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Die Ausgesetzten

Die Ausgesetzten

Titel: Die Ausgesetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Dimensionen zu schaffen«, sagte Jonas, stolz, dass er darauf gekommenwar. »In denen es verschiedene Möglichkeiten gibt.«
    »Nein«, sagte Zwei. »Es geht nicht um
Alternativen
. Ihr habt keine alternative Dimension betreten, als Andrea ihren Marker zwang, aus dem Wald zu kommen. Die Zeit selbst veränderte
     sich. Es gibt nur einen Zeitstrahl und nur eine Geschichte. Das Reisen durch die Zeit lässt es nur nach mehr aussehen.«
    »Aber die Marker zeigen den ursprünglichen Verlauf der Geschichte, und dann ist da der Ablauf, also das, was wir sehen, wenn
     wir in der Zeit zurückreisen   …«, unterbrach ihn Jonas. »Das sind doch schon zwei Varianten.«
    »Du irrst dich«, sagte Zwei. »Marker durchleben die Zeit nur einmal, nicht öfter als irgendjemand sonst. Nur war es bisher
     so, dass sie alles und jeden auf einen scheinbar vorbestimmten Pfad gelotst haben. Den Schicksalsweg, könnte man sagen. Die
     Marker selbst waren unveränderbar. Bis jetzt.« Obwohl Jonas es nicht für möglich gehalten hätte, wurde Zweis Grinsen noch
     breiter. »Ihr beide habt soeben die erste Zeitverschiebung der Geschichte miterlebt. Die Entgleisung des Schicksals. Das
Ende
des Schicksals. Es ist   … als wärst du Watson und ich Alexander Graham Bell. Du bist der kleine Junge, der den ersten Flugversuch beobachtet, und
     ich bin Orville Wright. Du bist eine Eidechse in der Wüste von NewMexico und ich bin Robert Oppenheimer.«
    Jonas hatte nicht den leisesten Schimmer, wer Robert Oppenheimer war, fand es aber trotzdem ein bisschen beleidigend, als
     Eidechse bezeichnet zu werden.
    »Moment«, sagte Katherine und stampfte mit dem Fuß auf. »Sie wollen uns wirklich einreden, das hier wäre so ähnlich, als hätten
     Sie gerade die Atombombe erfunden?«
    Oh, dachte Jonas. Also das hat Robert Oppenheimer gemacht.
    »Ich will hier keinen moralischen Vergleich anstellen«, sagte Zwei. »Ich sage nur   … dass es genauso bahnbrechend ist. Die Auswirkungen werden bis in alle Ewigkeit nachhallen.«
    Katherine sah ihn wütend an.
    »Sie sind verrückt«, sagte sie. »Und anmaßend.«
    »Na, na«, sagte Zwei. »Findet ihr den ursprünglichen Verlauf denn
gut

    Jonas öffnete den Mund. Und machte ihn wieder zu. Auch Katherine gab keine Antwort, fiel ihm auf.
    »Im ursprünglichen Verlauf der Geschichte fanden Virginia Dare und ihr Großvater nie wieder zusammen«, sagte Zwei und zum
     ersten Mal schlich sich ein Anflug von Trauer in seine Stimme. »Es ging knapp daneben, wie wir sagen. Die Zeit wird dort,
     wo etwas so knapp danebengeht, fast durchscheinend   … Virginia Dare stand da und ihr Großvater war nur wenige Meter von ihr entfernt und trotzdem würden sie das nie herausfinden.
     Es war ihnen bestimmt, ins Grab zu sinken, ohne etwas über das Schicksal des anderen zu erfahren. Und das Grab wartete schon
     bald auf sie, das könnt ihr mir glauben. Findet ihr nicht, dass die Zeit da einen Fehler gemacht hat? Sollte man den nicht
     korrigieren?«
    Die Frage hing in der Luft. Jonas sah Zweifel über das Gesicht seiner Schwester huschen.
    »Sie manipulieren uns schon wieder«, warf er Zwei vor. »Das machen Sie die ganze Zeit!«
    Zwei hob eine Augenbraue.
    »Vielleicht«, sagte er. »Aber vielleicht auch weniger, als du denkst.«
    »Sie haben Andrea belogen, damit sie den Definator verstellt!«, sagte Katherine.
    »Stimmt«, bestätigte Zwei. »Das war notwendig, auch wenn ich bedaure, dass sie dadurch leiden musste.«
    »Sie wollten, dass wir den Definator verlieren!«, forderte ihn Jonas heraus.
    »Natürlich«, stimmte Zwei ihm zu.
    »War Ihnen nicht klar, welche Angst uns das einjagen würde?«, fragte Jonas.
    »Ich hatte allen Grund anzunehmen, dass ihr klarkommen würdet«, sagte Zwei.
    »Und dann haben Sie   … irgendwie dafür gesorgt, dass Geht Voller Stolz und Der Vieles Überlebt nicht da waren, um John White zu retten«, sagte
     Katherine.
    Zwei zuckte die Achseln.
    »Ich habe Brendans und Antonios Rückkehr in ihre angestammte Zeit nur um ein paar Tage verzögert«, erwiderte er. »Genauso
     wie ich Andreas Rückkehr nur leicht verändert – und sie nach Roanoke statt nach Croatoan geschickt habe.«
    »Das haben Sie getan, damit wir John White retten, nicht?«, vermutete Jonas. »Damit   … Andrea ihn lieb gewinnt?«
    »Bingo!«, sagte Zwei, der schon wieder grinste.
    »Und wenn wir ihn nicht gerettet hätten?«, hakte Katherine nach. »Wenn er ertrunken wäre?«
    »Tja, ich musste Dare zwar mit ein paar

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