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Die Auserwaehlte

Die Auserwaehlte

Titel: Die Auserwaehlte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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endlich sprach: »Wenn Ihr uns nehmen wollt, schwören ich und die Meinen den Acoma ewige Treue.«
    Mara nickte.
    Arakasis Gesicht wurde plötzlich lebhaft. »Dann, Mylady, laßt uns beginnen, denn Ihr könnt Euch einen deutlichen Vorteil sichern, wenn Ihr zu schnellem Handeln bereit seid. Bevor ich in die Berge ging, verbrachte ich einige Zeit im Norden bei einem Freund im Haus der Inrokada. Unter den Arbeitern dort geht das Gerücht um, daß weiter westlich im Herrschaftsgebiet ihres Lords, nahe der Waldgrenze, ein Cho-ja-Schwarm eine neue Königin hervorgebracht hat.«
    »Die Nachricht hat sich noch nicht verbreitet?« fragte Mara. Sie war sofort neugierig geworden.
    Arakasi machte eine wegwerfende Handbewegung. »Der Lord der Inrokada ist ein stiller Mann; er bekommt wenig Besuch und stattet noch seltener anderen einen ab. Doch die Zeit ist knapp. Während der Obsternte werden Arbeiter die Nachricht bald zum Fluß tragen, und dann wird sie kreuz und quer durch das Kaiserreich jagen. Jetzt seid Ihr jedoch noch die einzige Herrscherin, die weiß, daß eine neue Königin der Cho-ja demnächst eine Heimstatt braucht. Mindestens dreihundert Krieger werden ihr dienen –« er zwinkerte plötzlich humorvoll –, »und wenn Ihr erst ihre Treue gewonnen habt, könnt Ihr sicher sein, daß keine Spione darunter sind.«
    Mara stand auf. »Wenn das wahr ist, müssen wir noch im Morgengrauen aufbrechen.« Einen Schwarm der Cho-ja für ihr Land zu gewinnen wäre ein Geschenk der Götter. Die Cho-ja mochten zwar fremdartig sein, aber sie gaben wilde und treue Verbündete ab. Die neue Königin würde ihr Nest mit zunächst dreihundert Soldaten beginnen, von denen jeder zwei Tsurani ersetzen konnte, doch im Laufe der Jahre würde die Anzahl bis auf mehrere tausend ansteigen; und wie Arakasi bereits gesagt hatte, eignete sich keiner von ihnen als Agent für feindliche Häuser. »Ich möchte, daß die Fährtensucher in einer Stunde bereit sind«, forderte Mara Keyoke auf. »Wir werden bei Anbruch der Dämmerung zu diesem Stamm aufbrechen.« Als der Kommandeur sich entfernt hatte, wandte sie sich wieder Arakasi zu: »Ihr werdet uns begleiten. Papewaio wird sich um Diener kümmern und dafür sorgen, daß Eure Bedürfnisse zufriedengestellt werden.«
    Mara löste das Treffen auf. Als ihre Berater sich erhoben hatten und hinausgehen wollten, zupfte Nacoya Arakasi am Ärmel. »Das Mädchen weiß doch nichts von den Cho-|a. Wie soll sie da verhandeln?«
    Mit müheloser Höflichkeit ergriff Arasaki die Hand der alten Frau und drängte sie aus der Tür, als wäre sie eine von ihm verehrte Großtante. »Es wird so selten eine neue Königin hervorgebracht, daß sich niemand auf irgendwelche Verhandlungen vorbereiten kann. Die Lady der Acoma muß einfach den Wünsehen der neuen Königin entgegenkommen, welche auch immer es sein mögen.«
    Als das Paar im Korridor verschwand, konnte Mara ihre Aufregung kaum verbergen. Sämtliche Gedanken an ihre bevorstehende Hochzeit wurden von dieser Neuigkeit ausgelöscht. Einen Schwärm der Cho-ja im eigenen Land zu haben bot mehr als Ehre und die Quelle militärischer Macht. Denn die Cho-ja waren nicht nur hervorragende Krieger, sondern auch Bergarbeiter; sie konnten tief in der Erde vergrabene Metalle und Edelsteine aufspüren, die dann von ihren Kunsthandwerkern zu Juwelen verarbeitet wurden. Die fremdartigen Wesen, die äußerlich stark an Insekten erinnerten, hüteten außerdem das Geheimnis der Herstellung von Seide, jenem kühlen, weichen Stoff, der bei allen, die in der ewigen Hitze des Kaiserreiches lebten, hoch geschätzt war. Es hatte sogar Kriege um die Kontrolle des Seidenhandels gegeben, bis ein kaiserliches Gesetz es einer einzelnen Gilde oder einem Edlen verbot, ein Monopol auszuüben. Jetzt durfte jeder Herrscher, der Seide besaß, damit handeln.
    Die Produkte der Cho-ja waren sehr wertvoll, und sie selbst verlangten nur einfache Dinge: Korn und bestimmte Artikel aus Fell. Deshalb waren Familien bereit zu töten, wenn sie einen Schwarm auf ihrem Gebiet ansiedeln konnten. Und alle Stämme der Cho-ja zusammengenommen, die im Kaiserreich bekannt waren, brachten seltener als einmal während der Lebensspanne eines Menschen eine neue Königin hervor.
    Aber Mara würde die neue Königin erst überzeugen müssen, sich auf dem Land der Acoma anzusiedeln. Wenn sie versagte, würden Stellvertreter anderer Häuser folgen, bis die Königin ein Angebot erhielt, das sie zufriedenstellte. Und wie Arakasi

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