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Die Auserwaehlte

Die Auserwaehlte

Titel: Die Auserwaehlte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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meines Herrn hatten einer derart machtvoll brutalen Attacke nichts entgegenzusetzen. Ich habe seither gelernt, daß meine Spione nicht viel Gutes bringen, wenn mit ihren Informationen nicht gehandelt werden kann.«
    Keyoke hatte seine Tasse Chocha kaum berührt. Seine Augen funkelten durch den aufsteigenden Dampf hindurch. »Wo sind also Eure Agenten heute?«
    Ohne zu zögern blickte Arakasi Mara an. »Lady, ich werde nicht enthüllen, wer sie sind. Ich bitte um Vergebung, wenn ich damit Anstoß errege. Ich schulde jenen, die einst meinem Herrn gedient haben, noch immer sehr viel, und ich werde sie nicht zusätzlicher Gefahr aussetzen. Wenn Ihr uns in Eure Dienste nehmt, werden wir die gleichen Vereinbarungen treffen wie mit meinem Lord der Tuscai.«
    Mara nahm Keyokes warnenden Blick mit einem angedeuteten Nicken zur Kenntnis. »Und die wären?« fragte sie rasch und wartete neugierig auf Arakasis Antwort.
    »Ich selbst überwache meine Kuriere und Kontakte, und nur ich allein kenne die Namen der Agenten und weiß, wie sie zu erreichen sind; Ihr erfahrt lediglich, wo sie dienen.«
    Mit einem lauten Geräusch stellte Keyoke seine Tasse Chocha ab; für einen untadeligen Soldaten wie ihn bedeutete das einen Wutausbruch, wie er ihn noch niemals zuvor gezeigt hatte. »Dies sind unzumutbare Forderungen!«
    »Kommandeur«, sagte Arakasi, »ich möchte nicht als schwierig erscheinen. Ich habe meinem Herrn möglicherweise nicht so gut gedient, wie ich es mir gewünscht hätte, aber ich schütze jene, die so fleißig und eifrig für ihn arbeiteten – umgeben von Gefahren, die denen ähneln, denen Soldaten in einer Schlacht ausgesetzt sind. Ein Spion stirbt schmachvoll durch den Strang. Meine Leute riskieren sowohl ihr Leben als auch ihre Ehre für einen Herrn, den sie nicht verraten wollen. Ich sorge dafür, daß, egal was geschehen mag, ihr Herr sie nicht verraten kann.«
    Er sah die Unsicherheit in den Gesichtern der anderen, nickte und führte seine Aussage weiter aus: »Als die Minwanabi die Tuscai zermalmt hatten, befragten sie meinen Herrn …« Er blickte jetzt mit seinen dunklen Augen auf Mara, und seine Stimme wurde weicher. »Es gibt keinen Grund, die Einzelheiten wiederzugeben. Ich weiß von diesen Dingen nur, weil einer meiner Leute für tot gehalten wurde und eine Weile zuhören konnte, bevor es ihm gelang, sich zu retten. Jingus Folterknecht leistete wirkungsvolle Arbeit. Mein Herr war ein sehr mutiger Mann, aber auch er hätte keine einzige Information zurückhalten können. Lady, urteilt gerecht: Wenn Ihr meine Dienste wollt und die Dienste derer, die für mich arbeiteten, werdet Ihr uns Vertrauen entgegenbringen müssen.«
    »Und wenn ich es nicht will?«
    Arakasi wurde ruhig, er hielt seine Hände deutlich sichtbar in die Höhe, um jeden Eindruck einer Bedrohung zu vermeiden. In einer Geste der Resignation kehrte er langsam die Handflächen nach oben. »Dann werde ich in die Berge zurückkehren.«
    Mara neigte den Kopf etwas zur Seite. Bei diesem Satz hatte der Mann zumindest einen kurzen Moment echte Gefühle gezeigt. Wieder die Farben eines Hauses zu tragen war ihm wichtiger, als er zuzugeben bereit war. Bestrebt, ihn nicht zu beschämen, fragte Mara einfach nur: »Und dann?«
    Arakasi zuckte mit den Schultern. »Mylady, ich habe in den verschiedensten Verkleidungen gearbeitet, um meine Identität zu schützen. Ich kann einen Wagen reparieren, die Flöte spielen, schreiben und rechnen. Ich bin außerdem ein talentierter Bettler, wenn es sein muß. Ich werde mich schon durchschlagen, keine Sorge.«
    Keyoke durchbohrte ihn geradezu mit seinem Blick. »Ich nehme an, Ihr könntet eine gewisse Position erlangen und ein angenehmes Leben führen. Was hattet Ihr also bei den Gesetzlosen im Wald zu suchen?«
    Arakasi zuckte erneut mit den Schultern, als wäre es bedeutungslos, ob sie seinen Motiven trauten. »Ich stand eigentlich dauernd in Verbindung mit Sanc und den anderen ehemaligen Gefolgsleuten des Lords der Tuscai; ich habe für sie oft kleine Geschäfte in den Städten übernommen, mit Hilfe meines Verstands und meiner Fähigkeiten für sie gehandelt. Ich hatte gerade Sarics Lager erreicht, als Lujans Aufruf eintraf. Ich beschloß mitzukommen und nachzusehen, um was für eine merkwürdige Angelegenheit es sich da handelte.« Er deutete mit dem Kopf in Maras Richtung. »Ich muß schon sagen, ich bewundere, wie Ihr die Tradition beugt, damit sie zu Euren Bedürfnissen paßt, Lady«
    »Nur soweit es notwendig

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