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Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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keinerlei Zweifel mehr an der Unumstößlichkeit von Regel Nummer eins – niemand außer den Läufern durfte das Labyrinth betreten. Ben war irgendwie von den Griewern angegriffen und gestochen worden und wusste insofern besser als alle anderen, was genau da auf ihn wartete.
    Der arme Kerl , dachte er. Der arme, arme Kerl.
    Thomas schauderte und rollte sich auf die Seite. Je mehr er darüber nachdachte, desto schlechter schien ihm die Idee, Läufer werden zu wollen. Aber trotzdem war ihm seine Berufung vollkommen klar.
    Am nächsten Morgen war der Himmel fast vollkommen dunkel und die Sonne noch lange nicht aufgegangen, als Thomas von Geräuschen auf der Lichtung aus dem tiefsten Schlaf seit seiner Ankunft geweckt wurde. Er richtete sich auf, rieb sich die Augen und versuchte seine Benommenheit abzuschütteln. Da es nicht klappte, legte er sich wieder hin und hoffte, dass ihn niemand wecken würde.
    Keine Minute ging das gut.
    Jemand klopfte ihm auf die Schulter und er machte widerwillig die Augen auf. Es war Newt. Was jetzt schon wieder? , dachte er.
    »Raus aus den Federn, du Schnarchtüte.«
    »Ja, ja, du mich auch. Wie spät ist es?«
    »Sieben Uhr, Neuer«, sagte Newt mit einem höhnischen Grinsen. »Durftest heute mal ausschlafen, nach den harten letzten Tagen.«
    Thomas wälzte sich mühsam hoch und fand es einfach nur schrecklich, dass er nicht noch ein paar Stunden liegen bleiben konnte. »Ausschlafen?! Was ist mit euch los, sind wir hier auf dem Bauernhof oder was?« Woher wusste er, dass man auf einem Bauernhof früh aufstehen musste? Wieder einmal verwirrte Thomas die weitgehende, aber nicht totale Löschung seines Gedächtnisses.
    »Öh … stimmt, wo du’s so sagst.« Newt ließ sich neben Thomas auf den Boden rutschen und schlug die Beine unter. Er saß still da und blickte hinaus zu all dem Treiben, das sich jetzt überall auf der Lichtung bemerkbar machte. »Heute kommst du zu den Wurzelseppen, Frischling. Vielleicht hast du daran mehr Spaß als am Auseinandernehmen von blutigen Schweinchen.«
    Newts Klugscheißerei ging ihm schrecklich auf den Wecker. »Wolltest du nicht aufhören mich so zu nennen?«
    »Wie, blutiges Schweinchen?«
    Thomas lachte gekünstelt und schüttelte den Kopf. »Nein, Frischling . Ich bin ja nicht mehr der Neue, stimmt’s? Das ist das Koma-Mädchen. Die kannst du ja Frischling nennen – ich heiße jedenfalls Thomas.« Die Gedanken an das Mädchen krachten in seinem Kopf ineinander und erinnerten ihn wieder an die rätselhafte Verbindung, die er zu ihr spürte. Traurigkeit überkam ihn, als würde er sie vermissen oder sich nach ihr sehnen. Das ist doch Schwachsinn , dachte er. Ich weiß ja nicht mal, wie sie heißt .
    Newt lehnte sich auf die Hände gestützt zurück und zog anerkennend die Augenbrauen hoch. »Aber holla – für die Uhrzeit bist du nicht gerade auf den Mund gefallen, was?«
    Thomas reagierte nicht, sondern kam zurück zum Thema. »Was ist ein Wurzelsepp?«
    »So nennen wir die Jungs, die in den Gärten schuften – umgraben, Unkraut rupfen, pflanzen und so.«
    Thomas machte eine Kopfbewegung in die Richtung. »Und wer ist da der Hüter?«
    »Zart. Netter Kerl, solang man bei der Arbeit nicht faulenzt. Er ist der Große, der gestern Abend ganz vorn gestanden hat.«
    Dazu sagte Thomas nichts, weil er nur einen Wunsch hatte, nämlich den Tag zu überstehen, ohne über Ben und seine Verbannung reden zu müssen. Davon wurde ihm übel. Schnell wechselte er das Thema. »Und warum hast du mich so wahnsinnig nett aufgeweckt?«
    »Was, du brichst nicht in Jubelgeschrei aus, wenn du beim Wecken als Erstes meine hübsche Fresse sichtest?!«
    »Nee, nicht wirklich. Und –« Bevor er den Satz beenden konnte, schnitt ihm das Rumpeln der aufgehenden Wände das Wort ab. Er blickte in Richtung Osttor, als würde Ben noch dahinterstehen. Er sah Minho, der dort Dehnübungen machte. Dann ging er zum Tor und hob etwas auf.
    Es war der Teil der Stange mit dem Lederhalsband daran. Minho schien dem weiter keine Beachtung zu schenken und warf ihn einem der anderen Läufer zu, der ihn zurück in den Werkzeugschuppen im Garten brachte.
    Thomas drehte sich verständnislos zu Newt um. Wie konnte Minho so tun, als wäre nichts gewesen? »Was zum –?«
    »Ich hab auch erst drei Verbannungen miterlebt, Tommy. Waren alle so abartig wie die gestern Abend. Und jedes verdammte Mal lassen die Griewer das Halsband bei uns vor der Tür liegen. Absolut gruselig.«
    Dem musste Thomas

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