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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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Neue Krankheit, tolle neue Medikamente. Es hilft zwar überhaupt nicht gegen die Krankheit, aber sie erfinden trotzdem irgendwas.«
    »Und was macht das Betäubungsmittel? Hast du welches?«
    »Von wegen!«, rief Brenda empört aus. »Du glaubst doch nicht etwa, die würden uns was davon geben? Nur die wichtigen, die reichen Leute, kriegen das Zeug. Es wird ›der Segen‹ genannt. Es betäubt die Gefühle, betäubt die Denkvorgänge, man ist total weggetreten und kriegt nicht mehr viel mit. Es hält Den Brand ein bisschen in Schach, weil der Virus sich im Gehirn ausbreitet. Der Virus zerfrisst die grauen Zellen und zerstört sie. Wenn nicht viel Gehirnaktivität da ist, wird der Virus schwächer.«
    Thomas verschränkte die Arme. Sie hatte ihm gerade etwas sehr Wichtiges gesagt, aber er konnte nicht genau einordnen, warum das so wichtig war. »Dieser Segen … ist also kein Medikament, mit dem die Seuche geheilt wird. Auch wenn es den Virus langsamer macht?«
    »Nein, ganz und gar nicht. Es zögert das unweigerliche Ende nur ein wenig hinaus. Der Brand siegt am Ende immer. Man verliert die Möglichkeit, sich normal und vernünftig zu verhalten und Mitgefühl mit anderen zu empfinden. Man verliert seine Menschlichkeit.«
    Thomas schwieg. Stärker als je zuvor hatte er das Gefühl, dass eine Erinnerung – eine wichtige Erinnerung – sich durch die Ritzen in der Mauer zu schlängeln versuchte, die seine Vergangenheit blockierte. Der Brand. Das Gehirn. Menschen, die verrückt wurden. Das Betäubungsmittel, das Segen genannt wurde. ANGST. Die Experimente. Was der Rattenmann gesagt hatte: dass es im Grunde nur um ihre Reaktionen auf die Variablen ging.
    »Bist du eingeschlafen?«, fragte Brenda.
    »Nein. Bloß zu viele Informationen.« Das, was sie gesagt hatte, alarmierte ihn irgendwie, aber er konnte nicht genau sagen, warum. »Es ist schwer, das alles zu begreifen.«
    »Na, dann sag ich lieber nichts mehr.« Sie drehte ihm den Rücken zu und lehnte den Kopf an die Beifahrertür. »Vergiss es am besten gleich wieder. Es wird dir sowieso nicht helfen. Du brauchst Schlaf.«
    »Mm-hmm«, murmelte Thomas frustriert über so viele neue Fährten, aber keine echten Antworten. Egal, Brenda hatte Recht – er machte es sich bequem und bemühte sich redlich, brauchte aber immer noch lang, bis er endlich einschlief. Und wieder träumte.
    Er ist älter als im letzten Traum, wahrscheinlich vierzehn. Teresa und er knien auf dem Boden, haben die Ohren an einen Türspalt gedrückt und lauschen. Belauschen ein Gespräch. Hinter der Tür unterhalten sich ein Mann und eine Frau, und Thomas kann sie klar und deutlich verstehen.
    Der Mann sagt: »Hast du die zusätzliche Ideenliste für die Variablen?«
    »Die habe ich gestern Abend bekommen«, antwortet die Frau. »Das, was Trent sich da für das Ende der Testphase im Labyrinth ausgedacht hat, gefällt mir. Es ist brutal, aber es muss so sein. Das dürfte für ein paar interessante Muster sorgen.«
    »Absolut richtig. Und mit dem Verrat ist es ganz genauso, falls das je zum Einsatz kommen sollte.«
    Die Frau gibt ein Geräusch von sich, das ein Lachen sein muss, aber angespannt und humorlos klingt. »Ja, das hatte ich mir auch schon gedacht. Meine Güte! Ich meine, wie viel können diese armen Jugendlichen denn aushalten, bevor sie von allein verrückt werden?«
    »Nicht nur das. Es ist auch riskant. Was ist, wenn er dabei stirbt? Wir sind uns doch einig, dass er einer der Topkandidaten sein wird.«
    »Er stirbt nicht. Das lassen wir nicht zu.«
    »Trotzdem. Wir sind ja nicht der Allmächtige persönlich. Er könnte trotzdem sterben.«
    Eine lange Pause entsteht. Dann sagt der Mann: »Vielleicht kommt es ja gar nicht erst dazu. Aber ich bezweifle es. Die Psychologen meinen, dass es eine Menge Muster stimulieren wird, die wir brauchen.«
    »Tja, so eine Sache ist mit Unmengen von Gefühlen verbunden«, antwortet die Frau. »Und Trent zufolge sind das die kompliziertesten Muster, die man erzeugen kann. Ich glaube, der Plan für diese Variablen ist das Einzige, was zum Erfolg führen wird.«
    »Und du glaubst wirklich, dass die Tests funktionieren werden?«, fragt der Mann. »Die Größenordnung und Logistik dieses Vorhabens sind wirklich unglaublich. Versuch dir nur mal vorzustellen, was alles schiefgehen kann!«
    »Ja, das kann es. Aber was haben wir für eine Alternative? Den Versuch ist es wert. Wenn es schiefgeht, sind wir genauso weit wie jetzt.«
    »Wahrscheinlich hast du

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