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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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einen Freund töten, um meinen eigenen Arsch zu retten. Niemals.«
    »Ich auch nicht. Deshalb bin ich froh, dass wir keine Freunde sind.« Sie wandte sich zum Gehen.
    »Was soll ich dir denn getan haben?«, fragte Thomas schnell. »Ich hab das Gefühl, ich leide unter Gedächtnisschwund – das kommt bei ANGST wohl öfter vor. Hilf mir auf die Sprünge.«
    Sie drehte sich zurück und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Beleidige mich nicht. Wage es bloß nicht, so zu tun, als wäre nichts gewesen! Jetzt halt deine Klappe, oder dein hübsches Gesicht bekommt noch ein paar Schrammen.«
    Sie stampfte davon, und Thomas hielt den Mund. Er schob sich hin und her, bis er es einigermaßen bequem hatte, und lehnte seinen Kopf gegen das tote Holz des Baumes. Alles an seiner momentanen Situation war zum Kotzen, aber er war entschlossen, die Sache in den Griff zu kriegen und zu überleben.
    Irgendwann schlief er ein.

Thomas schlief unruhig und bewegte sich hin und her, um im Stehen eine halbwegs erträgliche Position zu finden. Schließlich fiel er in einen tiefen Schlaf. Und dann fing er an zu träumen.
    Thomas ist fünfzehn. Er weiß nicht, woher er das weiß. Es muss an der zeitlichen Einordnung der Erinnerung liegen. Ist es eine Erinnerung?
    Teresa und er stehen vor einer riesigen Wand voller Monitore, auf denen die Lichtung und das Labyrinth zu sehen sind. Einige Bilder bewegen sich, und er weiß auch, warum. Diese Aufnahmen stammen von Käferklingen, und die müssen ab und zu ihre Position ändern. Dann ist es, als würde man durch die Augen einer Ratte schauen.
    »Ich kann es nicht fassen, dass sie alle tot sind«, sagt Teresa.
    Thomas ist verwirrt. Wie so oft versteht er nicht genau, was vor sich geht. Er steckt in der Haut dieses Jungen, der angeblich er selbst ist, aber er hat keine Ahnung, worüber Teresa und er sprechen. Offenbar nicht über die Lichter – auf einem Bildschirm sieht er Minho und Newt in Richtung Wald gehen, auf einem anderen sitzt Gally auf einer Bank. Und Alby schreit jemanden an, den Thomas nicht erkennt.
    »Wir wussten, dass es passieren würde«, antwortet er schließlich, ohne genau zu wissen, warum.
    »Es ist trotzdem schwer zu verkraften.« Sie schauen einander nicht an, sondern analysieren nur die Bildschirme. »Jetzt liegt es an uns. Und an den Leuten in der Herberge.«
    »Das ist gut so«, sagt Thomas.
    »Sie tun mir fast genauso leid wie die Lichter. Fast.«
    Thomas überlegt, was das bedeuten soll, als sein jüngeres Traumselbst sich räuspert. »Meinst du, wir haben genug gelernt? Glaubst du wirklich, wir können das schaffen, obwohl alle ursprünglichen Schöpfer tot sind?«
    »Wir müssen es schaffen, Tom.« Teresa kommt zu ihm herüber und nimmt seine Hand. Er schaut sie an, aber er kann ihren Gesichtsausdruck nicht deuten. »Alles ist bereit. Wir haben ein Jahr Zeit, um die Nachfolger einzuarbeiten und uns vorzubereiten.«
    »Aber es ist nicht richtig. Wie können wir von ihnen verlangen …?«
    Teresa verdreht die Augen und drückt seine Hand so fest, dass es wehtut. »Sie wissen, worauf sie sich einlassen. Du musst aufhören, so zu reden.«
    »Okay.« Thomas spürt, dass sein Traum-Ich sich innerlich wie tot fühlt. Seine Worte sind leere Hülsen. »Was jetzt zählt, sind die Muster. Die Todeszone. Sonst nichts.«
    Teresa nickt. »Egal, wie viele sterben oder verletzt werden. Wenn die Variablen nicht funktionieren, droht ihnen dasselbe Schicksal. Jedem von uns.«
    »Die Muster«, sagt Thomas.
    Teresa drückt zärtlich seine Hand. »Die Muster.«
    Er wachte auf, als das Licht sich zu einem stumpfen Grau verdunkelte und die Sonne irgendwo unsichtbar unterging. Harriet und Sonya saßen ein paar Meter vor ihm. Sie schauten ihn merkwürdig an.
    »Guten Abend«, sagte er mit gespielter Fröhlichkeit. Der beunruhigende Traum spukte ihm noch durch den Kopf. »Kann ich den Damen irgendwie behilflich sein?«
    »Wir wollen wissen, was du weißt«, sagte Harriet leise.
    Die Benommenheit des Schlafs verflüchtigte sich rasch aus seinem Hirn. »Warum sollte ich euch helfen?« Er wollte sich zurücklehnen und über seinen Traum nachdenken, aber er hatte in Harriets Blick eine Veränderung bemerkt, und er musste die Gelegenheit, sich zu retten, nutzen.
    »Ich glaube, du hast kaum eine Wahl«, sagte Harriet. »Wenn du uns erzählst, was du herausgefunden hast, können wir dir vielleicht helfen.«
    Thomas schaute sich nach Teresa um, konnte sie aber nirgends entdecken. »Wo

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