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Die Ausgesetzten

Die Ausgesetzten

Titel: Die Ausgesetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Hundekeksen bestechen, damit er rechtzeitig bellt«, gab Zwei zu. »Das war ein bisschen
     heikel. Aber als ihr dann am Strand wart und den Mann gesehen habt, gab es praktisch keine Chance mehr, dass ihr nicht versuchen
     würdet ihm zu helfen.«
    »Andrea hätte ertrinken können!«, sagte Jonas. »Oder ich!«
    »Nö«, sagte Zwei kopfschüttelnd. »Das ist nicht mal statistisch möglich. Ihr wart beide kräftig und entschlossen genug dafür.«
    Jonas runzelte die Stirn. Etwas machte ihm immer noch zu schaffen.
    »Woher wussten Sie überhaupt, dass wir Dare dabeihaben würden?«, fragte er. »Das hatte HK gar nicht für uns geplant. Er hat
     Dare nur mitgeschickt, weil sein Zeitanalyst gesagt hat   …«
    Jonas brach ab, weil Zwei eine Art Zeitmesser aus der Tasche zog.
    »Hmm«, machte dieser. »Eigentlich hatte ich vorhergesehen, dass ihr das inzwischen herausgefunden haben würdet. Ihr liegt
     elf Sekunden daneben. Aber ein kleiner Tipp ist in Ordnung. Wie ihr euch vielleicht schon gedacht habt, ist Zwei T.   Chance nicht der Name, den meine Eltern mir gegeben haben. Ich habe ihn mir erst kürzlich zugelegt, weil er so gut zu meinem
     Bestreben passt, die Geschichte zu verändern. Es könnte sein,dass ihr schon früher von mir gehört habt, unter einem anderen Namen: Sam vielleicht? Sam Chase?«
    Sam, überlegte Jonas. Sam Chase. Zu Hause, in der Schule, kannte er zwei Sams und einen Samuel und einen Sammy in seiner Fußballmannschaft.
     Aber all das schien so weit weg, so lange her zu sein – oder noch so lange hin. Selbst das letzte Mal, als er den Namen Sam
     gehört hatte, schien schon ewig zurückzuliegen. Es war HK gewesen, der gesagt hatte: Sam ist der genialste Zeitanalyst, mit
     dem ich je zusammengearbeitet habe.
    Jonas blieb der Mund offen stehen und er spürte, wie ihm die Augen aus dem Kopf traten.
    »Sie sind HKs Zeitanalyst?«, keuchte er.

Einundvierzig
    Zwei drückte mit dem Daumen auf das Ding in seiner Hand. Vielleicht war es eine Stoppuhr?
    »Wow«, sagte er. »Sechsunddreißig Sekunden daneben. Ich lasse wirklich nach. Oder ihr beide.«
    »Dann stimmt es also?«, fragte Katherine. »Sie arbeiten für HK?«
    »HK unterschreibt meine Gehaltsschecks«, sagte Zwei, dessen arrogantes Grinsen wieder da war.
    »Dann   … wusste er die ganze Zeit über, was mit uns geschieht?«, fragte Jonas. Es fiel ihm schwer, das zu glauben. »Er wusste von
     Anfang an, dass Andrea den Definator verstellen würde, dass wir den Kontakt verlieren, John White retten und   … auf das hier zusteuern würden?« Ohne aufzusehen, deutete er auf die anderen und auf Andreas Großvater, die immer noch unten
     beim Kanu waren.
    »Sagen wir einfach, HK lässt einem als Chef ziemlich freie Hand«, sagte Zwei. »Ihm geht es nur ums große Ganze und weniger
     um die winzigen Details auf dem Weg dahin. Er sieht den Wald, aber nicht die einzelnen Bäume. Die überlässt er mir.«
    Jonas hatte nicht den blassesten Schimmer, was alldas zu bedeuten hatte. Er musste ununterbrochen daran denken, wie sicher er sich in jener Hütte auf Roanoke gewesen war, dass
     HK keine Ahnung hatte, wo sie waren. Hatte er ihnen nicht versichert, dass sie diesmal alle auf der gleichen Seite stünden,
     als er ihnen ganz am Anfang die Hand geschüttelt hatte? Dass es bei dieser Reise keine Geheimniskrämerei geben würde?
    Nein, begriff Jonas da. Das hat HK nicht gesagt. Er hat gesagt, dass es keine »unnötige« Geheimniskrämerei geben wird.
    Jonas fühlte sich betrogen. Wie Andreas Großvater mitten in einem seiner Albträume wollte er losschreien: »Schwindel! Verrat!
     Betrug!«
    »Aber   … aber   … beim großen Ganzen geht es doch darum, dass Andrea die Geschichte verändert hat«, wandte Katherine ein. »HK will die Geschichte
     aber nicht verändern. Er will die Kinder dahin zurückbringen, wo sie hingehören, damit die Geschichte ihren vorgesehenen Verlauf
     nehmen kann.«
    »Glaubt ihr wirklich, HK wäre immer noch der strenge Zeitapostel, der er war, als ihr ihn kennengelernt habt?«, fragte Zwei.
     »Glaubt ihr, wenn er das geblieben wäre, hätte er zugelassen, dass ihr Chip und Alex aus dem fünfzehnten Jahrhundert rettet?«
     Zwei grinste höhnisch. »Wisst ihr denn nicht, dass Leuten bei Waisenkindern und Hunden das Herz dahinschmilzt wie Butter in
     der Sonne?«
    Er zeigte auf Andrea und Dare, aber Jonas ließ ihn nicht aus den Augen.
    »HK hätte nie zugelassen, dass Sie Andrea Essen mit Anabolika geben«, sagte er.
    »In

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