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Die Auserwaehlte

Die Auserwaehlte

Titel: Die Auserwaehlte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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Helm griff, ihn über seine verwirrten Haare stülpte und auf die Striche im Staub deutete. »Zeigt es mir.«
    Lujan hockte sich hin und fügte mit seinem eigenen Dolch der kleinen Karte, die Keyoke gezeichnet hatte, ein paar Einzelheiten hinzu. »Sechs Kompanien zu je fünfzig Mann sind auf drei verschiedenen Wegen zu diesem Tal gelangt, Mylord. Sie marschierten hierher, hierher und hierher.«
    Buntokapi hielt in der Bewegung seiner Hand inne, die jetzt über den rot werdenden Striemen an seinem Bein hing. »Sie sind nicht in das höher gelegene Tal gegangen, das mit dem kleinen See?«
    »Nein, Lord.« Lujan zögerte.
    Buntokapi machte eine ungeduldige Bewegung in der zunehmenden Dunkelheit. »Nun, was ist? Sprecht.«
    »Da ist irgend etwas … nicht in Ordnung.«
    Buntokapi hob die Brustplatte mit dem Daumen und kratzte sich an seinem Bauch. »Sie verhalten sich nicht wie Banditen, was?«
    Lujan lächelte leicht. »Nein, mir scheint, eher wie ausgebildete Soldaten.«
    »Graue Krieger?« Buntokapi stand schwerfällig auf. »Vielleicht«, meinte Keyoke.
    »Ha!« Buntokapis Stimme wurde bitter. »Minwanabi, oder meine Mutter hat ein steinköpfiges Junges geboren.« Er wandte sich an die älteren Offiziere. »Bevor ich heiratete, wußte ich von der Blutsfehde zwischen Jingu und dem Acoma. Mein Vater warnte mich erst kürzlich vor einem plötzlichen Angriff.« Er runzelte die Stirn. »Ich schwöre, er hat gewußt, daß dies hier stattfinden würde.« Buntokapi schwieg bedeutungsvoll, doch er teilte den anderen nicht mit, was er sonst noch aus diesem Schluß ableitete. Seine Stimme nahm jetzt einen verdrießlichen Ton an. »Lord Jingu glaubt, daß seine Männer die besten im Kaiserreich sind und Euer Lord ein dummer Bulle ist. Und er scheint selbstsicher genug geworden zu sein, um den Zorn meines Vaters zu riskieren. Dennoch ist er nicht so stark oder so arrogant, daß er es wagt, seine,Farben offen zu zeigen, nicht wahr? Wir werden ihm beweisen, daß er in den ersten beiden Punkten unrecht hat.« Er gab ein bellendes Lachen von sich. »Und im letzten recht hat.« Er blickte Keyoke an. »Ich nehme an, Ihr habt bereits einen Plan, Kommandeur?«
    Keyokes faltiges Gesicht blieb ausdruckslos, als er seinen Dolch auf die in den Staub gezeichneten Linien setzte, um die Stelle zu markieren, wo der Weg sich an der ihnen zugewandten Seite des Tals verengte. »Wir können sie ohne große Schwierigkeiten hier aufhalten, denke ich, Mylord.«
    Buntokapi fingerte an den Troddeln der Scheide herum. »Besser jedoch, wir lassen sie ins Tal hinein, schicken ihnen eine Kompanie hinterher und haben sie so in der Falle.«
    Keyoke betrachtete die Zeichnung, während das Licht schnell weiter abnahm. Er versuchte, sich jede Einzelheit des Geländes ins Gedächtnis zurückzurufen, an die er sich von seiner letzten Patrouille erinnerte. Dann teilte er ihnen ruhig seine Meinung mit: »Wenn wir ungesehen oben am Kamm entlang eine Kompanie aufstellen, haben wir sie in der Morgendämmerung an Ort und Stelle. Dann können die Banditen nicht wieder zurück, und ein schneller Ausfall in das kleine Tal von dieser Seite aus könnte sie in die Flucht schlagen.«
    »Gut, doch ich denke, wir werden nicht angreifen.« Buntokapi legte die Stirn jetzt in tiefe Falten und erklärte, was er meinte. »Wir bleiben ruhig sitzen, wie verängstigte kleine Vögel, ja? Sie werden an uns vorbeimarschieren, tief in diese kleine Lichtung hinein, und wir werden aufspringen und Pfeile und Felsstücke auf sie niederregnen lassen, bis sie zusammenbrechen.«
    Lujan nickte anerkennend. »Doch sie werden ausbrechen.«
    Buntokapi neb mit seinem pummeligen Daumen am Kiefer, während er noch einmal über alles nachdachte. »Nein«, sagte er schließlich, »wir werden zuschlagen, kurz bevor sie den zweiten Kamm erreichen, damit sie denken, daß sie auf die Vorhut unserer Patrouille gestoßen sind. Doch die meisten unserer Männer werden weiter hinten warten.« Er grinste gehässig und erwartungsvoll. »Die Banditen werden glauben, daß sie die Hauptstreitmacht der Garnison der Acoma vor sich haben, die die Grenzen der Ländereien verteidigt. Sie werden den Weg zurückrennen, den sie gekommen sind, durch unseren Pfeilhagel hindurch auf unsere Schwerter und Schilde zu.« Er hielt inne. »Papewaio, Ihr werdet mit Lujan an das andere Ende des Tals gehen, zusammen mit« – er rechnete schnell nach – »fünfzig der besten Bogenschützen. Keyoke wird zwanzig Bogenschützen nehmen und

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