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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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über die andere geworfen. Thomas sah ihr hinterher, bis sie zwischen den Felswänden des schmalen Passes verschwunden war.
    Er schaute zurück zu den übrigen Mädchen. Die meisten wirkten erleichtert. Harriet kam zu ihm. Ohne ein Wort kniete sie sich hin und knotete das Seil los, mit dem er am Baum festgebunden war.
    »Und?«, fragte Thomas nach einer Weile. »Habt ihr eine Entscheidung getroffen?«
    Harriet antwortete erst, als sie ihn losgebunden hatte. Sie hockte sich vor ihn und sah ihn an. In ihren dunklen Augen spiegelten sich Mond und Sterne. »Heute ist dein Glückstag. Wir haben beschlossen, deinen kümmerlichen Arsch zu verschonen. Es kann kein Zufall sein, dass wir tief im Innern alle dasselbe gedacht haben.«
    Die Welle der Erleichterung, die Thomas erwartet hatte, blieb aus. In diesem Moment wurde ihm klar, dass er die ganze Zeit gewusst hatte, dass sie sich so entscheiden würden.
    »Aber ich sag dir was«, bemerkte Harriet beim Aufstehen und streckte ihm eine Hand hin. »Teresa kann dich echt nicht riechen. Ich würde mich in ihrer Nähe in Acht nehmen.«
    Thomas ließ sich von Harriet hochhelfen. Seine Gefühle schwankten zwischen Verwirrung und Kränkung.
    Teresa wollte ihn wirklich tot sehen.

Thomas aß schweigend mit Gruppe B und blieb auch während der Vorbereitungen für den Abmarsch für sich. Bald machten sie sich auf den Weg über den dunklen Pass zwischen den Felsen hindurch – in Richtung sicherer Hafen, der auf der anderen Seite angeblich auf sie wartete. Er fand es merkwürdig, fast freundschaftlich miteinander umzugehen, nach allem, was die Mädchen mit ihm angestellt hatten. Aber sie benahmen sich, als sei nichts Besonderes geschehen. Sie behandelten ihn wie … na ja, wie eine von ihnen.
    Doch er hielt ein wenig Abstand, bildete das Schlusslicht der Gruppe und fragte sich, ob er ihrem Sinneswandel trauen konnte. Was sollte er tun? Sollte er versuchen, seine eigene Gruppe zu finden, Minho, Newt und die anderen, falls die Mädchen ihn tatsächlich gehen ließen? Er wünschte sich mehr als alles auf der Welt, wieder bei seinen Freunden und bei Brenda zu sein. Aber er wusste, dass die Zeit lief, und er hatte weder Essen noch Wasser. Er konnte sich also nicht allein durchschlagen und hoffte, dass seine Gruppe den Weg zum sicheren Hafen auch ohne ihn finden würde.
    Einige Stunden vergingen, in denen er nichts außer hohen Felswänden sah und nur dem Knirschen seiner Füße auf Staub und Gestein lauschte. Es war gut, sich wieder zu bewegen, seine Beine und Muskeln anzustrengen. Ihre Zeit lief schnell ab – die zwei Wochen, die ihnen der Rattenmann zugestanden hatte, um es bis zum sicheren Hafen und zur Heilung zu schaffen. Und wer konnte wissen, was für ein Hindernis als Nächstes auftauchen würde? Oder welche fiesen Dinge sich die Mädchen für ihn ausgedacht hatten? Er dachte viel über die Träume nach, die er in letzter Zeit gehabt hatte, konnte sich aber noch immer keinen Reim darauf machen.
    Harriet fiel hinter den anderen zurück, bis sie neben ihm lief.
    »Entschuldige, dass wir dich in einem Sack durch die Wüste geschleift haben«, sagte sie. Er konnte ihr Gesicht im Dämmerlicht kaum sehen, glaubte aber, ein Grinsen darauf zu erkennen.
    »Ach, kein Problem. War ganz nett, mal nicht laufen zu müssen.« Thomas war klar, dass er mitspielen und ein bisschen Humor zeigen musste. Er konnte den Mädchen noch nicht völlig vertrauen, aber es blieb ihm nichts anderes übrig.
    Sie lachte, und er entspannte sich ein bisschen. »Tja, der Typ von ANGST hat uns ganz genaue Anweisungen für dich gegeben. Aber Teresa hat sich da total reingesteigert. Als wäre es ihre eigene Idee gewesen, dich umzubringen.«
    Das versetzte Thomas einen Stich, aber jetzt hatte er endlich Gelegenheit, etwas zu erfahren, und das wollte er sich nicht entgehen lassen. »Hatte der Typ einen weißen Kittel an und so ein rattenartiges Gesicht?«
    »Ja«, sagte sie, ohne zu zögern. »Derselbe, der mit eurer Gruppe gesprochen hat?«
    Thomas nickte. »Wie … sahen denn seine Anweisungen aus?«
    »Na ja, die meiste Zeit sind wir durch unterirdische Tunnel gelaufen. Deshalb habt ihr uns in der Wüste nicht gesehen. Die erste Aufgabe war diese seltsame Geschichte, wo du südlich der Stadt in der Hütte mit Teresa gesprochen hast. Weißt du noch?«
    Thomas war überrascht. War Teresa in dem Moment mit Gruppe B zusammen gewesen? »Äh, ja. Ich erinnere mich.«
    »Du hast es dir wahrscheinlich schon gedacht: Das

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