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Die Auserwaehlte

Die Auserwaehlte

Titel: Die Auserwaehlte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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begonnen hatten. Dann tauchten plötzlich rechts neben dem Stock ein Dutzend Gestalten auf. Wie eine Herde Needras, die ein Blitzschlag in Panik versetzt hat, rasten sie mit trommelnden Schritten auf Maras Gruppe zu. »Krieger«, sagte Arakasi. »Haltet die Männer zurück; dies ist wahrscheinlich eine Täuschung.« Keyoke, der unter seiner Rüstung leicht schwitzte, gab seinen Männern ein Zeichen. Kein einziger von ihnen hob seine Waffe, obwohl vermutlich viele die Klugheit dieses Befehls in Frage stellten, denn die Cho-ja jagten in einem gewaltigen Galopp auf sie zu. Sie kamen immer näher, bis die Soldaten der Acoma die rasiermesserscharfen Kanten ihrer Unterarme im Sonnenlicht funkeln sahen. Dann, als sie nahe genug heran waren, um zuschlagen zu können, drehten sie in letzter Sekunde ab und rannten mit einem Geräusch, das wie menschliches Gelächter klang, auf den Stock zu.
    Mara sah ihnen nach; sie seufzte zitternd vor Erleichterung. »Sie sind so flink. Wie ist es uns bloß gelungen, sie uns Untertan zu machen?«
    Arakasi wischte sich über die Stirn und lächelte nachsichtig. »Das haben wir nie getan, Lady. Die Menschen besiedelten Land, daß die Cho-ja niemals wollten, und irgendwann waren die Königinnen und ihre Schwärme von ihnen eingekreist. Zu diesem Zeitpunkt war es für beide Seiten einfacher, miteinander zu verhandeln, als sich gegenseitig zu bekämpfen. Man braucht sehr gute Soldaten, um einer Streitmacht der Cho-ja gegenübertreten und überleben zu können, denn haben sie sich erst einmal auf einen Kampf eingelassen, sind sie furchtbare Krieger.«
    Als Maras Gruppe sich vorsichtig weiter auf den Wall zubewegte, tauchten weitere Cho-ja auf. Bald waren Hunderte an jeder Seite, einige hatten Körbe an den Körpern befestigt, andere Gürtel mit Werkzeugen. Der Fleiß, der so zutage trat, erregte Maras Neugier, und sie blinzelte zwischen den Vorhängen der Sänfte hindurch nach draußen. »Arakasi, ist dies ein Schwarm von normaler Größe?«
    »Er ist ein bißchen größer als die meisten, Mistress, aber nicht viel.«
    »Wie viele Cho-ja leben hier?«
    Arakasi antwortete, ohne zu zögern. »Zwanzig-, fünfundzwanzigtausend.«
    Mara war verblüfft. Vor ihr lag eine ganze Stadt mitten in der Wildnis. »Wie viele werden mit der neuen Königin ziehen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube, in der Vergangenheit pflegten sich die Schwärme aufzuteilen, wenn der Bevölkerungsdruck zu groß wurde.« Arakasi zuckte mit den Schultern. »Inzwischen gibt es einen solchen Grund für eine neue Königin nicht mehr, denn trotz des unaufhörlichen Brütens kontrollieren die Cho-ja die Bevölkerung ihres Schwarmes. Vielleicht muß sich die alte Königin in jeder Generation erneut reproduzieren, möglicherweise bringt aber auch der Zufall eine neue Königin hervor. Ich weiß es nicht.«
    Als sie dicht vor dem Wall standen, erschien er ihnen wie ein symmetrischer, steiler Hügel. Die Soldaten schlössen ihre Formation noch enger, denn der Weg wurde jetzt noch belebter. Hier war das Gras so weit abgetreten, daß unaufhörlich Staub unter den geschäftigen Füßen aufwirbelte. Mehrere Male näherten sich ihnen Gruppen junger Cho-ja; sie deuteten auf sie, starrten sie mit metallischen Augen an und zwitscherten lebhafte Kommentare in ihrer eigentümlichen Sprache. Die Älteren schenkten den Besuchern jedoch nur wenig Aufmerksamkeit. Eine Gruppe Arbeiter trippelte an ihnen vorbei; auf ihren Rücken waren Bündel mit Holz befestigt, die so groß waren, daß fünf Menschen dafür notwendig gewesen wären. Bei den Cho-ja genügte jedoch ein einzelner zur Bewältigung dieser Last.
    Dann raste eine Gruppe junger Krieger auf Mara und ihre Eskorte zu. Die Arbeiter wurden vom Weg vertrieben, ihre Bündel schwankten, und die Kiefer klapperten in einem befremdlichen Ausdruck des Mißfallens aufeinander. Innerhalb weniger Augenblicke waren die Tsurani umringt. Keyoke befahl seinen Leuten stehenzubleiben. Staub wirbelte auf, und obwohl die Cho-ja kampfbereit schienen, ordnete Keyoke an, Ruhe zu bewahren und die Speere in den Boden zu stecken. Keiner der Cho-ja war bewaffnet oder trug einen Helm wie die Wachen am Kamm, doch ihre kräftigen, von Natur aus gepanzerten Körper und die rasiermesserscharfen Kanten ihrer Unterarme machten sie auch so zu furchteinflößenden Gegnern.
    Arakasi blieb bei der Sänfte, während Keyoke nach vorne eilte. Der Kommandeur hatte kaum die Spitze seiner Truppen erreicht, als ein Cho-ja heranstürzte. Mit

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