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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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Thomas.
    »Ich finde, wir sollten eine Pause einlegen«, sagte Minho. »Uns die Bäuche vollschlagen und was trinken. Dann sollten wir so lange weiterlaufen, wie wir können, solange es noch dunkel ist. Vielleicht vor Sonnenaufgang noch ein paar Stunden schlafen.«
    »Und diese Heulboje da draußen?«, fragte Bratpfanne.
    »Klingt doch, als hätte sie ihre eigenen Probleme«, meinte Minho.
    Dieser Satz erschreckte Thomas irgendwie. Die anderen vielleicht auch, denn keiner sagte ein Wort, als sie die Beutel von den Schultern gleiten ließen, sich hinsetzten und anfingen zu essen.
    »Mann, wenn die bloß mit dem Geschrei aufhören würde.« Aris hatte das jetzt ungefähr zum fünften Mal gesagt, während sie durch die dunklere als dunkle Nacht rannten. Das arme Mädchen, dem sie beständig näher kamen, stieß immer noch ihre hohen, grässlichen Klagelaute aus.
    Die Mahlzeit war in gedrückter Stimmung verlaufen. Das Gespräch hatte sich um das gedreht, was der Rattenmann über die Variablen gesagt hatte und dass es hauptsächlich um ihre Reaktion darauf ging. Dass ein »Masterplan« erstellt und die Muster der »Todeszone« gefunden werden sollten. Natürlich hatte niemand Antworten, sie konnten nur wilde Vermutungen anstellen. Es war seltsam, dachte Thomas. Sie wussten jetzt, dass sie getestet wurden und die ANGST-Prüfungen durchlaufen mussten. Deswegen hätte man erwarten können, dass sie sich anders verhalten würden, aber sie machten einfach weiter und kämpften ums Überleben, bis sie die versprochene Heilung bekamen. Und genauso würde es auch weitergehen, da war Thomas sich ganz sicher.
    Nachdem Minho sie hochgescheucht hatte, dauerte es eine ganze Weile, bis Thomas’ Beine und Gelenke wieder richtig locker waren. Die Mondsichel über ihnen spendete kaum mehr Licht als die Sterne. Aber um über flache, kahle Erde zu rennen, brauchte man auch nicht viel zu sehen. Vielleicht bildete er es sich nur ein, aber es schien, als ob die Lichter der Stadt schon bis zu ihnen herüberschienen. Man sah sie flackern, was darauf hindeutete, dass es wahrscheinlich Feuer waren. Das erschien logisch – die Wahrscheinlichkeit, dass es in so einer Einöde Strom gab, war eher gering.
    Thomas war sich nicht sicher, wann es genau passierte, aber die Ansammlung von Gebäuden, auf die sie zurannten, schien auf einmal ein gutes Stück näher gerückt zu sein. Es gab auch viel mehr Bauwerke, als er angenommen hatte. Höher. Größer. Sie standen ordentlich nebeneinander in Reihen. So wie es aussah, musste das früher einmal eine Großstadt gewesen sein, die der Verwüstung zum Opfer gefallen war. Konnten Sonneneruptionen wirklich so einen gewaltigen Schaden anrichten? Oder waren noch andere fürchterliche Dinge passiert?
    Thomas vermutete, dass sie schon am nächsten Tag die ersten Gebäude erreichen würden.
    Obwohl sie um diese Tageszeit ihr schützendes Laken nicht brauchten, joggte Aris direkt neben ihm, und Thomas wollte sich unterhalten. »Erzähl mir mehr von eurem Labyrinth.«
    Aris atmete gleichmäßig; er schien in genauso guter Form zu sein wie Thomas. »Von unserem Labyrinth? Was meinst du?«
    »Na, du hast uns noch nie Einzelheiten erzählt. Wie war es bei euch? Wie lange habt ihr da drin gelebt? Und wie seid ihr rausgekommen?«
    Aris erzählte, begleitet vom rhythmischen Knirsch, knirsch, knirsch ihrer Schuhe auf dem Wüstenboden. »Ich habe mich mit ein paar von deinen Freunden unterhalten, und es hörte sich so an, als ob das meiste genau wie bei euch war. Nur eben … Mädchen statt Jungen. Einige von uns waren schon seit zwei Jahren da, die anderen waren nacheinander angekommen, jeden Monat eine. Dann kam Rachel und am nächsten Tag ich, im Koma. Ich kann mich kaum noch an etwas erinnern, nur an die letzten verrückten Tage, als ich endlich wach geworden bin.«
    Er erläuterte, was ihnen passiert war, und es stimmte so sehr mit dem überein, was Thomas und die Lichter durchgemacht hatten, dass es geradezu unglaublich war. Durch und durch seltsam. Aris erwachte aus seinem Koma, sagte etwas über das Ende, die Tore blieben nachts geöffnet, ihre Box mit Nahrung kam nicht mehr, sie fanden heraus, dass das Labyrinth einen Geheimcode hatte, und immer so weiter bis zur Flucht. Die fast genauso schrecklich wie bei den Lichtern verlaufen war, nur dass weniger aus der Mädchengruppe dabei gestorben waren – wenn sie alle so hartgesotten wie Teresa waren, erstaunte Thomas das ganz und gar nicht.
    Am Ende, als Aris und

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