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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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zu Grunde gehen oder uns gegenseitig umbringen oder komplett wahnsinnig werden. Dass es verschiedene Stadien Des Brands gibt. Und dass es schon zu spät für euch ist – wenn ihr die Krankheit noch nicht habt, dann kriegt ihr sie sowieso bald.«
    Thomas’ Blick folgte dem Fremden, der durch den Raum lief und diese fürchterlichen Sachen sagte. Der Brand. Er dachte, er hätte sich bereits an die Angst vor dieser Seuche gewöhnt, aber jetzt, wo ein Crank direkt vor ihm stand, fürchtete er sich mehr denn je. Sie waren der Krankheit hilflos ausgeliefert.
    Jorge blieb vor ihnen stehen, seine Füße stießen fast gegen Minhos. Er redete weiter.
    »Aber so wird’s nicht laufen, comprende ? Der, der zuerst redet, ist im Nachteil. Also will ich erst mal alles über euch wissen. Wo ihr herkommt, warum ihr hier seid und was ihr hier wollt. Los.«
    Minho gab ein leises, gefährlich klingendes Lachen zum Besten. »Wir sind im Nachteil, ja?« Minho sah höhnisch um sich. »Falls die Blitze mir nicht die Hornhaut weggeschmort haben, würde ich sagen, wir sind elf, und du bist einer. Also warum fängst du nicht an zu reden?«
    Thomas wünschte aufrichtig, Minho hätte das nicht gesagt. Es war dumm und arrogant, und sie würden diesen blöden Spruch womöglich mit dem Tod bezahlen müssen. Der Typ war ganz offensichtlich nicht allein. In den zerstörten Resten der oberen Stockwerke konnten Hunderte Cranks lauern, sie beobachten und mit wer weiß was für Waffen auf sie warten. Oder noch schlimmer: mit der Bestialität ihrer eigenen Hände und Zähne.
    Jorge starrte Minho sehr lange mit ausdruckslosem Gesicht an. »Das hast du nicht ernsthaft zu mir gesagt, oder? Komm, sag mir, dass du mich nicht gerade wie einen Hund behandelt hast. Du hast zehn Sekunden Zeit, dich zu entschuldigen.«
    Minho sah mit einem selbstgefälligen Grinsen zu Thomas hinüber.
    »Eins«, sagte Jorge. »Zwei. Drei. Vier.«
    Thomas versuchte, Minho warnend anzusehen, und nickte ihm auffordernd zu. Mach!
    »Fünf. Sechs.«
    »Mach’s«, sagte Thomas schließlich laut.
    »Sieben. Acht.«
    Jorges Stimme wurde mit jeder Zahl lauter und bedrohlicher. Thomas meinte, er hätte aus dem Augenwinkel irgendwo weit über ihnen eine Bewegung wahrgenommen, nichts als einen huschenden Schatten. Vielleicht hatte Minho es auch gemerkt, jedenfalls war sämtliche Arroganz mit einem Mal aus seinem Gesicht verschwunden.
    »Neun.«
    »Es tut mir leid.« Minho klang nicht gerade überzeugend.
    »Ich glaube nicht, dass du das wirklich ernst gemeint hast.« Jorge trat Minho gegen den Oberschenkel.
    Thomas’ Hände ballten sich zu Fäusten, als sein Freund vor Schmerzen aufschrie; der Crank musste eine Brandwunde getroffen haben.
    »So, und jetzt noch mal mit Gefühl , hermano .«
    Thomas blickte hasserfüllt hoch zu dem Crank. Irrationale Dinge gingen ihm durch den Kopf – er wollte aufspringen und sich auf ihn stürzen, ihn so windelweich prügeln, wie er es mit Gally nach der Flucht aus dem Labyrinth gemacht hatte.
    Jorge trat Minho wieder, diesmal doppelt so heftig, an dieselbe Stelle. »Jetzt noch mal mit Gefühl! « Er schrie das letzte Wort mit einer Härte heraus, die komplett wahnsinnig klang.
    Minho heulte auf und hielt sich mit beiden Händen das verletzte Bein. »Es tut mir … leid«, sagte er schwer atmend mit schmerzerfüllter Stimme. Doch sobald Jorge befriedigt über Minhos Demütigung lächelte, holte der aus und rammte dem Crank die Faust ins Schienbein. Der Mann sprang auf den anderen Fuß, fiel hin und ging mit einem Schmerzensschrei zu Boden.
    Sofort war Minho auf ihm und beschimpfte Jorge mit einem Strom von Obszönitäten, die Thomas noch nie zuvor von seinem Freund gehört hatte. Dabei hielt Minho Jorges Rumpf mit den Oberschenkeln umklammert und fing dann an zuzuschlagen.
    »Minho!«, brüllte Thomas. »Hör auf!« Ohne einen Gedanken an seine steifen Gelenke und schmerzenden Muskeln sprang er auf. Mit einem schnellen Blick nach oben stürzte er sich auf Minho, um ihn von Jorge wegzuziehen. Über ihnen tat sich etwas. Schon sah er Leute nach unten blicken, die jeden Moment springen würden. Seile entrollten sich über die Ränder der schartigen Löcher hinweg.
    Thomas rammte seinen Körper mit voller Wucht gegen Minho und stieß ihn von Jorge herunter. Beide krachten wieder zu Boden. Thomas wirbelte herum, packte seinen Freund mit beiden Armen am Brustkorb und drückte zu, damit er ihm nicht entkommen konnte.
    Von hinten schrie er ihm ins Ohr: »Da

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