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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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mir so meinen Platz im sicheren Hafen.«
    Thomas lachte. »Hier bin ich, inmitten einer ganzen Stadt voll hirnkranker Cranks, eine Gruppe Mädchen ist hinter mir her und will mich kaltmachen, und ich soll mir Gedanken darüber machen, wer der wahre Anführer meiner Truppe ist? Das soll ja wohl ein Witz sein.«
    Brenda verzog verständnislos das Gesicht. »Mädchen, die dich kaltmachen wollen? Was soll das jetzt wieder heißen?«
    Thomas gab keine Antwort, weil er nicht wusste, ob er ihr wirklich die ganze Geschichte erzählen sollte. »Und?«, bedrängte sie ihn.
    Weil er dachte, dass es nicht schlecht wäre, sich das alles mal von der Seele zu reden, und er ihr mittlerweile vertraute, gab er nach. Kleine Andeutungen hatte er ja bereits fallengelassen, aber jetzt erläuterte er es ihr in allen Einzelheiten. Das Labyrinth, die Rettung, wie sie aufgewacht waren und festgestellt hatten, dass alles wieder so beschissen war wie zuvor, wenn nicht sogar schlimmer. Von Aris, Gruppe B. Von Teresa erzählte er nur wenig, aber Brenda bemerkte doch etwas, wenn er ihren Namen sagte. Vielleicht in seinen Augen.
    »Und, du und diese Teresa, habt ihr irgendwas miteinander?«, fragte sie, als er geendet hatte.
    Thomas wusste nicht, wie er antworten sollte. Hatten sie etwas miteinander? Sie waren Freunde und waren sich nah, so viel wusste er. Er hatte zwar nur ein paar seiner Erinnerungen zurückbekommen, aber er spürte, dass Teresa und er vor dem Labyrinth mehr als nur Freunde gewesen waren. In der schrecklichen Zeit, als sie allen Ernstes mitgeholfen hatten, das verdammte Ding zu entwerfen.
    Und dann war da der Kuss gewesen …
    »Tom?«, fragte Brenda.
    Er sah sie aufgebracht an. »Nenn mich nicht so!«
    »Häh?«, fragte Brenda verwirrt und ein bisschen verletzt. »Warum?«
    »Darum. Lass es einfach.« Er kam sich doof vor, dass er das gesagt hatte, konnte es aber auch nicht zurücknehmen. So durfte nur Teresa ihn nennen.
    »Von mir aus. Soll ich dich lieber Herr Thomas nennen? Oder vielleicht König Thomas? Oder einfach nur Eure königliche Hoheit?«
    Thomas seufzte. »Tut mir leid. Nenn mich, wie du willst.«
    Brenda stieß ein sarkastisches Lachen aus, dann schwiegen beide.
    Thomas und sie saßen mit dem Rücken an der Mauer, und die Minuten vergingen. Die Stille war fast friedlich, bis sie von einem seltsam wummernden Geräusch unterbrochen wurde, das Thomas aufschreckte.
    »Hörst du das?«, fragte er.
    Brenda hatte den Kopf auf die Seite gelegt und lauschte aufmerksam. »Ja. Das klingt, als ob jemand auf eine Trommel hauen würde.«
    »Sieht so aus, als ob unsere Auszeit zu Ende wäre.« Er stand auf und half Brenda ebenfalls hoch. »Was ist das?«
    »Vermutlich nichts Gutes.«
    »Aber wenn das unsere Freunde sind?«
    Das dumpfe Bumm-bumm-bumm schien auf einmal von allen Seiten zugleich zu kommen, das Echo hallte von sämtlichen Mauern in der Gasse zurück. Doch Thomas war sich ziemlich sicher, dass die Geräusche aus der Ecke kamen, wo die Sackgasse endete. Er ging das Risiko ein und rannte hin.
    »Was machst du da?«, fuhr Brenda ihn an, aber als er sie nicht beachtete, folgte sie ihm.
    Ganz am Ende der Sackgasse kam Thomas an eine Mauer aus gesprungenen, kaputten Backsteinen, von der vier Stufen hinunter zu einer alten Holztür führten. Oberhalb der Tür war eine winzig kleine Fensteröffnung, in der das Glas fehlte. Eine einzige Scherbe hing noch oben drin wie ein hungriger Reißzahn.
    Jetzt war nicht nur Getrommel, sondern Musik zu hören. Sie war laut und schnell, der Bass wummerte, das Schlagzeug schepperte, Gitarren kreischten. Darunter gemischt war das Gelächter von Menschen, Schreie, Gesang. Nichts davon klang besonders … zurechnungsfähig. Es hatte etwas Gruseliges, Erschreckendes an sich.
    Es klang, als ob die Cranks sich nicht nur dafür interessierten, anderen Leuten die Nase abzubeißen. Thomas überfiel eine schreckliche Vorahnung – dieses Getöse hatte auf keinen Fall etwas mit seinen Freunden zu tun.
    »Komm, wir verpissen uns«, sagte Thomas.
    »Meinst du?«, erwiderte Brenda, die direkt neben seiner Schulter stand und in dieselbe Richtung blickte.
    »Gehen wir.« Thomas und sie drehten sich um und erstarrten. Ohne dass sie es bemerkt hatten, waren zwei Männer und eine Frau in der Gasse aufgetaucht. Wie aus dem Nichts standen sie nur wenige Meter vor ihnen.
    Thomas musterte die Neuankömmlinge schnell, wobei ihm ganz schlecht wurde. Ihre Klamotten waren zerlumpt, die Haare verfilzt, die

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