Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Backlash-Mission

Titel: Die Backlash-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Konsistenz von weichem Kitt. Er
legte sie in die Schlinge ein, und dabei fiel ihm ein, dass er, wenn er diese Mission überlebte,
irgendwann mit Krebs rechnen musste. Aber es war kaum die Mühe wert, sich deshalb jetzt Sorgen zu
machen. Er zielte sorgfältig und ließ los.
Ein guter Schuss, vielleicht sogar ein großartiger.
Im Feldstecher sah er die jetzt schwer verformte Kugel, die genau an der Fuge zwischen der
Laserbasis aus Metall und der keramischen Mauer klebte, direkt über einer der elektronischen
Steuerungen für den selbstzielenden Mechanismus.
Wenn Hawking wusste, wovon er sprach, dann wurde diese Steuerung durch die Strahlung des in dem
Kitt steckenden Stückchens Plutonium allmählich zerstört. Ob sie das System während der nächsten
Woche genügend beschädigen würde, war natürlich eine andere Frage, auf die auch Hawking keine
Antwort gewusst hatte.
Aber offenbar stimmte die von ihm geschätzte Reizschwelle für die Bewegungssensoren des
Schornsteins. Keine Alarmsirenen heulten durch die Nacht, kein Ryqril kam zu Fuß oder in einem
Korsaren, um nachzusehen, wer auf ihren kostbaren Zufluchtsort schoss. Haven überlegte, ob er ein
zweites Stückchen Kitt hinter dem ersten herschicken sollte, entschied sich aber dann dagegen und
zog sich in das Häuschen zurück. Morgen Abend war es früh genug, den Angriff fortzusetzen.
Den Rest der Nacht verbrachte er damit, hinter der Fahrstuhlmaschinerie eine falsche Wand zu
errichten. Dazu verwendete er einen Stoffvorhang, der mit einem der letzten Kanister Tarnfarbe
aus dem Arsenal der Blackcollars versteift und gefärbt worden war. Er verlagerte seine Ausrüstung
in sein Kämmerchen, blies seine Luftmatratze auf und machte sich auf einen langen Hausarrest
gefasst. Als die Fahrstühle begannen, die Angestellten zu ihren Arbeitsplätzen zu bringen,
schlief er tief und fest.
Die Operation Weihnachten war angelaufen.

Geoff Dupre traf genau um sieben Uhr zu Hause ein und stellte zumindest für Caine eine
Überraschung dar. Raina hatte erzählt, dass er als Störungssucher für das Computersystem der
großen Wasserwiedergewinnungsanlage der Stadt arbeitete, und Caine war irgendwie auf einen
großen, aber ruhigen Intellektuellen gefasst gewesen. Nichts hatte ihn darauf vorbereitet, dass
ein begeistert, aber grauenhaft falsch singender und pfeifender Riese Punkt sieben Uhr zur
Hintertür hereinkommen würde. Natürlich verstummte er sofort, als er fünf merkwürdig gekleidete
Fremde erblickte, die sich um seine Frau und seine Freundin scharten.
»Ihrer Frau ist nichts geschehen«, sagte Caine in die plötzliche Stille. »Wir bleiben nur noch
einige Stunden hier, und solange Sie sich ordentlich aufführen, haben Sie nichts zu
befürchten.«
Dupre musterte einen Mann des Teams nach dem anderen und sah dann Caine an. »Wer sind Sie?«
Seine tiefe Stimme war überraschend ruhig. »Was wollen Sie?«
Bevor Caine antworten konnte, mischte sich Raina ein. »Sie sind Blackcollars, Geoff. Sie haben
unseren Truck auf der Zweiundsiebziger entführt...«
»Sie haben eigentlich nur Anhalter gespielt«, unterbrach sie Lindsay. »Caine hat mich den
Lastwagen unbeschädigt abliefern lassen.«
»Wahrscheinlich nur, damit er keine Aufmerksamkeit erregt«, meinte Dupre bissig.
»Und auch, weil wir nicht hierhergekommen sind, um zu stehlen«, wies ihn Caine zurecht. »Wir
werden alles bezahlen, was wir von Ihnen brauchen.«
Dupre dachte darüber nach. »Darf ich mich setzen?«
Caine deutete auf einen soliden Stuhl. Dupre ließ sich auf ihn sinken und musterte dann noch
einmal die Gruppe. »Dort, wo Sie herkommen, muss das Idunin billig sein. Also gut. Was wollen Sie
von uns?«
»Im Augenblick nur Obdach«, antwortete Caine. »Und vielleicht einige Informationen. Haben Sie im
Krieg gekämpft?«
Dupre schüttelte den Kopf. »Ich erinnere mich undeutlich an ihn, aber ich war erst drei Jahre
alt, als er zu Ende ging.«
»Ihr Vater? Ältere Verwandte? Kennen Sie irgendwen, der mitgekämpft hat?«
Dupre runzelte die Stirn. »Nicht in Denver. Mein Vater lebt in Sprinfielma, in der Nähe der
Ostküste. Hier spricht niemand gern über den Krieg. Jedenfalls nicht mit mir.«
Caine überlegte. »Kennen Sie offizielle oder geheime Veteranengruppen? Im Fon-Buch steht nichts
Einschlägiges.«
Dupre hob die massigen Schultern. »Über so etwas weiß ich überhaupt nichts.«
Sackgasse. Wenn der Fluchtweg aus Aegis nicht zum Einsturz gebracht worden war, als die Basis

Weitere Kostenlose Bücher