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Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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fühlte.
    »Maruco!«, protestierte sein Kumpan, als sowohl Luftfeuchtigkeit wie Temperatur anstiegen.
    »Hör auf zu jammern!«, fuhr der kleinere Wilderer seinen Partner an. »Das ist nur vorübergehend. In ein paar Tagen ist der Deal über die Bühne. Länger brauchen wir nicht dafür - nicht mit so einer besonderen Ware!« Er lächelte Desvendapur einfältig an. »Du wirst uns reich machen, du ekliger Haufen Beine und Fühler! Also sollst du dich ruhig eine Weile wohl fühlen. Wir verkraften die Hitze schon.«
    Der Dichter sah den gesellschaftsfeindlichen Menschen ausdruckslos, aber alles andere als verständnislos an.
    »Und jetzt«, wandte sich der Wilderer in kaltem Ton an seinen anderen Gefangenen, »werden wir dich fesseln.«
    »Das könnt ihr doch nicht machen!«, begehrte Cheelo auf. »Das ... das wird den Außerirdischen aufregen. Er ist davon überzeugt, dass ihr zwei uns freundlich gesinnt seid. Wenn ihr mich fesselt, regt er sich auf!«
    »Soll er doch! Notfalls fesseln wir auch ihn.« Hapec nahm bereits einige Handriemen aus Plastik aus einer Schublade.
    »Dann verliert ihr ihn vielleicht. Wenn er sich zu befreien versucht, könnte er sich verletzen oder sich die Luft abschnüren und ersticken!«
    »Das Risiko gehen wir ein.« Beide Wilderer näherten sich dem wachsamen Cheelo. Noch immer hielt Maruco sein Gewehr auf ihn gerichtet. »Wenn er sich beschwert, können wir dich immer noch losbinden. Mach's uns und dir selbst nicht unnötig schwer!«
    »Genau. Du kannst dich nämlich glücklich schätzen«, grinste Hapec. »Normalerweise würden jetzt die Ameisen schon die Reste deiner Augäpfel fressen.«
    Cheelo blieb nichts anderes übrig, als sich die Kunststofffesseln um die Handgelenke und Fußknöchel legen zu lassen. Als die Wilderer den Eindruck hatten, dass sie eng genug anlagen, zogen sie die Sicherheitslaschen ab, und der weiche Kunststoff der vormals beweglichen Fesseln erstarrte. Hapec warf einen Blick hinter sich und sah, dass der Außerirdische keinerlei Reaktion zeigte.
    »Sieht nicht so aus, als würde dein Käferfreund sich aufregen. Mach's dir nicht selbst schwer! Sag ihm, das hier gehört zu einem komischen Begrüßungsritual!«
    »Sag's ihm doch selbst!«, spie Cheelo, der vor Zorn unvorsichtig wurde.
    Hapec holte zum Schlag aus, doch sein Kumpan hielt ihn zurück. »Lass dich doch nicht von dem provozieren! Und außerdem wollen wir nicht unsere kostbare Ware aufregen, wenn's sich vermeiden lässt.« Maruco beugte sich dich zu dem gefesselten Cheelo und sah ihm bedrohlich in die Augen. »Allerdings hab ich nichts dagegen, dich aufzuregen. Benimm dich, und wir spendieren dir schon bald einen netten, kostenlosen Suborbitalflug in einem Privatgleiter! Aber wenn du uns Ärger machst, müssen wir den Käfer wohl ohne Übersetzer verkaufen.« Er richtete sich auf und schaute zu dem Thranx, der soeben eingehend die Kücheneinrichtung inspizierte.
    »Was frisst er? Hat er Hunger?«
    Unterdrückt und unglücklich, murmelte Cheelo: »Er ernährt sich streng vegetarisch: hasst den Anblick von Fleisch. Er kann viele irdische Pflanzen verdauen. Ich weiß nicht, welche für ihn am nahrhaftesten sind. Ich muss ihn fragen.« Er hob die gefesselten Arme. »Natürlich kann ich so nicht mit ihm reden.«
    Maruco entglitten die Gesichtszüge. Offenbar hatte keiner der beiden Wilderer daran gedacht, als sie Cheelo fesselten. Mit einem Messer zerschnitt Maruco die Handfesseln. »Also schön, aber sobald du die Antworten hast, die wir wollen, fesseln wir dich wieder. Und keine Tricks.«
    Cheelo breitete die Hände aus. »Was sollte ich schon tun? Ihm sagen, er soll die Ranger rufen? Vergiss nicht, er ist ebenfalls heimlich hier.« Er wandte sich Desvendapur zu und begann, kompliziert mit den Fingern zu zucken und zu wedeln.
    Pflichtbewusst schaute der Dichter sich die sinnlosen Gesten an, ehe er mit einer Echt- und einer Fußhand antwortete. Seine Handgesten bedeuteten, dass Cheelo ein Pontik sei, eine besonders langsame und dumme Larvenart. Die beiden asozialen Elemente bezeichnete er als Pepontiks oder Pre-Pontiks - eine noch niedere Lebensform, die nicht einmal genug Intelligenz besaß, dass man sie als dumm bezeichnen konnte. Natürlich hatte keiner der drei Menschen auch nur den leisesten Schimmer, was seine komplexen Gesten bedeuteten, dennoch amüsierte Des sich über seine Antworten.
    Gleichwohl fiel es ihm deutlich schwerer, sich eine gute Antwort auf die Marucos Frage einfallen zu lassen. Da er

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