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Die Auserwählte: Roman (German Edition)

Die Auserwählte: Roman (German Edition)

Titel: Die Auserwählte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Bosworth
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ein klares Zeichen für ihre Niederlage. Sie trat aus der Reihe, und der Rest ihrer Clique folgte ihr zum Ende der Warteschlange.
    Quentins Augen suchten meine, die bis zum Anschlag aufgerissen waren.
    »Schön, dich wieder in der Schule zu sehen, Mia«, sagte er. Und dann hielt er mir seine vernarbte Hand hin.
    Ich schüttelte den Kopf, als hätte er mir eine gespannte Bärenfalle angeboten. Ich wollte einen Schritt zurückweichen, stand allerdings schon mit dem Rücken an der Wand.
    Quentin runzelte die Stirn. Ich dachte, er würde seine Hand sinken lassen, doch stattdessen streckte er sie nach mir aus und umfasste mit seinen langen Fingern mein Handgelenk. Er hielt mich für den Bruchteil einer Sekunde sanft fest, ehe er eine Grimasse zog und mich wieder losließ. Er wechselte einen Blick mit den anderen aus seiner Gruppe und nickte. Dann drehten sie sich in einer Bewegung um, die so synchron wie bei einer militärischen Einheit war, und setzten sich an einen leeren Cafeteriatisch, auf dem ihre Essenstabletts ihre Plätze freihielten.
    Ich belud mein Tablett und suchte mir einen Sitzplatz auf der anderen Seite der Cafeteria, so weit wie möglich von Quentin und seiner bunten Truppe entfernt. Trotzdem sah ich sie häufiger als gerechtfertigt in meine Richtung spähen. Ich versuchte, sie zu ignorieren, während ich aß. Versuchte, so zu tun, als wäre ich noch immer hungrig, obwohl sich mein Magen wand und verknotete. Zu Doppelknoten, um genau zu sein. Oder vielleicht auch zu Henkersschlingen.
    Parker war nach wie vor nicht aufgetaucht. Ich hatte mein Essen kaum angerührt, als ich abrupt aufstand und beschloss, nach meinem Bruder zu suchen.
    »Isst du den Rest noch?«, wollte der Junge neben mir wissen, der nur noch aus Haut und Knochen bestand. Er zögerte nicht, mir mein Essen abzunehmen. Hatte nicht einmal Zeit, um sich zu bedanken, so beschäftigt war er damit, sich rehydriertes Kartoffelpüree in den Mund zu stopfen.
    Es dauerte nicht lange, bis ich Parker fand. Vielleicht hatte ich schon die ganze Zeit gewusst, wo er steckt.
    »Hey«, sagte ich leise, als ich neben ihn trat.
    Er nahm den Blick nicht von der Wand der Vermissten.
    Haben Sie diese Person gesehen? , fragte die Wand Tausende Male.
    Ich spürte ein Kribbeln und warf einen Blick über die Schulter, da ich das Gefühl hatte, als würden die Augen der Toten an der gegenüberliegenden Wand meinen Rücken anstarren.
    »Du verpasst noch das Mittagessen«, sagte ich.
    Parker sah mich an. »Sie sind weg.«
    »Wer ist weg?«
    »Jake. Kadin. Asher. Sie haben die Stadt verlassen. Das letzte Mal, als ich von Asher gehört habe, hat er gesagt, seine Familie würde vielleicht von hier wegziehen, aber …« Er zuckte mit den Achseln, als fehle ihm die Energie, um näher auszuführen, wie seine Freunde verschwunden waren, ohne auch nur eine Nachricht zum Abschied hinterlassen zu haben.
    »Kommen sie wieder zurück?«, fragte ich.
    Wieder ein Achselzucken, dann ließ er die Schultern hängen. »Würdest du zurückkommen?«
    Ich antwortete nicht, da die Antwort Nein lautete. Wir wären vielleicht ebenfalls von hier weggegangen, wenn Mom in besserer Verfassung gewesen wäre. Reisen war für Leute in ihrem Zustand nicht ratsam. Außerdem hätten wir gar nicht gewusst, wohin wir gehen sollen.
    Ich hatte Parker seit Wochen nicht mehr so niedergeschlagen gesehen. Ich zerbrach mir den Kopf und suchte nach tröstenden Worten, musste jedoch passen.
    Seit wir nach Los Angeles gezogen waren, hatte ich nicht mehr als Bekanntschaften gemacht. Freundschaften waren kompliziert, und ich brauchte nicht noch mehr Komplikationen in meinem Leben, als ich ohnehin schon hatte. Parker hatte jedoch drei gute Freunde gefunden – so glaubte er zumindest –, seit wir hierhergezogen waren. Genau genommen war ich sogar ein bisschen eifersüchtig gewesen, wie vertraut sie miteinander waren. Parker und Mom waren die einzigen Menschen in Los Angeles, die meine Geheimnisse kannten, und das machte sie zu meinen einzigen echten Freunden. Zu den einzigen beiden Menschen auf der Welt, denen ich vertrauen konnte.
    »Sie hätten bestimmt angerufen, um sich zu verabschieden, wenn sie gekonnt hätten«, sagte ich zu Parker.
    »Egal. Jetzt sind sie weg.« Sein sorgfältig kontrollierter Tonfall verriet mir, dass es ihm alles andere als egal war.
    Ich wollte schon erwähnen, dass ich Quentin in der Cafeteria gesehen hatte. Zu erfahren, dass einer seiner zweitbesten Freunde noch da war, würde meinen

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