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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)
Autoren: James Dashner
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wieder so cool, wie man es von ihm gewohnt war. »Ich stürze mich jetzt in die Finsternis. Komm mich retten, falls mir irgendein Zombie in die Wade beißt.«
    Thomas wollte, dass er schnell machte. Er wusste genau, dass eine weitere große Umwälzung in ihrem idiotischen Leben bevorstand, und wollte sie nicht mehr länger hinauszögern.
    Minho drückte die Tür auf. Der schmale Streifen wurde zu einem breiten Balken Schwärze – der Gemeinschaftsraum war jetzt wieder so dunkel wie in dem Augenblick, als sie anfangs aus dem Schlafsaal gekommen waren. Minho trat durch die Tür, Thomas folgte ihm direkt auf den Fersen.
    »Wart hier«, flüsterte Minho. »Wir brauchen ja nicht beide wieder gegen die Leichen zu rennen, die hier rumhängen. Ich begebe mich auf die große Lichtschaltersuche.«
    »Aber warum hat jemand das Licht ausgemacht?«, flüsterte Thomas zurück. »Ich meine: Wer hat das Licht ausgemacht?!«
    Minho drehte sich zu ihm um; das Licht aus Aris’ Zimmer erleuchtete das zynische Grinsen auf seinem Gesicht. »Ich glaube, du kannst dir das Fragenstellen sparen, Alter. Nichts ergibt hier irgendeinen Sinn, und dabei wird’s wahrscheinlich auch bleiben. Also hör auf, dir den Kopf zu zerbrechen, und wart’s einfach ab.«
    Schnell wurde Minho von der Dunkelheit geschluckt. Thomas hörte seine Schritte auf dem Teppichboden und das wischende Geräusch seiner Hand, mit der er beim Laufen an der Wand entlangfuhr.
    »Hab das Mistding!«, schrie er von der Stelle, an der Thomas ebenfalls den Lichtschalter vermutet hätte.
    Ein paar Klickgeräusche später flutete grelles Licht den Raum. Einen Sekundenbruchteil lang verstand Thomas nicht, warum alles so völlig verändert wirkte. Doch dann wurde es ihm klar, seine anderen Sinne schienen ebenfalls zum Leben zu erwachen, und er merkte, dass der schreckliche Gestank nach verwesenden Leichen verschwunden war.
    Und er wusste auch, warum.
    Die Toten waren weg, und es gab keinerlei Hinweis mehr darauf, dass sie jemals da gewesen waren.

Etliche Sekunden vergingen, bevor Thomas merkte, dass er aufgehört hatte zu atmen. Er saugte Luft tief in die Lunge und glotzte in den jetzt leeren Raum. Keine aufgedunsenen, lilarot angelaufenen Leichen. Kein Gestank.
    Newt drängte sich an ihm vorbei und hinkte ein wenig stärker als gewohnt zur Mitte des mit Teppichboden ausgelegten Raums. »Das ist doch unmöglich«, sagte er, wobei er sich langsam im Kreis drehte und hinauf zur Decke starrte, wo vor wenigen Minuten noch tote Menschen an Seilen gehangen hatten. »Die Zeit hätte nie gereicht, um sie rauszuschaffen. Außerdem war keiner hier, das hätten wir doch gehört!«
    Thomas lehnte sich an die Wand, während Aris und die Lichter aus dem kleinen Schlafzimmer geströmt kamen. Thomas fühlte gar nichts, als ob er sich nie wieder über irgendwas wundern könnte.
    »Hast Recht«, sagte Minho zu Newt. »Wie lang hatten wir die Tür geschlossen, zwanzig Minuten vielleicht? Ausgeschlossen, dass man die vielen Leichen so schnell irgendwohin schaffen kann. Außerdem ist immer noch von innen abgeschlossen.«
    »Ganz zu schweigen vom verschwundenen Gestank«, fügte Thomas hinzu.
    Minho nickte.
    »Ihr Strünke nervt total«, sagte Bratpfanne verärgert. »Macht mal die Glubscher auf: Sie sind weg. Ihr könnt euch so viele hirnverdrehte Gedanken machen, wie ihr wollt, die Dinger sind weg. Ist doch auch besser so, die haben gestunken wie unser Klonkhaus.«
    Thomas hatte keine Lust, darüber zu diskutieren. Die Toten waren verschwunden. Na und, sie hatten schon seltsamere Dinge erlebt.
    »Hey«, sagte Winston. »Die Irren haben mit dem Geschrei aufgehört!«
    Thomas lauschte. Nichts. »Ich habe gedacht, wir würden sie bloß in Aris’ Zimmer nicht hören. Aber du hast Recht.«
    Sofort rannten alle in Richtung Schlafsaal hinter dem Gemeinschaftsraum. Thomas folgte ihnen als Letzter, obwohl er es kaum abwarten konnte, aus dem Fenster zu schauen und die Welt draußen zu sehen. Als die Cranks noch herumgeschrien und ihre abartigen Gesichter gegen die Eisenstangen gequetscht hatten, konnte er vor lauter Grauen keinen richtigen Blick nach draußen werfen.
    »Was ist denn das wieder für ein Mist?«, schrie Minho von vorn und verschwand ohne weitere Erklärung im Schlafsaal.
    Thomas bewegte sich in Richtung Tür, an deren Schwelle alle Jungs mit weit aufgerissenen Augen zögerten, bevor sie den Raum betraten. Thomas wartete, bis die Lichter und Aris die Tür passiert hatten, dann folgte er
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