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Die Auserwaehlte

Die Auserwaehlte

Titel: Die Auserwaehlte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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Kaiserreich, die so gut bewacht ist, daß kein Fremder oder Gesetzloser hinein-oder hindurchgelangen könnte?«
    »Nur eine«, sagte Arakasi. Keyokes Zorn ließ ihn ganz offensichtlich unberührt. »Das Gebiet der Dachindo weit im Osten.«
    Mara lächelte, als hätte sie einen kleinen Sieg errungen. »Nun, Keyoke, Ihr und Arakasi habt in der Tat einiges zu besprechen.« Sie folgte den beiden Männern mit den Augen, als sie sich erhoben und leise murmelnd davongingen; im nebligen Grau der Dämmerung steckten sie ihre Köpfe zusammen. Sosehr Keyoke sich auch über die indirekt aufgezeigten Schwächen in seiner Verteidigung ärgern mochte, Mara wußte doch, daß die Weisheit siegen würde. Er würde jede Information aufsaugen, die Arakasi ihm bieten konnte, um den Schutz seiner Herrin noch weiter zu verbessern. Im festen Vertrauen, daß zum Zeitpunkt ihrer Hochzeit nicht mehr nur die Domäne der Dachindo für Fremde unzugänglich sein würde, sandte sie einen Sklaven, um sich ihren Kamm bringen zu lassen. In den letzten Minuten, bevor die Reisegruppe sich wieder auf den Weg machte, versuchte sie in einer steigenden Woge aus Ärger, Wut und Hilflosigkeit, die Knoten in ihren Haaren ohne die Hilfe einer Zofe aufzulösen.

    Es wurde ein heißer Tag. Ohne zu klagen marschierten die Soldaten durch die sich immer stärker verändernde Landschaft. Die Ebenen des Tieflands mit ihrem Flickenteppich aus Feldern und Weiden wichen bewaldeten Hügeln und Bergen mit kahlen, felsigen Spitzen. Die Bäume waren alt und wild, umgeben von blühenden Reben und Dornbüschen. Doch je schwieriger das Gelände wurde, desto besser wurde die Stimmung unter den Soldaten. Sie hatten den Weg in sehr kurzer Zeit zurückgelegt, und als das Sonnenlicht auf den Pfad fiel, hatten die Reisenden die weit entfernten Grenzen des Inrodaka-Gebiets erreicht. Arakasi ließ haltmachen. Die Soldaten tauschten ihre Feldrüstung gegen die lackierte und polierte Rüstung. »Wir müssen diesen Weg verlassen und auf die andere Seite der Schlucht gelangen, um dort auf einen anderen Pfad zu stoßen«, erklärte Arakasi. Er zeigte auf einen Pfad, der hinauf in noch dichteren Wald führte.
    Keyoke hielt inne, während er sich umzog, er hatte den Helm mit dem Federbusch noch nicht ganz ausgepackt. »Ich dachte, die Cho-ja legen ihre Stöcke in Wiesen oder Tälern an.«
    Arakasi wischte sich den Schweiß von der Stirn. Das Licht nahm rasch ab, und er schien bestrebt, ihr Ziel noch vor Einbruch der Nacht zu erreichen. »Das stimmt zum größten Teil auch; zumindest habe ich noch nie von einem Schwarm gehört, dessen Stock nicht in offenem Gelände liegt.« Er zeigte den Pfad hinauf. »Weiter oben wird der Wald lichter. Etwa dreihundert Meter höher befindet sich ein grasbewachsenes Tal. Das ist der Ort, den wir suchen.«
    Mara hatte zufällig mitgehört. »Also liegt der Stock dieses Schwarms gar nicht im Gebiet der Inrodaka?«
    »Nein, aber es gibt eine Art von Abmachung.« Arakasi zeigte in nördliche Richtung, wo der Wald dicht und wild war. »Diese Ländereien waren einst Teil einer großen Domäne, doch das ist vor unzähligen Jahren gewesen. Als der damalige Lord, wer immer er war, fiel, wurden seine Besitztümer unter den Eroberern aufgeteilt. Inrodaka war einer von ihnen. Dieses Gebiet blieb frei. Es ist kein sehr gutes Land. Das Holz ist brauchbar, aber es ist schwierig, die Bäume zu fällen. Es gibt nur zwei oder drei Weiden für die Herden, und die haben alle keine Verbindung zu den Weiden des Tieflands. Dennoch haben die Cho-ja die Inrodaka als ihre Verpächter anerkannt. Wer weiß schon, wie sie denken.« Er führte die Soldaten den ansteigenden Pfad hinauf. »Von jetzt an müssen wir vorsichtig und beherrscht sein. Es könnte sein, daß Soldaten der Cho-ja uns herausfordern. Wir dürfen nicht kämpfen. Wenn eine neue Königin in ihrem Schwarm ist, sind sie sehr angespannt und aggressiv. Möglicherweise täuschen sie einen Angriff vor, daher darf niemand das Schwert ziehen, wenn wir nicht alle niedergemacht werden wollen.«
    Mara beriet sich mit Keyoke, dann stimmte sie der Anordnung des Supai zu. Hintereinander begannen sie im strahlenden Grün der Acoma mit dem Aufstieg. Der Pfad wand sich steil nach oben und schlängelte sich zwischen zerklüfteten Felsnasen hindurch. Es war unmöglich, weiter in der Sänfte zu bleiben, doch selbst als sie zu Fuß ging, mußte Keyoke seiner Herrin an besonders schwierigen Stellen helfen. Dies waren keine Wege für Menschen,

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