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Die Auswanderinnen (German Edition)

Die Auswanderinnen (German Edition)

Titel: Die Auswanderinnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: helga zeiner
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Drecksloch.“
    Eva musterte sie irritiert. „Wie du willst.“
    „Der Kaffee schmeckt wie aufgewärmt.“
    „Dann lass ihn doch stehen.“
    Isabella zeigte mit dem Finger an die Decke. „Hast du die grässliche Lampe gesehen? Und die ganze Einrichtung hier! Warum muss in diesen Absteigen nur immer alles so hässlich sein? Es gibt doch auch für wenig Geld hübsche Dinge zu kaufen. Die Leute haben einfach keinen Geschmack.“
    Eva erwiderte nichts.
    Als Isabella ihr Schweigen nach einer Weile auffiel, fragte sie: „Was ist denn mit dir los?“
    Eva versuchte den heißen Kaffee in kleinen Schlucken zu trinken. „Nichts! Was soll denn sein?“
    „Komm, du hast doch was? Gerade noch warst du so fröhlich, und jetzt bist du stumm wie ein Fisch.“
    „Ach, lass mich in Ruhe!“
    Isabella wartete. Und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis Eva begann: „Also, wenn du es genau wissen willst, dein ewiges Nörgeln geht mir fürchterlich auf die Nerven. Ich kann auch nichts dafür, wenn es dir hier nicht gefällt. Seitdem du in Sydney angekommen bist, meckerst du an allem herum. An mir, an meinem Job, an unserem Auto! Es ist einfach unerträglich! Das Motel ist schlicht, ja, aber es ist sauber! Auch das Bett ist nicht das Beste, stimmt! Aber es ist ein Bett. Und wir haben ein Dach über dem Kopf“, sie hatte bislang leise gesprochen, wie eine Mutter, die ihr Kind auf einem öffentlichen Spielplatz zurechtweist . Doch jetzt wurde ihre Stimme schärfer: „Und für die paar Dollar, die wir hier bezahlen, ist es mehr als ausreichend, ja sogar hübsch. Wer auch immer das Motel führt, gibt sich große Mühe und scheint seine Arbeit mit Liebe zu tun. Aber das ist dir scheißegal. Hauptsache, du findest etwas, an dem du etwas aussetzen kannst. Außerdem ist der Kaffee frisch gebrüht und ausgezeichnet!“
    Isabella starrte sie an. „Mensch, Eva, so hab ich das doch gar nicht gemeint.“
    „So kommt es aber bei mir an. Und du verdirbst mir mit deinen ewigen Beschwerden die Laune. Seit du angekommen bist, geht das schon so. Nichts passt dir. Warum machst du überhaupt Urlaub in einem Land, das dir so zuwider ist?
    „Die Spiele“, erklärte Isabella lahm und sah dabei so verloren aus, dass sie Eva fast leid tat und sie schnell das Thema wechselte.
    „Wieso lebst du eigentlich immer noch alleine? Wolltest du denn nie mehr heiraten?“
    „Nach Dieter? Du meine Güte, nein. Als er mich damals so unerwartet verlassen hat, war das ein richtiger Schock für mich. Ich war wie gelähmt, und es hat lange gedauert, bis ich mich wieder gefangen habe.“
    Eva war verblüfft. „Das überrascht mich. Wir dachten alle, dass du ziemlich gut darüber hinweggekommen wärst. Du hast doch selbst einmal gesagt, dass als Ehemann nicht viel an ihm verloren gegangen wäre. Er wäre nicht gerade das Gelbe vom Ei gewesen, hast du gesagt. Und wir anderen waren auch alle sehr enttäuscht von Dieter. Keiner von uns hätte gedacht, dass er dich betrügen würde.“
    Isabella schwieg eine Weile, dann sagte sie schließlich wohlüberlegt. „Das hat er auch nicht.“
    „Ach komm, streit das jetzt nicht ab. Du hast es mir selbst erzählt, als du mich damals aus Deutschland angerufen hast, um mir zu Nadjas Geburt zu gratulieren.“
    „Das hast du vermutet, und ich habe dir nicht widersprochen und dich dadurch im Glauben gelassen, dass die Trennung Dieters Schuld war. Dich, Uwe und Johanna, denen du es bestimmt weitererzählt hast. Aber Dieter hat mich nicht betrogen, das war nur eine Schutzbehauptung von mir, wenn man das überhaupt so bezeichnen kann.“
    „Ja, aber warum hat er dich dann verlassen? Warum hat er Australien so überstürzt verlassen?“
    „Er hat mich ohne Grund verlassen“, erwiderte Isabella und starrte Eva an, als ob diese den wahren Grund kennen würde. „Zumindest hat er mir damals keinen genannt und mir ist bis heute keiner eingefallen. Glaube mir, ich habe mir lange den Kopf darüber zerbrochen, was ich falsch gemacht haben könnte. Aber ich weiß es bis heute nicht.“
    „Manchmal verstehe ich dich einfach nicht“, meinte Eva mit einem langsamen Kopfschütteln, das gleichzeitig Missbilligung und Überraschung ausdrücken sollte. „Du bist doch sonst so selbstbewusst. Warum solltest gerade du etwas falsch gemacht haben?“
    „Das weiß ich auch nicht. Vielleicht habe ich ja auch gar nichts falsch gemacht, aber ich war jung und kam aus einer italienischen Familie. Kannst du dir vorstellen, was das bedeutet? Die Frau

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