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Die Backlash-Mission

Titel: Die Backlash-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
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Jensen.
Bernhard fuhr herum und funkelte ihn wütend an.
»Verdammt noch mal, Jensen, ich bin noch immer der Doyen dieser Gruppe. Diese Männer stehen unter
meinem Befehl, und wenn ich nicht will, dass er mitkommt, dann kommt er nicht mit.
Verstanden?«
»Nein. Spielt es denn eine Rolle, ob er mitkommt oder nicht? Es sei denn, Sie haben vor, uns zu
verraten, und wollen keinen Zeugen.«
»Nehmen Sie das zurück!« Einer von Bernhards Männern trat einen Schritt auf Jensen zu. »Nehmen
Sie es sofort zurück.«
»Immer mit der Ruhe, Pendieton«, sagte Bernhard, dann wandte er sich wieder an Jensen. »Hier auf
der Erde nehmen wir Beleidigungen sehr ernst. Sie haben verdammtes Glück, dass wir unsere
Empfindlichkeit abgebaut haben. Pendieton war früher viel impulsiver. Also gut, Kanai, wenn Sie
mitkommen wollen, dann kommen Sie! Bis zu unserer Rückkehr übernehmen Sie das Kommando,
Pendieton!«
»In Ordnung.« Pendieton ließ Jensen noch immer nicht aus den Augen.
»Dann wären wir wohl so weit. Gehen wir?«, fragte Bernhard.
»Klar«, antwortete Jensen - und Mordecai erkannte zum ersten Mal, dass Jensens Sicherheit nur
gespielt gewesen war. »Wir nehmen Ihren Wagen, Bernhard, und ich fahre.«
»Das geht in Ordnung. Darf ich annehmen, dass ich endlich den Einheimischen kennenlerne, der Sie
seit Ihrem Eintreffen unterstützt?«
Jensen lächelte. »Warum nicht? Er wird Sie bestimmt auch sehr gern kennenlernen wollen.«
Kurz darauf waren sie unterwegs, und Mordecai, der neben Kanai auf dem Rücksitz saß, hatte jetzt
Zeit, über Jensens letzte Bemerkung und über die Art, wie er sie gesagt hatte, nachzudenken. Ich möchte wissen, was hier gespielt wird, dachte er.
Er bekam es nicht heraus. Und das gefiel ihm gar nicht.

25
    »Hoffentlich ist Ihnen bewusst, dass Sie ein unglaubliches Risiko eingegangen sind.«
Lathe unterbrach seine Tätigkeit und wandte seinen Blick vom Spiegel ab und Reger zu, der auf dem
Rand der in den Boden eingelassenen Badewanne saß. »So arg war es gar nicht«, beruhigte er ihn.
»Ein bisschen strategisch eingesetztes Make-up, eine Menge echtes Blut, falls sie tatsächlich die
Blutgruppen bestimmen wollten, und der Rest ergab sich von selbst. Sie wären überrascht, wie
wenige Leute bereit sind, ein blutverschmiertes Gesicht genauer zu mustern.«
Reger schnaubte, und Lathe wandte sich wieder der Waschmuschel und den letzten Resten des Makeups
zu, das sie bei der Flucht aus dem Gefängnis benützt hatten. Er war froh, dass er die Arbeit
beinahe hinter sich hatte. Das getrocknete Blut hatte sich relativ leicht entfernen lassen, aber
die vorgetäuschte Kopfwunde hatte zum Teil aus nicht wasserlöslicher Schminke bestanden, und der
Geruch des Lösungsmittels erinnerte ihn an die schlimmsten Tage des Krieges.
»Ich nehme an, dass auch der Rest der Flucht geplant war, dass Sie nicht einfach improvisiert
haben«, sagte Reger. »Warum musste die Silcox Ihren gesamten Flexarmor tragen? Nur, damit sie
kräftiger wirkt?«
»Zum Teil deshalb, und zum Teil, weil die Übrigen wegen ihrer Kopfverletzungen angeblich
bewusstlos waren.« Er bemerkte im Spiegel Regers verständnislosen Gesichtsausdruck und fuhr fort:
»Wir legten uns von Anfang an darauf fest, dass sie eine Verletzung haben musste, bei der sie von
Zeit zu Zeit das Bewusstsein verlor. Das bedeutete, dass sie in Ohnmacht fallen konnte, wenn
jemand begann, unangenehme Fragen zu stellen, dass sie aber auch wieder zu sich kommen konnte,
wenn die Ärzte sie näher untersuchen wollten - also vom Hals abwärts.«
Reger nickte. »Verstehe. Weil keiner von Ihnen Flexarmor trug, konnten die Ärzte Sie nach
Belieben untersuchen.«
»Richtig. Und diese Symptome ließen zu, dass sie sich selbst einen Kopfverband angelegt
hatte...«
»Was sie tun musste, um ihre Haare zu verbergen.«
»Wieder richtig. Und indem sie ohnmächtig wurde oder wieder zu sich kam, konnte sie auch für eine
Ablenkung oder einen falschen Hinweis sorgen, falls es erforderlich war. Es war allerdings nicht
erforderlich - ich habe den Eindruck, dass der Major, der die Operation leitete, keine Ahnung
hatte, was er tat.«
»Sie haben verdammt viel Vertrauen zu der Dame.«
Lathe wischte sich zum letzten Mal über die Stirn, warf den Wattebausch erleichtert in den
Abfallkorb und wandte sich wieder Reger zu. »Bei dieser Mission müssen wir sehr oft jemandem
vertrauen. Aber jetzt machen wir Schluss mit der Einleitung. Sie haben doch bestimmt die ganze
Geschichte

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