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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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so … brutal. Wenn ich ihn doch nur von weitem hätte erschießen können, mit einem Gewehr oder so.«
    »Ja. Tut mir echt leid, dass es so gelaufen ist.«
    »Und was ist, wenn ich jetzt jeden Abend sein fürchterliches Gesicht sehe, sobald ich die Augen zumache? Was ist, wenn ich ständig von ihm träume?« Eine Welle des Zorns überkam ihn, dass Brenda ihn gezwungen hatte, den Crank zu erstechen. Seine Wut war wahrscheinlich ungerecht, wenn er mal ernsthaft darüber nachdachte, wie verzweifelt ihre Lage gewesen war.
    Brenda drehte sich auf dem Beifahrersitz in seine Richtung. Mondlicht erleuchtete sie gerade so, dass er ihre dunklen Augen und ihr schmutziges, aber hübsches Gesicht sehen konnte. Vielleicht war es unmoralisch und er ein echter Idiot. Aber wenn er Brenda anschaute, wollte er Teresa zurückhaben.
    Brenda streckte den Arm aus und nahm seine Hand. Er ließ es zu, drückte ihre Hand aber nicht.
    »Thomas?« Sie sagte seinen Namen, obwohl er sie direkt ansah.
    »Ja?«
    »Du hast vorhin nicht nur deine eigene Haut gerettet. Sondern auch meine. Allein hätte ich gegen den Crank wahrscheinlich keine Chance gehabt.«
    Thomas nickte, sagte aber nichts. Er war bedrückt. Seine Freunde waren verschwunden. Wer weiß, vielleicht waren sie längst tot. Chuck war es auf jeden Fall. Teresa hatte er verloren. Er hatte erst die Hälfte des Wegs bis zum sicheren Hafen geschafft, verbrachte die Nacht in einem Laster, mit einem Mädchen, das bald durchdrehen würde, und er war umgeben von einer ganzen Stadt voll blutrünstiger Cranks.
    »Schläfst du mit offenen Augen?«, fragte sie ihn.
    Thomas versuchte zu lächeln. »Nein. Ich denke nur darüber nach, wie unglaublich beschissen mein Leben ist.«
    »Meins auch. Beschissener geht’s gar nicht. Aber wenigstens bist du bei mir, und darüber bin ich froh.«
    Dieser Satz war so aufrichtig und von Herzen kommend, dass Thomas gerührt war. All die Trauer in seinem Herzen verwandelte sich – fast in so was wie das, was er für Chuck empfunden hatte. Er hasste die Leute, die Brenda das angetan hatten, hasste die Seuche, durch die diese schreckliche Situation entstanden war, und er wollte dagegen kämpfen.
    Er sah ihr in die Augen. »Ich bin auch froh, dass ich mit dir zusammen bin. Allein zu sein würde alles noch viel schlimmer machen.«
    »Sie haben meinen Dad umgebracht.«
    Überrascht über den plötzlichen Themenwechsel hob Thomas den Kopf. »Was?«
    Brenda nickte gedankenverloren. »ANGST. Als die Leute mich mitgenommen haben, versuchte er, das zu verhindern. Er hat wie ein Wahnsinniger geschrien und auf sie eingeschlagen … mit einem Nudelholz, glaube ich.« Sie gab einen kurzen Lacher von sich. »Da haben sie ihn erschossen. Eine Kugel in den Kopf.« Tränen glitzerten in ihren Augen.
    »Oh, Shit.« Thomas rang nach Worten. »Das ist ja wirklich … es tut mir total leid. Ich glaube, ich weiß, wie du dich fühlst. Ich musste mitansehen, wie mein bester Freund erstochen wurde. Er ist in meinen Armen verblutet.« Er zögerte wieder. »Und was ist mit deiner Mom?«
    »Sie ist schon lange nicht mehr da.« Sie erzählte keine Einzelheiten, und Thomas fragte auch nicht nach. Wollte es im Grunde auch gar nicht wissen.
    »Ich habe so schreckliche Angst davor, verrückt zu werden«, sagte sie nach einer schweigenden Minute. »Ein bisschen merke ich es schon. Manchmal sehen bestimmte Sachen komisch aus oder klingen nicht normal. Aus heiterem Himmel denke ich auf einmal über Zeug nach, das keinen Sinn ergibt. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, als wäre … die Luft um mich herum hart. Keine Ahnung, was das bedeuten soll, aber es macht mir Angst. Es fängt auf jeden Fall schon an – Der Brand ist dabei, mein Gehirn durch den Fleischwolf zu drehen.«
    Thomas konnte den verzweifelten Ausdruck in ihren Augen nicht ertragen und sah zu Boden. »Gib noch nicht auf. Wir schaffen es zum sicheren Hafen und werden geheilt.«
    »Falsche Hoffnungen«, sagte sie. »Vielleicht immer noch besser als gar keine Hoffnung.«
    Sie drückte seine Hand, und diesmal erwiderte Thomas ihren Händedruck.
    Und dann schliefen sie ein.

Thomas wachte von einem Albtraum auf – irgendwas von Minho und Newt, die von einem Rudel Cranks, die mehr als total hinüber waren, in die Enge gedrängt wurden. Cranks mit Messern. Zornigen Cranks. Als das erste Blut floss, schreckte Thomas endlich aus dem Schlaf.
    Er sah um sich, weil er befürchtete, dass er geschrien hatte. Das Führerhaus des Lastwagens

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