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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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liebsten laut gelacht. »Ist doch wirklich unglaublich, wie wir darüber reden – als ob wir uns entscheiden wollten, ob wir pissen gehen sollen oder nicht.«
    Jetzt musste Aris kichern, ein trockenes Lachen, von dem Thomas sich sofort besser fühlte – der Neue wurde ihm immer sympathischer. »Oh, Mann, sag nicht so was. Ich muss schon seit mindestens einer Stunde.«
    Als hätte Minho sie gehört, rief er wie aufs Stichwort: »Halt! Pinkelpause.« Er stand vorgebeugt mit in die Hüften gestützten Armen da, bis er wieder zu Atem gekommen war. »Verbuddelt euren Klonk, wenn ihr kacken geht, und zwar nicht zu nah am Lager. Wir ruhen uns eine Viertelstunde aus, dann gehen wir im Schritttempo weiter. Schon klar, dass ihr Strünke nicht mit Läufern wie Thomas und mir mithalten könnt.«
    Thomas sah sich an der Stelle um, an der sie angehalten hatten. Er atmete tief durch und entspannte sich, da blieb sein Blick an etwas hängen. Wenige hundert Meter vor ihnen, abseits vom direkten Weg in die Stadt, stand etwas Großes, Dunkles: Ein schwarzer Umriss war vor dem schwachen Schein der entfernten Stadt auszumachen. Er hob sich so deutlich von der Umgebung ab, dass Thomas nicht glauben konnte, dass er ihm jetzt erst aufgefallen war.
    »Hey!«, rief er und zeigte darauf. »Sieht aus, als würde dahinten, schräg nach rechts, irgendeine Hütte oder so was stehen. Seht ihr das auch?«
    »Ja«, antwortete Minho und trat neben ihn. »Was is ’n das?«
    Bevor Thomas antworten konnte, geschahen zwei Dinge zugleich.
    Zuerst verstummten urplötzlich die gequälten Schreie des mysteriösen Mädchens, als hätte jemand die Tür hinter ihr zugezogen. Dann tauchte neben der dunklen Hütte eine Mädchengestalt auf, von deren Kopf lange Haare wie schwarze Seide flossen.

Thomas konnte nichts dagegen tun. Instinktiv hoffte er sofort, dass sie es war, und wollte ihr zurufen – hoffte, so unwahrscheinlich das war, dass sie nur wenige Hundert Meter entfernt von ihm stand und auf ihn wartete.
    Teresa?
    Nichts.
    Teresa? Teresa!
    Wieder nichts. Die Lücke, die sie hinterlassen hatte, als sie verschwunden war, war immer noch in seinem Kopf – wie ein leerer Teich. Aber … sie könnte es ja doch sein. Vielleicht hatte sie nur ihre telepathischen Fähigkeiten verloren.
    Nachdem das Mädchen hinter dem Gebäude hervorgetreten beziehungsweise wahrscheinlich aus dem Gebäude herausgekommen war, stand sie bloß da. Ihrer Körperhaltung war deutlich anzusehen, dass sie mit vor der Brust verschränkten Armen in ihre Richtung starrte.
    »Glaubst du, das ist Teresa?«, fragte Newt, als könnte er Thomas’ Gedanken lesen.
    Bevor Thomas wusste, wie ihm geschah, nickte er schon. Er sah sich schnell um, ob es jemand bemerkt hatte. Es sah nicht danach aus. »Weiß nicht«, antwortete er schließlich.
    »Meint ihr, sie war diejenige, die da so rumkrakeelt hat?«, fragte Bratpfanne. »Das Geschrei hat in dem Augenblick aufgehört, als sie rausgekommen ist.«
    Minho grunzte. »Ich würde eher sagen, die hat jemanden gefoltert. Hat das arme Mädel wahrscheinlich von ihrem Elend erlöst und umgebracht, als sie uns hat kommen sehen.« Er klatschte einmal in die Hände. »So, Freiwillige vor. Wer möchte die nette junge Dame gern kennenlernen?«
    Wie Minho es wieder schaffte, in solchen Augenblicken so unbeschwert zu wirken, verblüffte Thomas jedes Mal aufs Neue. »Ich«, sagte er viel zu laut. Er wollte seine Hoffnung, es könnte Teresa sein, nicht an die große Glocke hängen.
    »Das war nur ein Witz, du Neppdepp«, sagte Minho. »Wir gehen alle hin. Kann doch gut sein, dass sie in ihrer Hütte eine ganze Armee von Ninjabräuten versteckt hat.«
    »Eine Armee von Ninjabräuten?«, äffte Newt ihn nach, den Minhos Art offensichtlich ärgerte.
    »Genau.« Minho ging schon los.
    Völlig unerwartet überkam Thomas ein plötzlicher Instinkt. »Nein!« Er senkte die Stimme. »Nein. Ihr bleibt hier – ich gehe alleine hin und rede mit ihr. Vielleicht ist es ja eine Falle oder so was. Es wäre doch idiotisch, wenn wir alle zusammen in die Falle latschen.«
    »Und wenn du allein gehst, ist das nicht idiotisch?«, fragte Minho zurück.
    »Wir müssen uns das Ganze auf jeden Fall ansehen. Ich gehe. Wenn was passiert oder die Lage brenzlig wird, rufe ich euch.«
    Minho überlegte ausgiebig. »Na schön. Geh. Unser tapferer kleiner Held.« Er versetzte Thomas einen kräftigen Schlag mit der Hand auf die Schulter.
    »Das ist doch total bescheuert«, unterbrach ihn

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