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Die Auserwaehlte

Die Auserwaehlte

Titel: Die Auserwaehlte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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einer für seine Rasse typischen, geradezu unheimlichen Fähigkeit verharrte er mitten aus der stürmischen Bewegung heraus und hielt wenige Zentimeter vor Keyoke an. Er blieb bebend stehen, als wartete er nur darauf, endlich kämpfen zu können. Doch es folgte keine weitere Herausforderung des Cho-ja, und so verbeugte Keyoke sich mit vorsichtiger Höflichkeit. »Wir sind von den Acoma«, verkündete er. »Die Lady der Acoma bittet um die Erlaubnis, mit Eurer Königin zu sprechen.«
    Der Cho-ja-Krieger blieb vollkommen reglos, während um ihn herum die Arbeiter hin und her eilten. Die Soldaten der Acoma warteten schweigend, aber angespannt auf Zeichen einer Bedrohung, während Arakasi sich mit Keyoke beriet. »Ich glaube nicht, daß diese Krieger Tsurani verstehen. Dieser hier ist noch kaum ausgereift. Es könnte sein, daß wir uns verteidigen müssen.« Der Supai senkte seine Stimme; er sprach beherrscht, aber eindringlich. »Wenn der hier vorne angreift, werden die anderen ihm wahrscheinlich zu Hilfe eilen. Ganz sicher tun sie es, wenn wir ihn provozieren. Geht nur gegen die vor, die uns wirklich angreifen, denn einige, die hinzukommen, wollen uns vielleicht helfen.«
    Keyoke antwortete mit einem schwachen Nicken. Seine Hand lag am Griff seines Schwertes, wie Mara erkennen konnte. Aber er machte keine Anstalten, es aus der Scheide zu ziehen, selbst dann nicht, als die Kreatur vor ihm den Kopf verdrehte, um einen besseren Blick auf den Kämpfer zu erhaschen, dessen Rüstung so glänzte. Lange, angespannte Minuten verstrichen; dann tauchte ein anderer, noch größerer Cho-ja auf. Mara wartete ebenso unruhig wie ihre Eskorte, als er sich zwischen den jungen Kriegern hindurchschlängelte. Er blieb bei dem stehen, der sich vor Keyoke aufgebaut hatte, und rief etwas, das wie ein Befehl klang, in dieser hohen, fremdartigen Sprache mit den merkwürdig klickenden Lauten. Einige der um sie herum stehenden Jüngeren senkten die beiden oberen Gliedmaßen und eilten davon. Die meisten blieben jedoch, so auch der, der ihnen den Weg versperrte. Ohne Vorwarnung griff der ältere Cho-ja mit seinen Armen um die Körpermitte des jüngeren und hielt dessen Gliedmaßen in einer Stellung fest, die ihm jede Bewegungmöglichkeit nahm. Für einen Augenblick verharrten die beiden Cho-ja derart aneinander gefesselt und stöhnten vor Anstrengung, als sich ihre Chitin-Panzer aneinander rieben. Der erste Cho-ja taumelte; er verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden, wo er für einen Augenblick in wilder Panik um sich schlug. Der ältere preßte ihn mit seinem Bein kurze Zeit auf den Boden, dann trat er zurück und erlaubte dem jüngeren Cho-ja aufzustehen. Kaum war er wieder auf den Füßen, drehte er sich auch schon um und rannte davon, die übrigen jungen Krieger in seinem Gefolge.
    Der zurückbleibende Cho-ja klickte entschuldigend und salutierte. »Ehre Eurem Haus, Menschen.« Keyoke erwiderte den Gruß, während der Cho-ja zu einer Erklärung ansetzte: »Dieser Junge war noch nicht an den Anblick von den Menschen gewöhnt. Er war kampfbereit, und die anderen wären ihm gefolgt, hätte ich ihn nicht zu Boden geworfen.«
    Leise, aber doch so, daß alle ihn hören konnten, sagte Arakasi: »Die Cho-ja sind am verletzlichsten, wenn sie auf dem Boden liegen. Sie sind unglaublich wendig und haben eine fürchterliche Angst davor, den Halt zu verlieren.«
    »Das ist wahr«, stimmte der Cho-ja zu. »Als ich den Jungen hinunterdrückte und am Boden festhielt, wußte er, daß ich ihm überlegen war und er keine Chance gegen mich haben würde. Ich bin Ratark’l, ein Soldat der Kait’lk.« Er verbeugte sich in der Weise der Menschen, dann bedeutete er ihnen mitzukommen. »Ich kenne Eure Farben nicht, Menschen, aber ich sehe, daß Ihr nicht von den Inrodaka seid. Ihre Männer tragen die Farbe, die wir nicht sehen können, jene, die Ihr rot nennt.«
    »Wir sind von den Acoma.« Keyoke deutete auf Maras Sänfte. »Dies ist meine Herrin, die Lady der Acoma. Sie ist bis hierher gereist, um Eure Königin zu treffen.«
    Der Cho-ja drehte sich mit einer raschen Bewegung um und wirkte plötzlich erregt. »Meine Kenntnisse Eurer Sprache erweisen sich jetzt als ungenügend. Ich weiß von Euren Lords. Aber was ist eine Lady?«
    Keyoke ahmte die Geste der Cho-ja nach, die Respekt ausdrückte. »Sie ist unsere Herrscherin.«
    Der Cho-ja stellte sich beinahe auf die Hinterbeine. Seine Augen glitzerten, als er mit einer bisher ungekannten Unterwürfigkeit den Kopf

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