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Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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Kunststofftisch heraus und setzte sich. »Das ist doch alles total verrückt. Wie kann das echt sein? Irgendjemand hat uns hergeschickt. Jemand, der wahrscheinlich böse ist.«
    Chuck hielt inne. »Hör doch auf mit dem Rumgejammer. Akzeptier es einfach und denk nicht drüber nach.«
    »Haha.« Thomas sah zum Fenster hinaus. Vielleicht konnte er jetzt endlich mal eine der tausend Fragen loswerden, die ihm im Kopf herumschwirrten. »Und wo kommt der Strom her?«
    »Ist doch egal. Hauptsache, wir haben welchen.«
    Na, so eine Überraschung, dachte Thomas. Mal wieder keine Antwort.
    Chuck brachte zwei Teller mit belegten Broten und Karotten zum Tisch. Die Brotscheiben waren dick und weich, die Karotten hatten eine tiefe, saftig orange Farbe. Thomas knurrte der Magen; er schnappte sich sein Brot und fing an es zu verschlingen.
    »Mann, oh Mann«, murmelte er mit vollem Mund. »Wenigstens das Essen ist gut.«
    Thomas schaffte es, sein Brot ohne ein weiteres Wort von Chuck zu vertilgen. Was für ein Glück, dass dem Kleinen gerade mal nicht nach Reden zu Mute war; Thomas fühlte sich ausnahmsweise richtig entspannt, trotz allem, was passiert war. Sein Bauch war voll, seine Energie wieder da, sein Kopf dankbar für ein paar Augenblicke des Schweigens und er beschloss, ab sofort nicht mehr rumzumosern, sondern sich allem zu stellen.
    Nach dem letzten Bissen lehnte Thomas sich im Stuhl zurück. »Jetzt erzähl mal, Chuck«, sagte er und wischte sich den Mund mit einer Serviette ab. »Was muss ich tun, um Läufer zu werden?«
    »Nicht schon wieder.« Chuck sah genervt vom Teller hoch, während er die letzten Krümel aufpickte. Er stieß einen gurgelnden Rülpser aus, bei dem Thomas zusammenzuckte.
    »Alby hat gesagt, ich würde bald mit der Probezeit bei den verschiedenen Hütern anfangen. Wann kann ich bei den Läufern mitmachen?« Thomas hoffte geduldig, mal irgendeine ernsthafte Auskunft von Chuck zu bekommen.
    Chuck verdrehte dramatisch die Augen, um zu verdeutlichen, wie vollkommen bescheuert diese Vorstellung war. »In ein paar Stunden sind sie wieder da. Warum fragst du sie nicht selbst?«
    Thomas ließ nicht locker. »Was machen sie, wenn sie abends wiederkommen? Was ist das für ein Betonbunker?«
    »Landkarten. Sie treffen sich, sobald sie wieder da sind, damit sie nichts vergessen.«
    Landkarten? Thomas war erstaunt. »Ja, aber wenn sie Karten zeichnen wollen, warum nehmen sie dann nicht Papier und Stift mit und zeichnen es auf, solange sie da draußen sind?« Karten . Die Vorstellung begeisterte ihn mehr als alles, was er bisher gehört hatte. Das klang zum ersten Mal wie die Aussicht auf eine echte Lösung für ihre schreckliche Situation.
    »Na logo machen sie das auch, aber sie müssen immer noch viel besprechen und analysieren und der ganze Klonk. Außerdem«, der Junge verdrehte die Augen, »schreiben sie nicht, sondern laufen die meiste Zeit. Deswegen heißen sie ja auch Läufer.«
    Thomas dachte über die Läufer und die Landkarten nach. Konnte das Labyrinth wirklich so riesengroß sein, dass sie selbst nach zwei Jahren noch keinen Ausweg gefunden hatten? Das schien völlig unmöglich. Andererseits musste er an das denken, was Alby über die Wände gesagt hatte, dass sie sich bewegten. Was, wenn sie alle dazu verurteilt waren, bis zu ihrem Tod hier zu leben?
    Verurteilt. Das Wort versetzte ihn in totale Panik, und das Fünkchen Hoffnung, das er nach dem Imbiss verspürt hatte, ging mit einem lautlosen Zischen den Bach runter.
    »Chuck, was ist, wenn wir alle Verbrecher sind? Ich meine: Was ist, wenn wir Mörder oder so was sind?«
    »Häh?« Chuck sah ihn an, als wäre er komplett durchgedreht. »Wie kommst du denn auf diese verrückte Idee?«
    »Denk doch mal drüber nach! Unser Gedächtnis ist ausradiert worden. Wir wohnen an einem Ort, von dem es kein Entkommen gibt, umgeben von blutrünstigen Monster-Wächtern. Findest du nicht, dass sich das wie Gefängnis anhört?« Als er es laut aussprach, wirkte die Erklärung gleich noch logischer. Es war zum Kotzen.
    »Ich bin wahrscheinlich zwölf Jahre alt, Kumpel.« Chuck deutete auf sich selbst. »Höchstens dreizehn. Glaubst du im Ernst, ich hätte was verbrochen, für das ich den Rest meines Lebens im Knast sitzen muss?«
    »Ist mir doch schnuppe, was du gemacht oder nicht gemacht hast. Jedenfalls sitzt du im Knast. Oder kommt dir das hier wie ein Ferienlager vor?« Oh, Mann, dachte Thomas. Bitte lass mich nicht Recht haben.
    Chuck dachte einen Augenblick

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