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Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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Grund war das Mädchen aus heiterem Himmel wieder in seinem Kopf aufgetaucht, und Ben, und der Griewer; ein toter müsste eigentlich ein gutes Zeichen sein, aber alle taten so, als wäre das ganz und gar nicht der Fall.
    Sein neues Leben war ganz schön beschissen.
    Er stieß einen tiefen Seufzer aus. Arbeite einfach , dachte er. Und das tat er dann auch.
    Als der Nachmittag halb herum war, brach Thomas vor Erschöpfung beinah zusammen – das ständige Bücken und Auf- den-Knien-im-Lehm-Herumrutschen war die Hölle. Bluthaus, Gärten. Zwei Arschkarten.
    Läufer, dachte er, als er Pause machte. Lasst mich einfach Läufer werden. Wieder dachte er darüber nach, wie absurd es war, dass er sich das derart in den Kopf gesetzt hatte. Und obwohl er das Verlangen danach oder dessen Ursprung nicht verstand, war es eindeutig vorhanden. Die Gedanken an das Mädchen waren nicht weniger stark, aber er verdrängte sie, so gut es ging.
    Müde und mit Rückenschmerzen trabte er in die Küche, um sich einen Imbiss und einen Schluck Wasser zu holen. Er hätte schon wieder eine ganze Mahlzeit verputzen können, obwohl es erst vor zwei Stunden Mittagessen gegeben hatte. Sogar die Aussicht auf Schwein klang verlockend.
    Er biss in einen Apfel und warf sich neben Chuck auf den Boden. Newt war auch in der Nähe, saß aber allein da und kümmerte sich nicht um die anderen. Seine Augen waren rot und er hatte die Stirn in tiefe Falten gelegt. Thomas sah, dass er an den Fingernägeln kaute, etwas, das er noch nie bei ihm beobachtet hatte.
    Chuck sprach aus, was Thomas gerade dachte. »Was ist denn mit dem los?«, flüsterte der Junge. »Sieht aus wie du, als du aus der Box gefallen bist.«
    »Keine Ahnung«, gab Thomas zurück. »Warum fragst du ihn nicht einfach?«
    »Ich kann jedes verdammte Wort hören«, rief Newt herüber. »Kein Wunder, dass keiner neben euch Strünken schlafen will.«
    Es war Thomas so peinlich, als wäre er gerade beim Klauen erwischt worden. Aber er machte sich echte Sorgen um Newt – er war einer der wenigen auf der Lichtung, die er wirklich gernhatte.
    »Und, was hast du denn?«, fragte Chuck. »Ich will ja nicht unhöflich sein, aber du siehst echt wie ein Haufen Klonk aus.«
    »Alles Scheiße«, gab Newt nur zurück und starrte dann wieder vor sich hin. Fast hätte Thomas noch mehr gebohrt, aber dann redete Newt von allein weiter. »Das Mädchen aus der Box. Stöhnt rum und redet lauter komisches Zeug, wacht aber einfach nicht auf. Die Sanis bemühen sich ja sie zu füttern, aber sie isst immer weniger. Ich sag’s euch, an der Sache ist was faul.«
    Thomas schaute hinunter auf seinen Apfel und biss dann ab. Kein Wurm, aber trotzdem schmeckte er auf einmal nicht mehr – er machte sich Sorgen um das Mädchen. Sorgte sich um ihr Wohlergehen. Als würde er sie kennen.
    Newt stieß einen langen Seufzer aus. »Klonk drauf. Das ist ja noch nicht mal das Schlimmste.«
    »Sondern?«, fragte Chuck.
    Thomas beugte sich vor, weil er so neugierig war, dass er das Mädchen vergaß.
    Newt sah mit zusammengekniffenen Augen in Richtung eines Labyrinthtors. »Alby und Minho«, knurrte er. »Die hätten schon vor Stunden wieder da sein müssen.«
    Bevor Thomas wusste, wie ihm geschah, war er zurück bei der Arbeit, rupfte Unkraut und zählte die Minuten, bis er den Gärten den Rücken kehren konnte. Ständig blickte er zum Westtor hinüber, ob es irgendein Zeichen von Alby und Minho gab.
    Newt hatte gesagt, dass sie eigentlich mittags hätten hier sein müssen. Die Zeit hätte gereicht, um zum toten Griewer zu gelangen, sich da ein oder zwei Stunden umzusehen und dann zurückzukommen. Kein Wunder, dass er sich so aufregte. Als Chuck zum Besten gab, dass sie sich vielleicht nur da draußen amüsierten, hatte Newt ihn so hasserfüllt angestarrt, dass es aussah, als müsste Chuck jeden Augenblick tot umfallen. Als Thomas fragte, warum Newt nicht einfach mit ein paar anderen ins Labyrinth ging und nach den beiden suchte, war dessen finsterer Gesichtsausdruck echtem Entsetzen gewichen – er war ganz fahl geworden. Als er sich wieder gefangen hatte, sagte er, dass es verboten war, Suchkommandos loszuschicken, weil man dabei noch mehr Leute verlieren konnte. Aber die Furcht, die ihm ins Gesicht geschrieben stand, war unverkennbar.
    Newt hatte eine Heidenangst vor dem Labyrinth.
    Das, was ihm dort draußen widerfahren war – wahrscheinlich auch der Grund für seine Knöchelverletzung –, musste grauenvoll gewesen sein.
    Thomas

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