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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
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als wir eine halbe Stunde später ins Auto stiegen. »On the road again mit meinen Schwestern. Mal sehen, was diesmal schiefgeht.«
    Â»Echt komisch, dass ausgerechnet du das sagen musst«, bemerkte June und knallte die Beifahrertür zu.
    Ich warf einen Seitenblick auf ihre Klamotten. »Wie ich sehe, hast du den Rock echt angezogen?«
    Â»So ist es. Man sollte sich schließlich nicht um die Meinung anderer kümmern.«
    Â»Sprach die Gedankenleserin«, spottete May.
    Â»Eine mutige und wegweisende Entscheidung«, unterstützte ich June.
    Sie strahlte mich an. »Danke!«
    May zog im Rückspiegel schweigend eine Augenbraue hoch. Ich sah ihre Hand den Riemen ihres Rucksacks, den sie schon seit drei Jahren hatte, mit weißen Fingerknöcheln festhalten. »Okay«, sagte sie in ihrem typischen Ich-tu-mal-als-wär-es-mir-schnurz-Tonfall, »was glaubt ihr, wie die Chancen stehen, dass ich heute mitten im Unterricht unsichtbar werde?«
    Â»Die Zeichen stehen auf Ja«, murmelte June, »aber so was von.«
    Â»Anschnallen«, erinnerte ich sie.
    Â»Ja-ha, Cheffe«, sang sie.
    Â»Du musst es halt einfach im Griff haben«, sagte ich zu May, als wir rückwärts aus der Einfahrt setzten. »Aufmerksam sein, nicht ablenken lassen, immer den Ball im Auge behalten, eben das ganze Zeug, das sie uns beim Sport immer erzählen.«
    Â»Wär ja toll, wenn ich wenigstens Sport machen würde«, maulte sie. »Und wenn ich nun aufgerufen werde, obwohl ich mich gar nicht melde?«
    Â»Kein Ding«, meinte June herablassend. »Du musst dich einfach nur ständig melden, wenn du die Antworten weißt. Dann wirst du nicht so oft aufgerufen, wenn du mal nichts weißt.« Sie lehnte sich zurück. »Ist doch kinderleicht.«
    Aber mir war schon klar, was das eigentliche Problem war. May wusste eigentlich immer die Antwort. Sie sagte sie bloß eben nicht gerne laut. Als wir drei, vier und fünf Jahre alt waren, hatte May mal kurz vor einem Nervenzusammenbruch gestanden, weil sie in der Vorschule beim Weihnachtsstück einen Engel spielen sollte. (June wiederum hätte sich jeden verfügbaren Heiligenschein auf den Kopf gesetzt, wenn man sie nur gelassen hätte, und ich hab die ganze Zeit nur darauf gewartet, dass die ganze Chose endlich vorbei war, weil es anschließend nämlich Plätzchen gab.)
    Sobald wir auf dem Parkplatz angekommen waren, stiegen wir aus dem Auto und trotteten zusammen mit den ganzen anderen triefäugigen Kids in die Schule. Wir sahen aus wie die Zombies, keiner von uns wollte hier sein und alle litten wir unter Schlafmangel in unterschiedlichen Schweregraden. (Okay, alle außer June, der wahrscheinlich ihr rosa Röckchen einen gewissen Euphorieschub versetzt hatte.) Wer an unserer Schule in der ersten Stunde unterrichten musste, hatte echt ein tragisches Los gezogen, denn wir waren wirklich keine angenehme Gesellschaft.
    Â»Wie wahr«, murmelte June neben mir. »Voll der Zickenalarm.«
    Ich seufzte nur. »June, echt jetzt mal. Das solltest du dir dringend abgewöhnen.«
    Â»Versuch ich ja«, wehrte sie sich. »Ich schwör’s, April, ehrlich. Aber manchmal ist es einfach so, als ob ich so was wie ’ne Tür zu deinen Gedanken aufmachen kann.«
    May schleuderte sich die Haare über die Schulter. »June, solltest du jemals sozusagen meine Tür aufmachen, werd ich dich genussvoll niedermetzeln.«
    Â»Ha, machst du gar nicht. Das ist nämlich verboten, und außerdem würden dir Mom und Dad ungefähr eine halbe Ewigkeit Hausarrest aufbrummen.«
    Ich konnte ihre Streiterei einfach nicht mehr ertragen und klinkte mich aus. Außerdem war ich viel zu beschäftigt, nicht den Überblick zu verlieren über das, was gerade passierte, und das, was noch passieren würde. Die Schauplätze wechselten einfach zu schnell, und beinahe wäre ich über einen der Parkplatzpoller gestolpert, weil ich es so eilig hatte, ins Schulhaus zu kommen.
    Â»April?«
    Meine beiden Schwestern starrten mich fragend an. »Hallo, aufwachen«, sagte May. »Was ist denn los mit dir?«
    Â»Meinst du abgesehen von der Tatsache, dass ich die Zukunft von Millionen von Fremden vorhersagen kann?«
    May schüttelte den Kopf. »Oh, neineineinein. Nein. Mach jetzt bloß nicht auf Märtyrer. Durch diesen Mist müssen wir nämlich zusammen durch.«
    Ich seufzte. »Mein Hirn

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