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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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lag immer noch im Dunkel der Nacht – er konnte Brenda ganz schwach erkennen und wusste nicht, ob sie die Augen geöffnet oder geschlossen hatte. Doch plötzlich sprach sie.
    »Mieser Traum?«
    Thomas schloss die Augen und beruhigte sich wieder. »Ja. Ich muss ständig an meine Freunde denken. Es ist einfach so beschissen, dass wir getrennt worden sind.«
    »Das tut mir leid. Ehrlich.« Sie rutschte auf dem Beifahrersitz herum. »Aber ich glaube wirklich nicht, dass du dir zu viele Sorgen machen musst. Deine Freunde machten einen ziemlich fähigen Eindruck, und ich sag’s dir: Mit Jorge ist nicht zu spaßen. Der schafft es auf jeden Fall, sie heil durch die Stadt zu bringen. Mach dich ihretwegen nicht fertig. Wenn du dir unbedingt um jemanden Sorgen machen willst, dann um uns .«
    »Na, das beruhigt mich ja wirklich total.«
    Brenda lachte. »Sorry – den letzten Satz habe ich nicht so ernst gemeint.«
    Thomas sah auf seine beleuchtete Armbanduhr. »Wir haben noch ein paar Stunden Zeit, bevor die Sonne aufgeht.«
    Sie erwiderte nichts, und nach einer Weile sagte Thomas: »Bitte erzähl mir ein bisschen mehr davon, wie das Leben so ist. Fast unser gesamtes Gedächtnis ist ausradiert worden; ein paar von meinen Erinnerungen sind zurückgekommen, aber es ist alles sehr schwammig, und ich weiß nicht, ob ich den Erinnerungen wirklich trauen kann. Und von der Welt als Ganzem weiß ich eigentlich gar nichts.«
    Brenda seufzte tief. »Die Welt als Ganzes gesehen, ja? Tja, die ist zum Kotzen. Die Temperaturen fangen jetzt endlich an, ein bisschen zu sinken, aber bis der Meeresspiegel auch wieder sinkt, kann es noch ewig dauern. Die Sonneneruptionen, das ist schon lange her, aber viele Leute sind gestorben, Thomas. So viele. Schrecklich. Es ist im Grunde fast erstaunlich, dass alle Überlebenden sich so schnell neu organisiert und neue Gesellschaften aufgebaut haben. Wenn dieser beschissene Brand nicht wäre, dann könnte die Welt auf lange Sicht bestimmt überleben. Aber wenn das Wörtchen wenn nicht wär, wenn … ach, ich weiß auch nicht mehr. Das hat mein Dad immer gesagt.«
    Thomas konnte seine Neugier kaum bezähmen. »Ja, aber was ist denn passiert? Gibt es neue Länder oder nur noch eine große Regierung? Und was hat ANGST mit alldem zu tun? Ist ANGST die Regierung?«
    »Es gibt immer noch einzelne Länder, aber sie haben sich stärker zusammengeschlossen. Als die Seuche sich dann wie ein Flächenbrand ausgebreitet hat, haben sie all ihre Kräfte, Technologien, Mittel und so weiter zusammengeschmissen und ANGST gegründet. Sie haben ein verrücktes, total komplexes Testverfahren eingeführt und Quarantänebezirke eingerichtet. Dadurch wurde die Ausbreitung der Seuche ein bisschen verlangsamt, aber besiegen kann man sie nicht. Die einzige Hoffnung ist, ein Heilmittel für die Krankheit zu finden. Ich kann nur hoffen, dass sie es tatsächlich gefunden haben – aber wenn es jetzt wirklich ein Medikament dagegen gibt, dann haben sie der Öffentlichkeit noch nichts davon mitgeteilt.«
    »Und wo sind wir hier?«, fragte Thomas. »Wo sind wir jetzt?«
    »In einem Laster.« Als Thomas nicht lachte, redete sie weiter. »Sorry, blöder Witz. Den Etiketten auf den Dosen nach zu schließen, glauben wir, dass wir in Mexiko sind. Beziehungsweise was früher mal Mexiko war. Das ist am wahrscheinlichsten. Jetzt heißt diese Gegend ›Die Brandwüste‹. Das gesamte Gebiet zwischen dem nördlichen und dem südlichen Wendekreis – also alles, was mal die Tropen waren – ist jetzt eine komplette Wüste. Mittel- und Südamerika, fast ganz Afrika, der Nahe Osten und Südasien – alles Wüste. Eine Menge verbranntes Land, eine Menge toter Menschen. Also: Willkommen in der Brandwüste! Ist das nicht nett, dass sie uns Cranks hier Urlaub machen lassen?«
    »Wahnsinn.« In Thomas’ Kopf überschlug sich alles, dass er Teil von ANGST war – ein wichtiger Teil sogar – und dass das Labyrinth und die Gruppen A und B und der ganze Mist auch dazugehörten. Aber er erinnerte sich an zu wenig, als dass irgendetwas davon einen Sinn ergeben würde.
    »Wahnsinn?«, fragte Brenda. »Was Besseres fällt dir nicht dazu ein?«
    »Ich habe einfach zu viele Fragen – ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.«
    »Weißt du über das Betäubungsmittel Bescheid?«
    Thomas blickte zu ihr hinüber und wünschte, er könnte ihren Gesichtsausdruck erkennen. »Ich glaube, Jorge hatte es erwähnt. Was ist das?«
    »Du weißt, wie die Welt ist.

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