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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
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wedelte mit dem Röckchen. »Ja. Oder. Nein.«
    Â»June, würdest du bitte einfach nur …«
    Â»April!«, protestierte sie.
    In dem Moment kam May aus ihrem Zimmer und schlenderte, noch in ihrer Schlafanzughose, an uns vorbei. Als sie Junes fluffiges Röckchen sah, blieb sie stehen. »Willst du das heute anziehen?«, erkundigte sie sich.
    Â»Vielleicht. Wieso?«
    May prustete los.
    Â»Na bitte, da hast du’s«, sagte ich. »Ja, June, die anderen werden sich kaputtlachen, wenn du den Rock anziehst. Keine Ursache. Wenn du mich jetzt bitte in Ruhe lassen könntest?« Ich ging in mein Zimmer und wollte die Tür zumachen.
    Â»Du bist vielleicht ’ne schöne Hilfe!«, schrie sie da los. »Wenn May lacht, zählt das nicht!«
    Â»Was soll das denn schon wieder heißen?«, regte May sich auf. »Bloß weil ich unsichtbar werden kann, zähl ich auf einmal nicht mehr?«
    Â»Mom ist unten!«, zischte ich. »Würdet ihr bitte wenigstens ein einziges Mal so tun, als ob ihr normal seid?«
    May bebte vor Wut und dann verschwand sie, im wahrsten Sinne des Wortes, von einem Augenblick auf den anderen. Ich hatte das ja gestern schon mal gesehen, aber das waren nur ein paar Sekunden gewesen. Dieses Mal verschlug es mir die Sprache. Ich glaube, sie könnte für den Rest ihres Lebens alle zwanzig Minuten unsichtbar werden, und ich würde mich doch nie dran gewöhnen.
    Neben mir schnappte June nach Luft. Sie ging sogar einen Schritt auf die Stelle zu, wo May eben noch gestanden hatte, was ich irgendwie süß fand. »Wow«, flüsterte sie.
    Und im nächsten Augenblick tauchte May wieder auf, leicht zerzaust und ziemlich gefrustet. »Verdammt, ich war so sauer«, entschuldigte sie sich. »Ich wollte es aufhalten, aber es ging nicht.«
    Â»Wo … wohin gehst du eigentlich, wenn du … weg bist?«, wollte June wissen.
    Â»Ich geh nirgendwohin«, antwortete May. »Und ich sollte mich endlich mal anziehen.« Sie ging in ihr Zimmer, doch diesmal folgten June und ich ihr auf den Fersen. »Oh, bitte, lasst mir ein bisschen Luft zum Atmen. Selbst der große Houdini braucht Sauerstoff.«
    Â»Wie meinst du das, du gehst nirgendwohin?«, bohrte ich weiter. »Du warst doch weg.«
    Â»Ich war die ganze Zeit da«, sagte May. »So wie gestern auch. Ich war da, aber keiner konnte mich sehen. Egal wie laut ich gerufen und geschrien hab, es hat nichts genützt.«
    Â»Du verschwindest also gar nicht«, dachte ich laut. »Es ist nur so, dass die anderen dich nicht sehen. Du manipulierst die anderen so, dass sie dich nicht sehen.«
    Â»Eben nicht.« May sah mich böse an. »Ich manipuliere überhaupt niemanden, ich kann nichts dafür, und was glotzt du eigentlich so, June?«
    June sah sie mit riesigen Augen unverwandt an. »Das war wie Zauberei«, flüsterte sie. »Erst warst du hier und dann: wusch und weg!«
    Â»Wusch und weg?«, wiederholte May, aber um ihre Mundwinkel zuckte ein Lächeln.
    Â»Ihr begreift offenbar immer noch nicht, worum es eigentlich geht«, unterbrach ich die beiden. »May, du kannst andere mit deinen Gedanken beeinflussen. Du bestimmst, was sie sehen.«
    Â»Cool. Vielleicht kann ich sie ja demnächst alle zu Zombies machen. Zu rieeeesigen, fleischfressenden Zooombies.«
    Â»Igitt.« June rümpfte die Nase. »Du bist ja voll masochistisch.«
    Â»Wahnsinnswort, Junie«, sagte May. »Wird das deine nächste intellektuelle Großtat? Die Aneignung von mehrsilbigen Wörtern?«
    Â»Das nicht, aber ich werde die Weltherrschaft an mich reißen«, entgegnete June. May grinste – und zwar wahrscheinlich nur deshalb, glaube ich, weil sie es gut fand, wenn June auch mal auf den Putz haut.
    Ich beschloss, ihren kurzen Waffenstillstand noch ein bisschen auszunutzen. »Sieht ja ganz so aus, als würden unsere Gehirne gerade Überstunden schieben«, setzte ich an, aber June unterbrach mich sofort.
    Â»Nein, tun sie nicht«, widersprach sie. »Das ist nämlich so, wie dieser Einstein gesagt hat. Die meisten Leute nutzen nur rund zehn Prozent ihres Gehirns, versteht ihr? Vielleicht nutzen wir halt gerade ein bisschen mehr?«
    Â»Glaub ich nicht, dass das von Einstein ist«, fuhr ich dazwischen.
    June zuckte die Schultern. »Dann setz hier eben einen berühmten Wissenschaftler deiner Wahl ein.«
    Â»Vielleicht ist

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