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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
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»Du bist ja so was von Zen.«
    Â»Tja.« Ich zuckte die Schultern. »Wenn mir in den letzten zehn Jahren mal einer zugehört hätte, müsstet ihr jetzt nicht so am Rad drehen.«
    Ich würde euch ja gerne erzählen, was May als Nächstes dachte, aber es wäre mir unangenehm, Ausdrücke dieser Art zu wiederholen.
    Â»Also, nur noch mal zum Mitmeißeln«, sagte April ein paar Sekunden später. »Sie sind … sie sind also wieder da?« Ich nickte.
    April schluckte, hielt sich an der Lehne ihres Schreibtischstuhls fest und sagte keinen Piep mehr.
    Â»Aber wisst ihr«, raffte ich mich schließlich auf und strich mir den Pony aus der Stirn, »hätte man nicht eigentlich erwarten können, dass zumindest eine von uns fliegen kann?«

Kapitel 4
    Â» Und dann hörte ich etwas krachen und sah Funken. «
    April
    Am nächsten Morgen wachte ich nach einer nahezu schlaflosen Nacht auf. Ich träumte einen merkwürdigen Traum nach dem anderen, bis ich schließlich kapierte, dass das gar keine Träume waren, sondern Momentaufnahmen von Dingen, die erst noch geschehen würden, was so ungefähr das Gruseligste war, das ich je erlebt hatte – mal abgesehen von dem Moment, als May vom Steuer eines fahrenden Autos verschwand. (Übrigens hat sie sich dafür immer noch nicht entschuldigt. Von Benehmen keine Spur, echt jetzt mal.)
    Aber ich konnte darin nichts erkennen, was mir irgendwie wichtig vorkam. Immerhin wusste ich jetzt, dass die Katze unserer Nachbarin in zwei Wochen das Abendessen eines Kojoten werden sollte und dass June deshalb völlig durch den Wind sein und auf ein Katzenbegräbnis bestehen würde, obwohl es ja nicht mal ihre Katze war. Solche Sachen halt. Nichts Schlimmes. Zumindest wenn man nicht die Katze ist.
    Doch dann fragte ich mich, ob ich vielleicht in meinem Hirn nach drohenden Katastrophen Ausschau halten sollte. War das meine neue Aufgabe? Lag das Schicksal des Planeten in meinen Händen?
    Konnte ja sicher nicht schaden, mal genauer nachzugrasen.
    Atompilze? Nö. Nukleare Apokalypse? Noch nicht. Bewaffnete Einbrecher, die in schlappen 20 Minuten unser Haus leer räumen? Unwahrscheinlich. In meinem Kopf lief eher das Gegenprogramm zu den Nachrichten. »Dinge, die heute höchstwahrscheinlich nicht passieren werden! Schalten Sie um elf wieder ein!«
    Um halb acht hatte ich es endlich ins Badezimmer geschafft, weil ich wusste, dass June erst um 7.32 Uhr reinwollte und dann an die Tür hämmern und sofortigen Einlass fordern würde. Klaro, dass sie pünktlich war.
    Und um ehrlich zu sein, da bin ich fast ausgeflippt.
    Â» APRIIIIILLLLLL !«, schrie sie. »Ich muss mit dir reden!«
    Mit der Zahnbürste im Mund machte ich die Tür auf. »Waf ift wof?«
    Â»Okay!«, verkündete sie, und ihr Gesicht bestand fast nur aus ihren runden, großen Augen, als sie mit der Hand gegen die Tür drückte und sich hindurchzwängte. »Ich brauche dich.«
    Ich spuckte aus, spülte mir den Mund und drehte mich zu ihr um. »Was ist denn los? Was hat du gesehen?«
    Â»Was?«
    Â»Du schiebst ja voll die Panik! Ist was passiert? Hast du einen Tumor in Moms Gehirn gesehen oder was? Raucht May wieder? Oder ist sie …?«
    June starrte mich an. »Hallo, bist du irgendwie auf’m Endzeit-Trip oder so?«
    Â»Was erwartest du denn?! Ich bin vielleicht gerade ein bisschen fertig. Ich hab kaum geschlafen.«
    Â»Toll, willkommen im Club. Ich muss dich trotzdem was fragen.« Sie räusperte sich und hielt ein kurzes, rosarotes Röckchen hoch, das aussah wie aus Wolken gemacht. »Also: Lachen die anderen, wenn ich diesen Rock heute anziehe?«
    Ich blinzelte zweimal. »Soll das’n Witz sein?«
    Â»Es ist mein tiefster Ernst.«
    Ich seufzte. »Na klar.«
    Â»Hör mal, ich versteh ja, dass du und May gerade so ’ne ›Beliebtsein-nervt‹-Aktion durchzieht«, stichelte sie, »und das find ich auch echt Spitze. Macht mal. Aber manche stehen eben auf Anerkennung von ihren Mitschülern.« Wieder hielt sie den Rock hoch. »Ja oder nein? Machen sich die anderen über mich lustig?«
    Â»Ich bezweifle ganz ehrlich, dass ich die Fähigkeit, in die Zukunft zu sehen, dazu bekommen habe, um dir zu größerer Beliebtheit zu verhelfen.» Ich hielt kurz inne. »Und ich kann es nicht fassen, dass gerade dieser Satz meinen Mund verlassen hat.«
    Sie

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