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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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ist –?«
    Sonya fiel ihm ins Wort. »Sie hat gesagt, sie will nachschauen, ob deine Freunde uns gefolgt sind. Sie ist seit einer Stunde weg.«
    Im Kopf sah Thomas die Teresa aus seinem Traum vor sich, wie sie die Bildschirme beobachtete und über die toten Schöpfer und die Todeszone redete. Über Muster . Wie passten all diese Puzzlestücke zusammen?
    »Hast du das Reden verlernt?«
    Er schaute Sonya an. »Nein, ähm … Heißt das, ihr seid euch nicht mehr ganz sicher, ob ihr mich umbringen wollt?« Das klang ziemlich bescheuert, und er fragte sich, wie viele Leute im Laufe der Menschheitsgeschichte jemals eine so beknackte Frage gestellt haben mochten.
    Harriet lächelte. »Mach dir nicht zu viele Hoffnungen. Und denk bloß nicht, wir sind plötzlich ganz edelmütig geworden. Sagen wir mal, wir haben unsere Zweifel und wollen mit dir reden – aber deine Chancen stehen nicht besonders gut.«
    Sonya führte den Satz fort. »Im Moment scheint es uns am vernünftigsten, den Auftrag wie befohlen auszuführen. Wir sind eindeutig in der Überzahl. Sei mal ehrlich. Wenn das deine Entscheidung wäre, was würdest du tun?«
    »Ich würde mich ganz sicher nicht dafür entscheiden, mich umzubringen.«
    »Jetzt tu nicht so dämlich. Das ist nicht witzig. Wenn du dich entscheiden könntest, ob du stirbst oder wir alle krepieren, was würdest du machen? Es geht um dich oder uns.«
    Ihr Gesicht war sehr ernst, und die Frage traf Thomas wie ein Blitz. In gewisser Weise hatte sie Recht. Wenn es wirklich so kommen würde – dass sie alle starben, wenn sie ihn nicht beseitigten –, wie konnte er von ihnen erwarten, es bleibenzulassen?
    »Willst du heute noch antworten?«
    »Ich denke nach.« Er schwieg und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Der Traum wollte sich wieder in seine Gedanken drängen, und er musste ihn zur Seite schieben. »Okay, ich bin mal ganz ehrlich. Versprochen. Wenn ich an eurer Stelle wäre, würde ich mich nicht umbringen.«
    Harriet verdrehte die Augen. »Dir fällt die Wahl leicht, schließlich geht’s um dein Leben.«
    »Das ist nicht alles. Ich glaube, es könnte irgendein Test sein, und vielleicht sollt ihr es ja gar nicht wirklich tun.« Thomas’ Herzschlag beschleunigte sich. Er meinte das völlig ernst, aber er war sich nicht sicher, ob sie ihm glauben würden, selbst wenn er versuchte, es zu erklären. »Vielleicht sollten wir ja wirklich miteinander teilen, was wir wissen, und eine Lösung finden.«
    Harriet und Sonya schauten sich lange an.
    Schließlich nickte Sonya, und Harriet sagte: »Wir hatten von Anfang an Zweifel an der ganzen Sache. Irgendwas stimmt da nicht. Am besten fängst du an zu reden. Aber zuerst holen wir alle hier rüber.« Sie standen auf, um die anderen zu wecken.
    »Beeilt euch«, sagte Thomas und fragte sich, ob es für ihn wirklich einen Ausweg aus dieser Misere geben konnte. »Wir sollten das erledigen, bevor Teresa zurückkommt.«

Die beiden brauchten nicht lange, um alle zusammenzutrommeln – vermutlich wollten sich die Mädchen nicht entgehen lassen, was der Todeskandidat zu sagen hatte. Sie standen dicht gedrängt vor Thomas; er war noch immer an dem hässlichen, abgestorbenen Baum festgebunden.
    »In Ordnung«, sagte Harriet. »Du fängst an, danach reden wir.«
    Thomas nickte und räusperte sich. Er fing an zu reden, obwohl er noch nicht sicher war, was er eigentlich sagen sollte.
    »Alles, was ich über eure Gruppe weiß, hat mir Aris erzählt. Anscheinend haben wir im Labyrinth so ziemlich das Gleiche erlebt wie ihr. Aber seit wir entkommen sind, ist vieles komplett anders. Und ich bin nicht sicher, was ihr über ANGST wisst.«
    »Nicht viel«, warf Sonya ein.
    Das machte Thomas Mut und gab ihm ein Gefühl der Überlegenheit. Sonyas Eingeständnis kam ihm wie ein taktischer Fehler ihrerseits vor. »Also, ich habe ziemlich viel über sie herausgefunden. Wir alle sind was Besonderes – wir werden geprüft oder so, weil ANGST etwas mit uns vorhat.« Hier machte er eine Pause, aber da niemand reagierte, redete er weiter.
    »Ein Großteil von dem, was mit uns passiert, ergibt keinen Sinn, weil es einfach zu den Prüfungen gehört – das nennen sie bei ANGST die ›Variablen‹. Sie beobachten, wie wir in bestimmten Situationen reagieren. Ich verstehe das auch nicht alles, nicht mal annähernd, aber ich habe das Gefühl, dass der Auftrag, mich umzubringen, einfach ein weiterer Test ist. Oder eine weitere Lüge. Also … ich bin davon überzeugt, dass

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