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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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Oder wenn sie gar nicht gemeint sind, sondern irgendwelche Zwei-Meter-Monster, die gern Menschenfleisch fressen? Oder tausend Cranks?«
    »Thomas … Nein, alle.« Minho seufzte genervt auf. »Können sich jetzt mal alle abregen und das Sabbeln einstellen? Keine Fragen mehr. Nur wer einen Vorschlag hat, der nicht mit hundertprozentiger Sicherheit im Tod endet, darf sich melden. Alle andern halten die Klappe. Wir haben nur eine Chance, und die nutzen wir jetzt. Ist das klar?«
    Thomas musste lächeln, auch wenn er nicht wusste, warum. Irgendwie hatte ihm Minho ein bisschen Hoffnung gemacht. Sie mussten einfach weitermachen, weitergehen, etwas tun. Punkt.
    »Schon viel besser«, verkündete Minho mit einem befriedigten Nicken. »Sonst noch jemand, der sich in die Hosen machen und nach Mami schreien will?«
    Leises Gekicher war zu hören, aber niemand sagte etwas.
    »Gut. Newt, du Hinkebein, du führst die Gruppe an. Thomas, du gehst hinten. Jack, such dir jemanden, der dich mit Winston ablöst. Auf die Plätze, fertig und ab.«
    Sie gingen los. Diesmal trug Aris den Proviantbeutel, und Thomas fühlte sich so leicht, als würde er über den Erdboden schweben. Das Anstrengendste war, dass sie die ganze Zeit das Tuch hoch über den Kopf halten mussten und ihre Arme schwer wie Blei und weich wie Gummi wurden. Aber sie machten immer weiter, manchmal im Schritttempo, manchmal im Dauerlauf.
    Zum Glück schien die Sonne schneller unterzugehen, je näher sie dem Horizont kam. Nach Thomas’ Armbanduhr waren die Cranks erst seit einer Stunde verschwunden, als der Himmel sich lila-orange verfärbte und das grelle Licht der Sonne einem angenehmeren Schein wich. Nicht lang danach verschwand sie ganz hinter dem Horizont, und Nacht und Sterne wurden wie ein Vorhang über den Himmel gezogen.
    Die Lichter liefen weiter, immer auf das schwache Glitzern der Stadt zu. Jetzt, wo er den Proviantsack nicht mehr zu tragen brauchte und sie das Laken weggesteckt hatten, machte es Thomas fast Spaß.
    Als schließlich der letzte Funken Licht verschwunden war, legte sich die Dunkelheit über das Land wie ein schwarzer Nebel.

Kurz nach Einbruch der Dunkelheit hörte Thomas ein Mädchen schreien.
    Zuerst wusste er nicht, was er da hörte oder ob es vielleicht nur Einbildung war. Bei dem Knirschen der Schritte, dem Rascheln der Beutel, den keuchenden Atemzügen und geflüsterten Gesprächsfetzen war es schwer zu identifizieren. Aber was anfangs nur wie ein Ton in seinem Kopf angefangen hatte, war schon bald unüberhörbar. Irgendwo vor ihnen, vielleicht weit weg in der Stadt, aber höchstwahrscheinlich näher, durchschnitt der Schrei eines Mädchens die Nacht.
    Die andern hatten es offensichtlich auch bemerkt und hörten auf zu rennen. Als niemand mehr keuchte, war es einfacher, das beunruhigende Geräusch wahrzunehmen.
    Es klang fast wie eine Katze. Eine verletzte, jaulende Katze. Ein Geräusch, von dem man eine Gänsehaut bekam. Bei dem man sich die Ohren zuhalten wollte und nur beten konnte, dass es aufhören würde. Es hatte etwas Unnatürliches an sich, und Thomas wurde innerlich und äußerlich eiskalt. Die Dunkelheit machte das Ganze noch unheimlicher. Der Ursprung der schrillen Schreie war immer noch relativ weit weg, aber die tierischen Laute flogen wie lebende Echos aus einer anderen Welt über die Wüste.
    »Weißt du, woran mich das erinnert?«, flüsterte Minho, dessen Stimme ängstlich klang.
    Thomas nickte. »Ben. Alby. Mich, oder? Die Schreie nach dem Griewerstich?«
    »Haargenau.«
    »Nein, nein, nein«, stöhnte Bratpfanne. »Jetzt sagt mir nicht, dass es diese Monsterviecher hier auch gibt. Das fehlt uns gerade noch!«
    Nur ein paar Meter links von Thomas und Aris stand Newt, der sagte: »Das bezweifle ich. Wisst ihr noch, wie feucht und glibberig deren Haut war? Die würden sich sofort in eine Riesenstaubkugel verwandeln, wenn sie sich in dem Zeug hier rollen würden.«
    »Ja, aber …«, wandte Thomas ein, »wenn ANGST Griewer erschaffen kann, dann können sie sich auch andere Horrorgestalten ausdenken, die noch schlimmer sein könnten. Ich wiederhol’s ja nicht gern, aber Herr Rattenzahn hat gesagt, dass es jetzt erst richtig schwierig wird.«
    »Und mal wieder eine aufbauende Motivationsrede von unserem lieben Thomas«, verkündete Bratpfanne. Es sollte wahrscheinlich witzig gemeint sein, klang aber gehässig.
    »Ich sag ja nur, wie es ist.«
    »Ich weiß. Zum Kotzen«, schnaubte Bratpfanne.
    »Und jetzt?«, fragte

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