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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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Recht.«
    Teresa zupft Thomas am Hemd: Sie zeigt auf das andere Ende des Flurs. Sie müssen ihren Lauschposten verlassen. Er nickt, beugt sich aber noch einmal vor, um den letzten Satz zu erhaschen.
    »Zu schade, dass wir das Ende der Tests nicht mehr erleben werden.«
    »Ich weiß«, antwortet der Mann. »Aber die Zukunft wird es uns danken.«
    Bei den ersten violetten Spuren des Morgengrauens wachte Thomas zum zweiten Mal auf.
    Der Traum. Es war sicherlich der seltsamste, den er bisher gehabt hatte. Doch er verblasste schon wieder. Es war einfach zu schwierig, die Puzzlestücke seiner Vergangenheit zusammenzusetzen, aber ganz, ganz langsam ergab sich doch ein Bild. Er gestattete sich die kleine Hoffnung, dass er vielleicht doch nicht so viel mit den Experimenten zu tun gehabt hatte, wie er anfangs befürchtete. Er hatte zwar nicht viel von diesem Traum verstanden, aber die Tatsache, dass er und Teresa gelauscht hatten, bewies ja, dass sie nicht über das gesamte Ausmaß der Experimente Bescheid gewusst hatten.
    Aber was mochte nur hinter alldem stecken? Warum würde die Zukunft diesen zwei Personen einmal dankbar sein?
    Er rieb sich die Augen, rekelte sich und blickte dann hinüber zu Brenda. Ihre Augen waren immer noch geschlossen, ihre Brust hob und senkte sich gleichmäßig, ihr Mund stand ein wenig offen. Thomas fühlte sich zwar steifer als am Vortag, aber der Schlaf hatte Wunder bewirkt. Er fühlte sich erfrischt. Stärker. Zwar ein bisschen durcheinander wegen des Traums und allem, was Brenda ihm über den Zustand der Welt erzählt hatte, aber er war trotzdem energiegeladen.
    Thomas streckte sich und gähnte laut und ausgiebig, als ihm auf einmal draußen etwas auffiel. An einer Wand war ein großes Metallschild angebracht. Eine Tafel, die ihm sehr bekannt vorkam.
    Er machte die Tür auf, fiel halb aus dem Führerhaus und stolperte darauf zu. Das Schild war fast identisch mit den Plaketten, die im Labyrinth gehangen hatten und auf denen ABTEILUNG NACHEPIDEMISCHE GRUNDLAGENFORSCHUNG, SONDEREXPERIMENTE TODESZONE gestanden hatte. Dasselbe stumpfe Metall, dieselbe Schriftart. Doch auf diesem Schild stand etwas anderes. Er starrte es geschlagene fünf Minuten lang an, bevor er sich wieder bewegen konnte.
    Darauf stand:
    THOMAS, DU BIST DER WAHRE ANFÜHRER

Thomas hätte womöglich noch den ganzen Tag dagestanden und die Plakette angestarrt, wenn Brenda nicht aufgetaucht wäre.
    »Ich habe nur auf den richtigen Augenblick gewartet, um es dir zu sagen«, hörte er hinter sich, was ihn aus seiner Erstarrung holte.
    Er riss den Kopf herum. »Was? Was meinst du?«
    Sie blickte nicht ihn an, sondern das Schild. »Seit ich deinen Namen zum ersten Mal gehört habe. Jorge ging es genauso. Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum er sich entschlossen hat, das Risiko einzugehen und euch durch die Stadt und zu eurem angeblich sicheren Hafen zu führen.«
    »Wovon in drei Teufels Namen redest du, Brenda?«, wiederholte Thomas ungeduldig.
    Sie sah ihm in die Augen. »Diese Schilder hängen überall in der Stadt. Und auf allen steht dasselbe. Haargenau dasselbe.«
    Thomas spürte, wie seine Knie weich wurden. Mit dem Rücken an der Mauer ließ er sich zu Boden rutschen. »Wie … wie kann denn so etwas möglich sein? Ich meine, das sieht doch so aus, als würde es schon eine Weile da hängen …« Er konnte seine Verblüffung einfach nicht in Worte fassen.
    »Was weiß ich?«, sagte Brenda und setzte sich zu ihm auf den Boden. »Keiner von uns wusste, was es zu bedeuten hat. Aber als ihr dann aufgetaucht seid und du uns deinen Namen verraten hast … na ja, da wussten wir, dass es kein Zufall sein kann.«
    Thomas starrte sie zornig an. »Und warum hast du mir nichts davon erzählt? Du willst Händchen halten, erzählst mir vom Tod deines Vaters, aber so was Wichtiges verschweigst du mir?«
    »Ich hab es dir nicht gesagt, weil ich nicht wusste, wie du reagieren würdest. Ich habe mir irgendwie vorgestellt, dass du wegrennen und nach den Schildern suchen und mich einfach vergessen würdest.«
    Thomas seufzte. Es ging ihm alles so derartig auf den Sack. Dann atmete er tief durch und regte sich wieder ab. »Wahrscheinlich wieder ein neuer Teil von diesem ganzen beschissenen Albtraum, der für uns Normalsterbliche keinen Sinn ergibt.«
    Brenda blickte hoch zu dem Schild. »Aber was soll da dran so kompliziert sein? Was verstehst du nicht? Du sollst der Anführer sein und die Führung übernehmen. Ich helfe dir und verdiene

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