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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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hörte, dass der Junge jetzt direkt vor ihm am Boden lag und mit Armen und Beinen gegen irgendetwas kämpfte. Thomas setzte seinen Wasser- und Proviantbeutel vorsichtig ab und tastete sich dann auf ihn zu, um einen Arm oder ein Bein zu fassen zu bekommen. Er merkte, dass die anderen Lichter hinter ihm zusammengeströmt waren, und zwang sich, die Schreie und Fragen zu ignorieren.
    »Hey!«, schrie Thomas auf den zappelnden Jungen ein. »Was hast du denn bloß?« Seine Finger berührten die Jeans des Jugendlichen, dann sein T-Shirt, der Junge zuckte aber am ganzen Körper, so dass Thomas ihn nicht zu fassen bekam, und seine Schreie gellten weiter durch die Finsternis.
    Jetzt hatte Thomas genug und griff zu härteren Methoden. Er machte einen Hechtsprung auf den Körper des um sich tretenden Jungen. Als er mit einem Schlag, der ihm die Luft nahm, auf dem sich windenden Rumpf landete, rammte der Junge ihm einen Ellbogen in die Rippen und verpasste ihm eine Ohrfeige. Ein Knie zuckte hoch und hätte ihn beinahe in die Weichteile getroffen.
    »Hör sofort auf!«, rief Thomas. »Was hast du denn?«
    Aus dem Geschrei wurde ein Gurgeln, als ob der Junge gerade unter Wasser gezerrt worden wäre. Aber das wilde Zucken hörte nicht auf.
    Thomas stützte sich mit Ellbogen und Unterarm auf der Brust des Jungen ab, um mehr Halt zu haben, und streckte die Hand aus, um ihn beim Schopf zu packen. Doch als seine Hand das berührte, was sich an der Stelle des Kopfes befand, erfasste ihn völlige Verwirrung.
    Da war kein Kopf. Kein Haar und kein Gesicht. Noch nicht einmal ein Hals. Nichts von dem, was da sein müsste .
    Stattdessen berührte er eine große, völlig glatte Kugel aus kaltem Metall.

Die nächsten Sekunden waren unfassbar. Sobald Thomas die seltsame Metallkugel berührte hatte, hörte der Junge auf zu zappeln. Seine Arme und Beine bewegten sich auf einmal nicht mehr, und die Verkrampfung seines zuckenden Körpers war von einer Sekunde zur nächsten verschwunden. Auf dem harten Ball spürte Thomas etwas Nasses, Dickflüssiges, das von da kam, wo der Hals des Jungen hätte sein müssen. Er wusste, dass es Blut war, und konnte den Kupfergeruch riechen.
    Und dann glitt die Kugel Thomas aus den Fingern und rollte davon, was ein hohles, schabendes Geräusch machte, bis sie gegen die nächste Wand stieß und still liegen blieb. Der Junge unter ihm rührte sich nicht mehr. Die anderen Lichter schrien immer noch in der Dunkelheit, aber Thomas beachtete sie nicht.
    Grauen schnürte ihm die Brust zusammen, als er sich vorstellte, wie der Junge unter ihm aussehen musste. Nichts von alledem ergab Sinn, aber tot war er auf jeden Fall. Irgendetwas hatte ihm den Kopf abgeschnitten. Oder … in Metall verwandelt? Was in Gottes Namen war nur passiert? In Thomas’ Kopf drehte sich alles, und es dauerte einen Augenblick, bevor er merkte, dass warme Flüssigkeit über seine Hand lief, mit der er sich auf dem Boden abgestützt hatte, als die Kugel weggerollt war. Er rastete total aus.
    Er wich rückwärts vor dem leblosen Körper zurück, wischte sich die Hände immer wieder an der Hose ab und brüllte wie ein Stier. Ein paar Lichter fassten von hinten nach ihm und halfen ihm auf die Füße. Er stieß sie von sich und stolperte gegen eine Wand. Jemand griff auf Schulterhöhe nach seinem Hemd und zog ihn an sich.
    »Thomas!« Minhos Stimme. »Thomas! Was zur Hölle ist los?«
    Thomas versuchte sich zu beruhigen und wieder zur Besinnung zu kommen, aber ihm war hundeelend, und seine Brust zog sich vor Schmerz zusammen. »Ich … ich weiß nicht. Wer war das? Wer hat da so geschrien?«
    Winston antwortete mit zittriger Stimme. »Ich glaube, das war Frankie. Er war noch neben mir, hat einen Witz gemacht, dann war es, als ob er von irgendwas weggerissen worden wäre. Ja, das war Frankie, auf jeden Fall.«
    »Was ist passiert?«, wiederholte Minho.
    Thomas merkte, dass er sich immer noch wie ein Wahnsinniger die Hände an der Hose abwischte. »Also«, sagte er und atmete einmal tief durch. Nichts sehen zu können, machte ihn noch verrückt. »Ich habe Frankie schreien gehört und bin zu ihm hingerannt, um ihm zu helfen. Ich bin auf ihn gesprungen, habe versucht, ihm die Arme auf den Boden zu drücken, rauszufinden, was er hatte. Dann habe ich nach seinem Kopf gefasst, um ihn an den Ohren festzuhalten – keine Ahnung, warum eigentlich –, und das Einzige, was ich da mit den Fingern berührt habe, war …«
    Er konnte es nicht sagen. Es war zu

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