Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
Vom Netzwerk:
Wasser. Keine sprach mit ihm oder sah ihm in die Augen. Und wenn er sich nicht täuschte, sahen sie alle ein bisschen schuldbewusst aus. Er fing an zu essen und betrachtete dabei seine Umgebung ganz genau. Während sich die Mädchen niederließen, um den restlichen Tag zum Schlafen zu nutzen, wanderten seine Gedanken in alle möglichen Richtungen. Irgendetwas stimmte hier nicht.
    Teresas Show schien definitiv nicht gespielt. Sie hatte von Anfang an überzeugend gewirkt. War es möglich, dass sie genau das Gegenteil von dem tat, was sie ihm gesagt hatte? Gaukelte sie ihm vor, dass er ihr vertrauen soll, während sie in Wirklichkeit immer vorhatte, ihn zu …?
    Eine Erinnerung durchzuckte ihn: das Schild an ihrer Tür im Schlafsaal. Die Verräterin. Er hatte es vollkommen vergessen. Bis jetzt. Nun ergab alles langsam einen Sinn.
    ANGST war hier der Boss. Diese Organisation war die einzige Hoffnung zu überleben, für beide Gruppen. Würden die Mädchen ihn umbringen, nur weil ANGST ihnen das befohlen hatte? Um sich selbst zu retten? Und was sollte das heißen, dass er Teresa etwas angetan hätte? Hatte ANGST etwa ihr Gehirn manipuliert? Damit sie ihn hasste?
    Dann waren da noch seine Tätowierung und die Schilder in der Stadt. Die Tätowierung hatte ihn gewarnt; die Schilder hatten ihm gesagt, dass er der wahre Anführer ist. Das Schild an Teresas Tür war eine weitere Warnung gewesen.
    Trotzdem – er hatte keine Waffen und war an einen Baum gefesselt. In Gruppe B waren noch über zwanzig Leute, und sie hatten alle Waffen. Die Lage war insofern relativ eindeutig.
    Seufzend aß er auf und fühlte sich zumindest körperlich ein kleines bisschen besser. Auch wenn er immer noch nicht wusste, wie das alles zusammenpasste, war er jetzt näher dran als je zuvor, die ganze Sache zu durchschauen. Und er durfte auf keinen Fall aufgeben.
    Harriet und Sonya hatten ihr Lager in seiner Nähe aufgeschlagen; sie richteten sich zum Schlafen ein und warfen ihm dabei verstohlene Blicke zu. Wieder bemerkte Thomas diesen eigenartig beschämten, schuldbewussten Gesichtsausdruck. Er nutzte die Gelegenheit, mit Worten um sein Leben zu kämpfen.
    »Ihr wollt mich eigentlich gar nicht umbringen, oder?«, fragte er in einem Ton, als hätte er sie beim Lügen erwischt. »Habt ihr schon mal jemanden getötet?«
    Harriet ließ gerade den Kopf auf eine gefaltete Decke sinken, hielt aber inne und sah ihn scharf an. Sie stützte sich auf ihren Ellenbogen. »Nach dem, was Teresa uns erzählt hat, sind wir drei Tage eher aus unserem Labyrinth entkommen. Wir haben weniger Leute verloren und mehr Griewer dabei getötet. Ich denke mal, einen schlappen Teenager umzupusten wird uns nicht allzu schwerfallen.«
    »Und die Schuldgefühle, die euch verfolgen werden?« Er konnte nur hoffen, dass sie der Gedanke beunruhigen würde.
    »Na und?« Sie streckte ihm die Zunge raus – sie streckte ihm allen Ernstes die Zunge raus! –, legte sich hin und machte die Augen zu.
    Sonya saß im Schneidersitz da und schien hellwach. »Wir haben keine Wahl. ANGST hat uns gesagt, dass es unsere Aufgabe ist. Wenn wir es nicht tun, lassen sie uns nicht in den sicheren Hafen. Dann sterben wir hier draußen in der Brandwüste.«
    Thomas zuckte mit den Schultern. »Hey, das kann ich verstehen. Opfert mich, um euch selbst zu retten. Sehr nobel.«
    Sie starrte ihn eine ganze Weile an; er senkte seinen Blick nicht. Dann schaute sie weg und legte sich mit dem Rücken zu ihm hin.
    Teresa kam mit wutverzerrtem Gesicht herüber. »Worüber redet ihr?«
    »Nichts«, murmelte Harriet. »Sag ihm, er soll den Mund halten.«
    »Halt den Mund«, sagte Teresa.
    Thomas entwischte ein sarkastisches Lachen. »Und was wollt ihr dagegen tun? Mich umbringen, wenn ich weiterrede?«
    Teresa sagte nichts, sondern sah ihn nur mit ausdruckslosem Gesicht an.
    »Warum hasst du mich auf einmal?«, fragte er. »Was hab ich dir getan?«
    Sonya und Harriet hatten sich wieder zu ihnen umgedreht, hörten gebannt zu und schauten zwischen Thomas und Teresa hin und her.
    »Du weißt genau, was du mir angetan hast«, sagte Teresa schließlich. »Alle hier wissen es. Ich habe es ihnen erzählt. Trotzdem hätte ich mich nicht auf dein Niveau herabbegeben und dich umgebracht. Das tun wir nur, weil wir keine andere Wahl haben. Tut mir leid. So ist das Leben.«
    Blitzte da etwas in ihren Augen auf? , fragte sich Thomas. Was wollte sie ihm damit sagen? »Wovon redest du, dich auf mein Niveau begeben ? Ich würde nie

Weitere Kostenlose Bücher