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Die Auserwaehlte

Die Auserwaehlte

Titel: Die Auserwaehlte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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Inrodaka verbündet. Wer kann sagen, wie ihre Krieger reagieren werden, wenn die Verbündeten der jungen Königin bedroht werden?« Er umfaßte sein Schwert mit festem Griff. »Ich bezweifle, daß es in der langen Geschichte des Kaiserreiches bereits einmal einen solchen Konflikt gegeben hat.«
    Noch während er sprach, traten einhundert alte, erfahrene Krieger der Cho-ja aus dem Eingang und marschierten zu ihnen. Schwarze Rückenpanzer und rasiermesserscharfe Unterarme glänzten im Sonnenlicht, als sie sich zwischen die beiden Fronten der Menschen stellten. Noch mehr eilten aus der Tiefe der Erde herbei, selbst als Lax’l bereits zu den beiden vor Wut kochenden Lords trat. »Die Acoma und ihre Herrscherin sind die Gäste unserer Königin, und der Lord der Inrodaka ist ihr Verbündeter. Niemand wird Unfrieden in ihren Schwarm bringen. Wenn beide Armeen jetzt das Feld verlassen, wird kein Blut vergossen werden müssen.«
    Wütend reckte der Lord der Inrodaka sein Kinn in die Höhe. »Aber Euer Schwarm ist seit drei Generationen im Dienst meines Hauses!«
    »Verbündet mit Eurem Haus«, betonte Lax’l. Es war ein Glanz in seinen Augen, der nach Wut aussah, doch seine Stimme blieb ruhig. »Wie die Lady der Acoma sagte: Die Cho-ja sind niemandes Sklaven. Brecht also sofort auf.« Als wollte er diese Aussage unterstützen, tauchte ein weiteres Kommando von Cho-ja aus dem Stock auf und bezog hinter den Streitkräften der Inrodaka und Ekamchi Stellung. Eine ähnliche Gruppe erschien hinter Maras Soldaten.
    Der Lord der Inrodaka blickte nach links und nach rechts, von wo weitere zweihundert Cho-ja-Krieger näher kamen, die vorderen Gliedmaßen kampfbereit erhoben. Er beruhigte sich schon, bevor er sich umdrehte, und erkannte, daß der Lord der Ekamchi seinen Streitkräften bereits das Zeichen zum Rückzug gegeben hatte. Mara glaubte in der Haltung des Lords der Inrodaka so etwas wie Erleichterung darüber zu erkennen, daß er zum Rückzug gezwungen war. Er hatte lange Zeit den Ruf eines Mannes besessen, der Konflikte vermied, und sein Auftritt war wahrscheinlich mehr mit Rücksicht auf seinen Verbündeten erfolgt als aus wirklicher Wut.
    Die schlaflosen Nächte und die Anspannung forderten allmählich ihren Tribut, und eine tiefe Schwäche überfiel die Herrin der Acoma. Sie ließ sich in die Kissen zurücksinken, als Lax’l sich umdrehte und Keyoke ansah. »Kommandeur, meine Kompanie wird Euch mit hundert Kriegern begleiten, bis Ihr das Gebiet der Inrodaka verlassen habt.«
    Keyoke gab ein Zeichen, und mit zischenden Geräuschen glitten die Schwerter seiner Männer wieder in ihre Scheiden.
    »Gehört Ihr zu den zwanzig, die dem neuen Schwarm beitreten?«
    »Ja.« Lax’l verzog merkwürdig das Gesicht, vielleicht war es so etwas wie das Lächeln bei einem Menschen. »Da Ihr große Ausgaben auf Euch genommen habt, um die Sicherheit ihrer Tochter sicherzustellen, hat die Königin Euch die besten ihrer Soldaten gegeben. Ein anderer wird meinen Posten hier übernehmen, und ich werde der Kommandeur des neuen Schwarms sein.«
    Dann fügte er noch etwas hinzu, als wäre es ihm gerade erst eingefallen: »Ich glaube, die Lady der Acoma hat das gewonnen, was die Tsurani die Sympathie der alten Königin nennen würden.«
    Mara, die bis ins Mark erschöpft war, brachte eine leichte Verbeugung als Zeichen ihrer Würdigung der Königin zustande. »Ihr werdet nicht von der jungen Königin gebraucht?«
    Der Kommandeur der Cho-ja machte eine verneinende Geste mit seinen vorderen Gliedmaßen. »Die junge Königin ist sehr verletzlich, solange sie noch wächst, und so würde selbst unsere Gegenwart die Aggressivität der jungen Krieger nicht verringern – und das sollte sie auch nicht. Wenn wir erst einmal in unserem neuen Stock sind, werden wir sie alles Notwendige lehren, um aus ihnen gute Krieger zu machen.«
    Nachdem die Streitkräfte der Inrodaka und der Ekamchi sich über einen Hügel zurückgezogen hatten und nicht mehr zu sehen waren, ließ Keyoke die Männer Aufstellung für den langen Weg nach Hause nehmen. Kaum stand der letzte Soldat an seinem Platz, sah er seine Herrin an. »Mylady?«
    Mara gab das Zeichen zum Abmarsch, doch sie bestand darauf, daß Arakasi neben der Sänfte herging. Staubig und erschöpft wie die übrigen Männer lief er neben ihr, doch seine Augen funkelten voller Freude über den Sieg. Mara wurde warm angesichts seines Stolzes auf ihre Leistung, und sie sprach leise mit ihm, als die Kolonne sich in

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