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Die Auserwählte: Roman (German Edition)

Die Auserwählte: Roman (German Edition)

Titel: Die Auserwählte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Bosworth
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ihren glasigen Augen an und senkte die Stimme: »Das ist eine Einladung.« Sie weigerte sich, die Karte zurückzunehmen. »Behalt sie erst mal, du kannst sie mir nach dem Unterricht zurückgeben. Treffen wir uns im Raum 317.«
    »Was? Warum?«
    »Das erzähle ich dir dann später.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht kommen.« Mit jedem Wort, das Katrina sagte, wurde mir klarer, dass ich nichts mit ihr zu tun haben wollte.
    Sie starrte mich noch einen Moment an, dann nickte sie. »Du wirst kommen«, murmelte sie, und bevor ich ihr versichern konnte, dass sie sich täuschte, ging sie hinaus und ließ mich mit der Turm-Karte in der Hand zurück.
    5
    M ittagessen. Eigentlich war das der Hauptgrund, weshalb Parker und ich beschlossen hatten, wieder zur Schule zu gehen, aber als ich die überfüllte Cafeteria mit Blicken absuchte, entdeckte ich meinen Bruder nirgendwo.
    Gemessen daran, wie viele Leute an der Essensausgabe anstanden und sich Schulter an Schulter sitzend an den Tischen drängten, war es in der Cafeteria seltsam leise, vor allem, wenn man es mit dem Chaos auf dem Parkplatz an diesem Morgen verglich. Kein Herumalbern, kein Geplauder. Die Schüler aßen konzentriert, und diejenigen, die für eine Mahlzeit anstanden, hatten einen extrem fokussierten Ausdruck in ihren ausgezehrten Gesichtern.
    Mir fiel auf, dass die üblichen Cliquen der Vergangenheit angehörten. Jetzt schien es nur noch zwei Kategorien zu geben: Jünger saßen mit Jüngern zusammen, alle anderen saßen mit allen anderen zusammen. Etwa die Hälfte der Tische war weiß. Als ich die Ansammlung Jünger sah, war ich schockiert über ihre Zahl.
    Parker entdeckte ich nicht, aber ich sah, dass Rachel Jackson an einem Tisch in der Nähe der Fenster saß, umgeben von anderen Jüngern. Im Licht, das durch die Scheiben fiel, leuchtete ihre weiße Bekleidung so hell, dass ich den Blick abwenden musste.
    Ich konnte mich nicht mehr erinnern, wann ich zum letzten Mal in der Schule zu Mittag gegessen hatte, doch der Geruch von warmem Essen, auch wenn es sich dabei um eine undefinierbare Pampe aus einem riesigen Pott handelte, sorgte dafür, dass sich mein Magen vor Hunger verkrampfte. Trotzdem hatte ich das Gefühl, ich sollte Parker suchen gehen. Nach allem, was wir an diesem Morgen beobachtet hatten – und was in der Lounge passiert war –, beunruhigte es mich, dass er alleine war. Wir mussten zusammenbleiben.
    Doch ich war fast am vorderen Ende der Warteschlange angelangt und wollte meinen Platz nicht verlieren. Vermutlich hatte Parker seine Freunde ausfindig gemacht und war mit ihnen auf dem Weg zur Cafeteria. Er würde schon noch auftauchen.
    Ich hatte mich gerade umgedreht, um erneut nach Parker Ausschau zu halten, als mich jemand in den Rücken stupste. Ich drehte mich wieder nach vorn, und plötzlich standen zwei Mädchen vor mir, die zuvor noch nicht da gewesen waren: ein großes und ein stämmiges, beide mit unordentlichem, fettigem Haar. Die beiden verströmten einen säuerlichen Geruch, als hätten sie schon eine ganze Weile nicht mehr geduscht. Ich bedankte mich im Geiste bei den Göttern der Wasserversorgung, dass bei uns das Wasser am Morgen funktioniert hatte.
    Die beiden Mädchen wandten mir den Rücken zu.
    »Hey«, sagte ich und wurde ignoriert. » Hey .« Ich tippte dem großen Mädchen auf die Schulter.
    »Was ist?« Sie warf mir einen genervten Blick zu. Ich erkannte sie und ihre Freundin. Die beiden waren Pitcher und Catcher im Softballteam, Betonung auf waren . Vielleicht hatten sie noch nicht bemerkt, dass die Saison vorbei war.
    »Ihr habt euch vor mir reingedrängelt«, sagte ich in dem Glauben, sie würden wieder Leine ziehen, wenn ich sie bloßstellte.
    »Wir haben uns nicht reingedrängelt«, sagte Pitcher.
    »Doch, das habt ihr.«
    »Beweis es doch.« Sie knurrte die Worte mit einer solch unnötigen Bissigkeit, dass ich einen Schritt zurückwich und die Person hinter mir anrempelte. Pitcher hatte etwas an sich, das ich wiedererkannte, etwas Wildes, wie die Meute Jungs am Morgen. Etwas, das verriet, dass sie jeden niedertrampeln würde, der ihr in die Quere kam.
    Sie drehte sich wieder nach vorn, als wir am vorderen Ende der Schlange ankamen, und sie und Catcher nahmen sich jeweils ein Tablett vom Stapel.
    Ich biss mir auf die Zunge und ermahnte mich, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Mein Essen würde ich trotzdem bekommen, nur ein paar Sekunden später, als ich es eigentlich hätte bekommen sollen. Trotzdem war es

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