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Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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schwang sich vorwärts. Unter seinen Füßen knackte totes Laub und abgefallenes Geäst.
    Währenddessen ließ er die Käferklinge keine Sekunde aus den Augen, die über den Waldboden wieselte. Sie lief immer tiefer hinein und ihr rotes Licht leuchtete heller, als die Umgebung dunkler wurde.
    Thomas war zehn oder zwölf Meter weit in den Wald hineingeprescht, Bäumen ausgewichen, im Zickzack gelaufen und hatte trotzdem jede Sekunde an Boden verloren. Jetzt sprang die Käferklinge auf einen besonders dicken Baum und flitzte den Stamm hoch. Doch als Thomas den Baum erreichte, war das seltsame Ding verschwunden. Es hatte sich in der dichten Belaubung versteckt – weg, als ob es nie existiert hätte.
    Das dumme Ding war ihm entwischt.
    »Klonk drauf«, flüsterte Thomas, fast als Witz. Fast. So seltsam es schien, aber das Wort ging ihm ganz natürlich über die Lippen, als ob er allmählich einer der Lichter würde.
    Irgendwo knackte ein Zweig und er fuhr herum und drehte den Kopf. Er hielt den Atem an und lauschte.
    Noch ein Knacken, diesmal lauter, als hätte jemand einen Zweig über dem Knie zerbrochen.
    »Wer ist da?«, schrie Thomas, während ihm die Haare im Nacken zu Berge standen. Seine Stimme hallte vom Blätterdach über ihm zurück. Er blieb wie angewurzelt stehen, während alles um ihn herum still wurde, abgesehen vom Gesang einiger Vögel weiter weg. Niemand beantwortete seinen Ruf. Es kamen auch keine weiteren Geräusche mehr aus dieser Richtung.
    Ohne lange nachzudenken, setzte Thomas sich in Richtung der Geräusche in Bewegung. Er verhielt sich nicht besonders leise, sondern schob Zweige aus dem Weg und ließ sie hinter sich wieder zurückschnalzen. Er kniff die Augen zusammen, versuchte etwas im zunehmenden Dämmerlicht zu erkennen und wünschte sich, er hätte eine Taschenlampe dabei. Er dachte über Taschenlampen und sein Gedächtnis nach. Wieder konnte er sich an ein greifbares Ding aus der Vergangenheit erinnern, es aber nicht mit einem Ort, einer Person oder einem Ereignis in Verbindung bringen. Frustrierend!
    »Ist da jemand?«, fragte er noch einmal, mittlerweile ruhiger, da das Geräusch sich nicht noch einmal wiederholt hatte. Es war bestimmt nur ein Tier gewesen, vielleicht eine andere Käferklinge. Trotzdem rief er, nur für den Fall: »Ich bin’s, Thomas. Der Neue. Na ja, der Zweitneuste.«
    Er schüttelte den Kopf; jetzt hoffte er wirklich, dass niemand da war. Er klang wie ein Vollidiot.
    Wieder keine Antwort.
    Er umrundete eine dicke Eiche und blieb wie angewurzelt stehen. Ein eisiger Schauder lief ihm den Rücken hinunter. Vor ihm lag der Friedhof.
    Die Waldlichtung war sehr klein, wahrscheinlich nur zehn Quadratmeter, und mit niedrigen, großblättrigen Kräutern zugewuchert. Aus dem dichten Bewuchs ragten mehrere lieblos angefertigte Holzkreuze heraus, bei denen die Querlatten mit faserigem Zwirn festgebunden waren. Die Grabkreuze waren weiß angemalt, manche offensichtlich sehr hastig – Farbnasen hingen daran, an anderen Stellen kam das nackte Holz durch. Die Namen der Toten waren in die Kreuze eingeschnitzt.
    Zögernd machte Thomas ein paar Schritte auf das nächstliegende Grab zu und kniete sich hin, um es besser sehen zu können. Das Licht war an dieser Stelle so schwach, als würde er durch schwarzen Nebel blicken. Sogar die Vögel waren verstummt und von Insekten war fast nichts zu hören, oder zumindest viel weniger als in einem normalen Wald. Thomas bemerkte zum ersten Mal, wie feuchtwarm es hier war; in der schwülen Luft bildeten sich Schweißtropfen auf seiner Haut.
    Er beugte sich zu dem Kreuz vor. Es wirkte frisch, der Name Stephen stand darauf – das n war zu klein geraten und an den Rand gequetscht, da der Holzschnitzer nicht richtig berechnet hatte, wie viel Platz er brauchen würde.
    Stephen , dachte Thomas und spürte eine unerwartete Trauer. Was ist mit dir passiert? Hat Chuck dich totgelabert?
    Er erhob sich und ging zu einem anderen Kreuz, das fast völlig zugewuchert war, der Boden darunter fest. Dieser Junge musste einer der ersten gewesen sein, die gestorben waren, weil sein Grab am ältesten wirkte. Er hieß George.
    Thomas sah sich um und bemerkte ein gutes Dutzend anderer Gräber. Einige wirkten noch so frisch wie das erste von Stephen. Ein Silberglitzern erregte seine Aufmerksamkeit. Es war anders als der davoneilende Käfer, der ihn in den Wald gelockt hatte, aber nicht weniger merkwürdig. Thomas ging zwischen den Kreuzen hindurch, bis er vor einem

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