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Die Ausgesetzten

Die Ausgesetzten

Titel: Die Ausgesetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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ihrem Pellet war kein Anabolikum. Es war einfach nur etwas zu essen«, sagte Zwei.
    »Aber die Art, wie sie gepaddelt hat«, wandte Jonas ein, »als sie das Markerkanu einholen wollte   …«
    »Sie war einfach nur entschlossen. Sehr, sehr dickköpfig und wild entschlossen«, sagte Zwei. »Genau wie du, als die Pellets
     aufgetaucht sind. Du warst so entschlossen, mir eins auszuwischen, indem du sie nicht isst, dass du sogar deinen Hunger vergessen
     hast. Und das hat dir über die Runden geholfen, bis es den Fisch gab.«
    Jonas zuckte zusammen. Zwei hatte völlig recht. Genauso hatte er sich gefühlt.
    »Ich muss zugeben, dass ich das Pellet, das Andrea, wie ich wusste, mit Sicherheit John White geben würde, ein wenig präpariert
     habe«, gestand Zwei. »Es enthielt ein Betäubungsmittel, um sicherzustellen, dass er nicht zu früh aufwacht. Und obwohl ihm
     die Arznei aus dem Pellet geholfen hat, hat sie es erst einmal so
aussehen
lassen, als ob es ihm schlechter ginge.«
    Jonas blieb der Mund offen stehen.
    »Warum haben Sie das getan? Andrea war so in Sorge um ihren Großvater!«, protestierte er.
    »Und so überzeugt davon, dass er unbedingt mit seinem Marker zusammenbleiben muss«, fügte Zwei hinzu und grinste wieder. »Letztendlich
     war es zu ihrem eigenen Besten.«
    Jonas sah ihn wütend an.
    »Und was ist mit den Farbtöpfen, die Sie in der Hüttezurückgelassen haben?«, fragte Katherine. »Was sollte das?«
    »Nun ja   … John White kann die Farben gebrauchen, weil ein paar seiner eigenen durch das Salzwasser Schaden genommen haben«, erklärte
     Zwei. »Aber vor allen Dingen hat ihr Auftauchen Jonas so wütend gemacht, dass er Roanoke um jeden Preis verlassen wollte,
     selbst wenn er dafür einen Baum hätte aushöhlen müssen.« Zwei kicherte nicht eben freundlich. »Männliche Teenager sind wirklich
     leicht zu manipulieren.«
    Das machte Jonas noch wütender. Wenn die Farbtöpfe nicht gewesen wären, hätte er sich mehr Gedanken darüber gemacht, ob es
     wirklich so wichtig war, John White mit seinem Marker zusammenzulassen. Dann hätte er selbst mehr über das große Ganze nachgedacht.
    Wahrscheinlich hat Zwei vorhergesagt, dass ich jetzt wütend bin, schäumte er innerlich. Er zwang sich, den Anschein von Gelassenheit
     zu erwecken.
    »Irgendwas ist an der Sache immer noch seltsam«, murmelte Katherine.
    »Stimmt   … Was war los, als Antonio in die Zeit zurückgekehrt ist?«, fragte Jonas. »Als er   … auf mich drauffiel. Ich wette, davon hat HK nichts gewusst und er hat es weder gewollt noch erlaubt. Das war verkehrt, hab
     ich recht?«
    »Verkehrt würde ich nicht sagen«, meinte Zwei. Zum ersten Mal wirkte sein Blick unstet und er vermied es, Jonas in die Augen
     zu sehen. »Es war ein wenig unkonventionell   … ein klitzekleines Risiko   … Na schön, dieseArt von Wiedereintritt ist noch nie ausprobiert worden. Man nennt es einen Zeitschlag. Es war die einzige Möglichkeit, die
     Zeit gerade so weit auszudehnen, dass es zu einer Verschiebung kommt und die Verbindung zwischen Brendan und Antonio und ihren
     Markern gelockert wird   …«
    Ich traue ihren Markern nicht, hatte Katherine erst am Abend zuvor gesagt. Sie hatte recht gehabt. Sie waren nicht vertrauenswürdig.
     Aber das war wirklich nicht ihre Schuld.
    »Also habe ich mit der Zeitverschiebung einen kleinen Zeitschlag ausgelöst. Was gibt euch das Recht, mich dafür an den Pranger
     zu stellen?«, fragte Zwei. »Es ist doch alles wunderbar! John White trifft endlich seine Enkeltochter! Und alles findet ein
     glückliches Ende!«
    »Ist das ein Ende – oder erst der Anfang?«, wollte Katherine wissen.
    »Oh, sehr gut!« Wieder strahlte Zwei. »Du hast ja so recht. Selbst durch diese eine winzige Veränderung ergeben sich so viele
     Möglichkeiten   … Jetzt, wo seine Enkelin bei ihm ist, hat John White einen Grund, weiterzuleben. Gesund zu werden. Und er wird weiterzeichnen.
     Schon in sieben Jahren wird es einen neuen englischen Siedlungsversuch in Jamestown geben. Was ist, wenn John Whites neue
     Zeichnungen nach Jamestown gelangen und von dort nach England? Wenn sie dazu beitragen, die Sicht der Engländer auf Amerika
     zu verändern? Wenn John White und Virginia Dare in Jamestown mithelfen die Kluft zwischen Engländern und Ureinwohnern besser
     zu überbrücken als eine Horde schießwütiger,hungriger Soldaten? Wenn es auf beiden Seiten endlich so etwas wie Respekt gäbe?«
    Jonas sah wieder zu Andrea und den

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