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Die Auserwaehlte

Die Auserwaehlte

Titel: Die Auserwaehlte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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alles umsonst ,..« Nacoyas Instinkte erwachten, und sie suchte den Blick des Mädchens, doch Mara schaute rasch weg. Nacoya war jetzt überzeugt, daß in ihrem Kopf etwas vorsieh ging, das jenseits ihres Verständnisses lag, doch sie war schlau genug, um wenigstens die Richtung zu erahnen. Das Alter verlieh ihr Geduld. Wenn die junge Lady der Acoma sich entschieden hatte, ihre Pläne allein zu schmieden, dann war es eben so. Dieser Plan, der gefährlichste von allen, mochte noch vor seiner Verwirklichung scheitern, wenn sie ihn mit jemandem teilte, selbst mit einer Person, die sie liebte und der sie vertraute. Nacoya registrierte das, sie enthüllte jedoch nichts von der Angst, die ihr altes Herz ergriff. Sie verstand. Sie war eine Tsurani. Und unter dem Dach eines Herrn war das Wort des Herrn das Gesetz.

    Buntokapi brachte die Kompanie seiner Soldaten zum Stehen und kniff die Augen zum Schutz vor der grellen Sonne zu Schlitzen zusammen, als zwei Soldaten der Acoma sich im Laufschritt näherten. Ihre Silhouetten hoben sich gegen die Sonne ab, die vom Horizont halbiert wurde. Die Männer waren außer Atem und völlig verstaubt, aber trotz ihrer Müdigkeit überaus stolz. Sie salutierten. Derjenige, der am nächsten stand, erstattete Bericht. »Lord, die Banditen haben ihr Lager in dem tiefer gelegenen, kleinen bewaldeten Tal aufgeschlagen, jenseits des Kamms, wo Befehlshaber Lujan wartet. Er glaubt, daß sie sich noch vor Sonnenuntergang rühren werden.«
    Buntokapi wandte sich ohne zu zögern an Keyoke: »Wir bleiben hier. Schickt zwei neue Männer, die Lujan herbeiholen sollen.«
    Der Kommandeur führte die Befehle seines Herrn umgehend aus, dann entband er die Einheiten von ihrer Bereitschaft. Die Männer standen jetzt entspannt da, sie nahmen die Helme ab und setzten sich an den Wegesrand, zündeten jedoch keine Feuer an, um den Banditen ihre Anwesenheit nicht zu verraten.
    Mit einem hörbaren Seufzer löste auch Buntokapi seinen Helm. Zwar war er praktisch, doch auch schwer und zudem nach Art der Tsurani mit den Taten seines Besitzers geschmückt. Erst kürzlich war der Streifen Sarcat-Fell am Rand hinzugefügt worden, um den wehenden Schweif aus Zarbi-Haar zu ergänzen, der von der Spitze hing. Solche Trophäen sahen großartig bei einer Parade aus, doch der junge Lord mußte mißmutig erkennen, daß nach einem Tagesmarsch jedes zusätzliche Gramm die Last noch drückender erscheinen ließ. Er nahm den Helm vom Kopf und fuhr mit den Fingern durch die Haare, bis sie wie Borsten emporstanden.
    Dann ließ er sich nieder und lehnte sich gegen einen abgerundeten Felsvorsprung an der Seite des Weges, wo seine Offiziere auf ihn warteten. »Keyoke, was ist das für ein bewaldetes Tal, von dem die Männer sprechen?«
    Der Kommandeur hockte sich neben ihn und zeichnete mit der Spitze des Dolches eine grobe Karte in den Staub. »Es ist etwa so, Lord. Der Weg von Holan-Qu verengt sich an einem Kamm und geht in die schmale Lichtung – das Tal – mit einer Quelle über, kurz bevor er sich wieder zu einem neuen Kamm erhebt, danach wieder abfällt und dann, mehr als sechs Meilen entfernt von hier, auf diesen Weg stößt.« Er gab die Fakten weiter, ohne den Hinterhalt zu erwähnen, mit dem die Lady Lujan und seine Männer für den Dienst bei der Acoma gewonnen hatte.
    »Ein guter Platz für eine Falle«, murmelte Buntokapi. Er kratzte sich an einem Insektenstich.
    Keyoke sagte nichts. Er wartete geduldig in einer Art und Weise, die nur Mara verstanden hätte, während sein Herr den Schwertgürtel lockerte und sich ausstreckte. »Trotzdem müssen wir warten, bis wir Lujans Bericht haben. Weckt mich, sobald er ankommt.« Buntokapi verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schloß die Augen.
    Papewaio stand auf; mühsam verborgene Verzweiflung sprach aus seinem Blick. Keyoke folgte ihm. »Ich werde Wachen aufstellen, Lord.«
    Buntokapi grunzte seine Zustimmung, und die beiden Offiziere ließen ihren Lord zum Schlafen zurück. Nach etwa einer Stunde kündigte eine der Wachen die Ankunft von Befehlshaber Lujan im Lager an.
    Buntokapi wachte auf, ohne daß ihn jemand wecken mußte. Er saß aufrecht da und kratzte an einer neuen Sammlung von Insektenstichen, als der staubbedeckte Lujan vor ihn trat und salutierte. Der frühere Gesetzlose war sechs Meilen gelaufen und zeigte dennoch keine äußeren Anzeichen von Erschöpfung, abgesehen davon, daß er etwas atemlos war. Keyoke und Papewaio traten zu ihnen, als Buntokapi nach seinem

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