Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
Vom Netzwerk:
ein bisschen früh, um sich in den Tod zu stürzen?«
    »Nein, ich meine das ganz ernst.« Selbst Thomas verstand eigentlich nicht, was er da sagte, aber er wusste es einfach. Der Wunsch, Läufer zu werden, war das Einzige, was ihn antrieb und ihm dabei half, seine Situation zu akzeptieren.
    Newt sah ihn unverwandt an. »Ich auch. Vergiss es. Es ist noch nie einer im ersten Monat Läufer geworden, geschweige denn in der ersten Woche. Du musst dich erst beweisen, bevor wir dich dem Hüter empfehlen.«
    Thomas stand auf und faltete seine Schlafsachen zusammen. »Das ist kein Witz, Newt. Ich kann nicht den ganzen Tag Unkraut rupfen – da dreh ich durch. Ich habe keinen Schimmer, was ich gemacht habe, bevor ich hier abgeliefert worden bin, aber ich weiß genau, dass ich zum Läufer bestimmt bin. Ich kann das.«
    Newt saß immer noch da und starrte zu Thomas hoch. »Hat ja auch keiner gesagt, dass du das nicht kannst. Aber jetzt musst du es erst mal auf sich beruhen lassen.«
    Ungeduld durchflutete Thomas. »Aber –«
    »Hör zu, Tommy. Vertrau mir. Wenn du anfängst hier überall rumzuerzählen, du wärst dir zu gut für die Arbeit, dass du kein Bauer bist und laberlaber und auf der Stelle Läufer werden willst – dann machst du dir im Handumdrehen einen Haufen Feinde. Also vergiss die Sache fürs Erste.«
    Sich Feinde zu machen war das Letzte, was Thomas wollte, aber trotzdem. Er schlug eine andere Taktik ein. »Na gut, dann rede ich halt mit Minho darüber.«
    »Viel Glück, du Strunkarsch. Die Läufer werden vom Hüterrat gewählt. Und der ist wirklich knallhart, kein Schmusekurs wie bei mir. Die lachen dich nur aus.«
    »Aber ihr wisst doch gar nichts über mich! Kann doch sein, dass ich richtig gut bin. Dann ist es reine Zeitverschwendung, wenn ich so lange warten muss!«
    Newt sprang auf und hielt Thomas den Zeigefinger ins Gesicht. »So, jetzt hör mir mal gut zu. Hast du die Lauscher aufgeklappt?«
    Thomas war überrascht, wie wenig er sich von ihm eingeschüchtert fühlte. Er verdrehte die Augen, nickte dann aber.
    »Hör jetzt auf der Stelle mit dem Schwachsinn auf, bevor die anderen Strünke was davon mitbekommen. So läuft der Laden hier nun mal nicht und unser aller Leben hängt davon ab, dass der Laden hier läuft.«
    Er machte eine Pause, aber Thomas sagte nichts, weil er wusste, dass jetzt mal wieder eine Moralpredigt kommen würde.
    »Ordnung!«, fuhr Newt fort. »Ordnung. Das sagst du dir jetzt und immer wieder vor. Der einzige Grund, weswegen wir hier noch nicht völlig durchgedreht sind, ist, weil wir uns den Arsch abschuften und die Ordnung aufrechterhalten. Ordnung ist der Grund, weswegen wir Ben rausgeschmissen haben – können wir uns nicht leisten, dass hier Bekloppte rumrennen und andere umbringen wollen, oder? Ordnung. Wir können echt drauf verzichten, dass du kommst und alles durcheinanderbringst.«
    Thomas gab seine Dickköpfigkeit auf. Er wusste, dass er jetzt den Mund halten musste. »Ja«, mehr sagte er nicht.
    Newt schlug ihm mit der flachen Hand auf den Rücken. »Komm, wir machen einen Deal.«
    »Ja?« Thomas sah einen Hoffnungsschimmer.
    »Du hältst brav die Klappe und dafür setze ich dich auf die Liste derer, die vielleicht zum Läufer ausgebildet werden. Wenn du die Klappe nicht hältst, dann werde ich höchstpersönlich dafür sorgen, dass du nie raus ins Labyrinth kommst. Abgemacht?«
    Die Vorstellung endloser Warterei nervte Thomas, der nicht wusste, wie lang das dauern würde. »Toller Deal.«
    Newt runzelte drohend die Stirn.
    Schließlich nickte Thomas doch. »Abgemacht.«
    »Na komm, wir holen uns bei Bratpfanne was zu beißen. Hoffentlich werden wir’s überleben.«
    An diesem Morgen lernte Thomas endlich den berühmt-berüchtigten Bratpfanne kennen, allerdings nur von weitem. Der Bursche hatte alle Hände voll zu tun, eine Armee ausgehungerter Lichter zu füttern. Er konnte nicht älter als sechzehn sein, hatte aber schon einen Vollbart und auch am restlichen Körper überall Haare, als ob aus jeder Pore etwas sprießen würde, um seinen fettverschmierten Klamotten zu entkommen. Er machte nicht gerade den saubersten Eindruck aller Zeiten, obwohl er den ganzen Tag mit Essen zu tun hatte. Thomas nahm sich vor, nach ekligen schwarzen Haaren in seinem Essen Ausschau zu halten.
    Er und Newt hatten sich zu Chuck an einen Picknicktisch direkt vor der Küche gesetzt, als eine große Gruppe Lichter aufstand und aufgeregt auf das Westtor zurannte.
    »Was ist da los?«,

Weitere Kostenlose Bücher