Die Backlash-Mission
auf und wandte sich Galway zu; sein Gesichtsausdruck war mörderisch.
»Jetzt sind Sie hoffentlich zufrieden. Wir verdanken diesem Fiasko zwei Tote - ein weiterer
Verwundeter ist soeben an einer Gehirnblutung gestorben. Für nichts und wieder nichts.«
Galway zwang sich, den Blick des Generals unbeeindruckt zu erwidern. »Wäre es Ihnen lieber, dass
sie ohne Transportmittel dort draußen festsitzen?«
»Stattdessen fahren sie jetzt mit einem nicht auffindbaren Vehikel in Denver herum. Großartig.
Einfach großartig!«
»Ich kann nichts dafür, dass jemand ihren Wagen gestohlen hat«, setzte sich Galway zur Wehr. »Ich
kann auch nichts dafür, dass Caine im falschen Augenblick zurückgekommen ist. Ich könnte darauf
hinweisen, dass es besser gewesen wäre, wenn Ihre Männer zunächst vorbeigefahren wären, um die
Lage zu erkunden; dann hätten sie gesehen, dass Caine alles unter Kontrolle hat, und hätten
weiterfahren können, ohne dass die anderen etwas merken.«
»Aber natürlich«, erwiderte Quinn sarkastisch. »Und wenn der Zentrale Routendienst allwissend
wäre, dann hätten wir uns auch den zerstörten Wagen und den kaputten Aufklärer ersparen
können.«
Galway seufzte. »Wir haben beide angenommen, General, dass in dem gestohlenen Wagen des
Sicherheitsdienstes die anderen saßen - versuchen Sie nicht, mir alles in die Schuhe zu
schieben.«
»Warum nicht? Sie behaupten doch immer, dass Sie diese Hurensöhne kennen. Warum haben Sie dann
Caines Stimme nicht erkannt, verdammt noch mal?«
»Hätte das denn eine Rolle gespielt? Also gut, nehmen wir an, mir wäre klar geworden, dass in den
beiden Wagen Caines Team sitzt. Er weiß, dass die Einsatzleiter des Sicherheitsdienstes nicht so
dumm sind, auf eine so einfache Scharade hereinzufallen - er wäre verdammt misstrauisch geworden,
wenn wir nicht glaubhaft reagiert hätten. Zugegeben, wir haben sie für einige Zeit aus den Augen
verloren. Na und? Solange Postern am Leben ist und nicht verdächtigt wird, haben wir noch alle
Trümpfe in der Hand.«
Quinn wandte sich empört schnaubend ab und stapfte zu dem diensthabenden Offizier, der den
gekennzeichneten Wagen immer noch auf seinem Monitor verfolgte. Galway atmete tief durch und ging
in die entgegengesetzte Richtung zum Hauptkommunikationspult des Lagerraums. Der davorsitzende
Offizier blickte mit bewusst unbeteiligtem Gesichtsausdruck auf. »Ja, Sir?«
»Was haben Sie über die drei Leute herausbekommen, die Caines Team ausgeschaltet hat?«
»Offenbar Schmuggler, obwohl wir erst dann genau wissen werden, was sie geschmuggelt haben, wenn
wir ihren Wagen wiederhaben - und vielleicht nicht einmal dann, wenn sie zu einem Treffpunkt
unterwegs waren. Es ist nichts Ungewöhnliches - Denver ist ein Sumpf voller Krimineller.«
Galway schob nachdenklich die Lippen vor. Caine hatte Schmuggler erwähnt, als er bei der wilden
Fahrt mit dem Einsatzleiter sprach. War das aus der Luft gegriffen, oder hatte er Zeit gehabt,
die erfolglosen Wagendiebe zu verhören, bevor das Team des Sicherheitsdienstes auf den Schauplatz
stolperte?
Obwohl er im Augenblick noch nicht wusste, ob das eine Rolle spielte.
Basis Aegis. Aegis Mountain.
Galway fröstelte. Er hatte also mit Caines Ziel recht gehabt - der Nachmittagsausflug des Teams
war ein guter Beweis dafür. In dem Gebiet befand sich sonst nichts, das für die Kommandomänner
interessant sein konnte.
Es sei denn...
»Gibt es in diesen Bergen auch private Wohnsitze?«, erkundigte er sich beim
Sicherheitsmann.
Dieser sah ihn nachdenklich an. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ryqril jemanden so nahe
bei ihrer Basis wohnen lassen.«
»Mir geht es genauso, aber überprüfen Sie es trotzdem!«
»Ja, Sir.« Der Offizier drehte sich zu seinem Pult um und gab den Auftrag an die zuständige
Ermittlungsabteilung weiter. »Wenn es nicht dringend ist, werden Sie kaum vor morgen früh eine
Antwort bekommen, Präfekt«, meinte er. »Soll ich es als vordringlich behandeln lassen?«
Galway zögerte. »Nein, das ist nicht nötig. Morgen früh reicht.«
Vor allem deshalb, weil der Vermerk vordringlich Quinns Aufmerksamkeit erregen würde. Und
davon hatte Galway für diesen Tag genug. Ganz gleich, was Caine plante, er war noch nicht so
weit, dass er etwas Entscheidendes unternehmen konnte. Und ob der Wagen nun gekennzeichnet war
oder nicht - Postern war immer noch da und würde sie verraten.
Es schadete aber trotzdem nicht, wenn er noch eine Weile dablieb. Vielleicht
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