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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
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ja eins von Dr. Dwyers Chemie-Experimenten schiefgegangen«, überlegte May, »und unsere Gehirne waren irgendwelchen Substanzen ausgesetzt?«
    Â»Und wieso ist dann nicht die ganze Schule betroffen?«, gab ich zu bedenken.
    Â»Und wenn es doch so ist?«, rief June. »Vielleicht sollten wir ’ne geheime Facebook-Gruppe aufmachen oder so.«
    May verdrehte die Augen. Eines Tages werden sie noch verkehrt rum stehenbleiben, ganz bestimmt. Ȇberleg dir was Vernünftiges und dann meld dich wieder bei uns«, grummelte sie.
    June klappte den Mund auf, um zum verbalen Gegenschlag auszuholen, aber noch ehe sie etwas sagen konnte, hörte ich Mom die Treppe hochtrapsen. »Verdammt«, flüsterte ich.
    Â»Wirklich klasse, deine Mom-Vorwarnungen«, zischte May mich an.
    Â»Halt die Klappe, das ist schließlich keine exakte Wissenschaft. Ich drück dir übrigens die Daumen, dass du nicht direkt vor Moms Augen verschwindest.«
    May wackelte mit dem Stinkefinger.
    Â»Boah, die anderen Finger haben wohl schon den Abflug gemacht?«, lästerte ich, aber June schnitt mir mit einem strahlenden »Hallo Mom« das Wort ab, während sie uns mit einem Knuff in die Rippen aufforderte, uns zusammenzureißen.
    Mom hatte ihren Pott Pfefferminztee in der Hand, so wie jeden Tag, seit ich denken kann. Es tut einfach gut zu wissen, dass manche Sachen sich nie ändern. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Batman sich aus genau diesem Grund nicht von seinem Butler Alfred trennen konnte. Manchmal will man einfach nur mit jemandem, der normal ist, zusammen sein. »April, mein Schatz?«, sagte sie zu mir.
    Â»Ja?«
    Â»Wenn du willst, kannst du heute mit meinem Auto zur Schule fahren. Ich arbeite zu Hause und brauche es nicht.«
    Ich sagte nichts und lehnte mich gegen die Tür. Im Grunde wusste ich ganz genau, was das Auto war: Ein weiteres Mitleidshäppchen, damit es ihr etwas besser ging mit dem ganzen Aufruhr in unserem Leben, aber ich fühlte mich dadurch nur noch mieser. Während sich alles um mich herum so schnell veränderte, wollte ich doch eigentlich nur, dass alles so blieb, wie es war. Ich wollte dieses Auto nicht. Ich wollte unser altes Haus und unsere alten Nachbarn und unsere alte Schule und unsere alten Freunde.
    Â»Sag was«, stöhnte June fast unhörbar.
    Ich schubste sie so, dass es wie ein Versehen aussah. Diesen Trick hatte ich jahrelang geübt.
    Â»Okay«, sagte ich zu Mom. June warf mir einen finsteren Blick zu und rieb sich den Arm. »Danke!«
    Â»Kein Problem. Und, Mädels, ihr habt noch 15 Minuten bis …«, wollte sie uns offenbar erinnern, unterbrach sich aber bei unserem Anblick. »Was ist denn los?«
    Ich sah, wie sich Junes Hand fester um den Türknauf schloss. »Was soll denn sein?«, fragte sie unschuldig. »Alles bestens bei uns, nichts passiert, keine merkwürdigen Sachen vorgefallen.«
    Lieber Himmel, jemand musste ihr beibringen, wie man überzeugend lügt, und zwar schnell.
    Zum Glück ist May absolute Weltmeisterin in Sachen Scheinheiligkeit. »Alles gut, Mom«, sagte sie und trommelte mit ihren (vollständig anwesenden) Fingern an den Türrahmen. »June ist bloß ein bisschen fertig, weil sie grad eine Spinne gesehen hat. Du weißt doch, wie sie sich vor solchen Viechern ekelt.«
    Mom wirkte nicht sonderlich überzeugt. »Ihr drei habt mir ein bisschen seeeehr große Augen«, befand sie und musterte uns kritisch. »Habt ihr vielleicht in deinem Zimmer Drogen genommen?«
    Â»Moooom. Wenn wir Drogen nehmen wollen, gehen wir zu anderen Leuten«, entgegnete May mit unbewegter Miene und grinste zufrieden, als Mom lachen musste. May kann froh sein, dass unsere Eltern ihren Sinn für Humor immer wieder zu schätzen wissen. In der Hinsicht haben sie und Dad wirklich was gemeinsam. Wenn die beiden richtig in Fahrt kommen, schaffen sie es, einen ganzen Tag lang kein einziges ernstes Wort herauszubringen.
    Â»Jetzt chillax doch mal, Mamacita«, sagte May. »Mit uns ist alles in bester Butter.«
    June sah zwar aus, als müsste sie gleich kotzen, aber dann begriff ich, dass sie sich gerade schrecklich abmühte, nicht Moms Gedanken zu lesen. »Ja ja, alles prima bei uns«, plapperte June und hob den Kopf ein Stück, als Mom ihr auf dem Weg zu ihrem Zimmer einen Kuss auf die Stirn drückte.
    â€¢ • •
    Â»Ach, supi«, seufzte May müde,

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