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Die Backlash-Mission

Titel: Die Backlash-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
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kam etwas Neues
herein.

Von oben gesehen wirkte Denver bei Nacht beinahe noch lebendiger und aktiver als bei Tag, und
Galway starrte zum x-ten Mal nachdenklich auf den ununterbrochenen Strom von nadelkopfgroßen
Lichtern hinunter, die ein Beweis für die unglaubliche Verkehrsdichte der Stadt waren. Von Zeit
zu Zeit wanderte sein Blick zum Lokalisierungskreis im Südosten, in dem Caines gestohlener Wagen
abgestellt war. Es hatte eine Zeit lang einen zweiten Lokalisierungskreis gegeben, aber dieser
war verschwunden, sobald sich Caine in den Stadtverkehr eingeordnet hatte. Leider würde er nicht
wieder auftauchen.
»Präfekt Galway?«
Galway zuckte zusammen und begriff verlegen, dass er eingenickt war. Er blickte auf, während sich
Oberst Poirot, der für die Nachtschicht zuständige Offizier, neben ihn setzte. »Ja, was ist?
Haben Sie Caines neuen Wagen gefunden?«
Poirot schüttelte den Kopf. »Das ist leider kaum mehr möglich. Der Satellit hatte ihn, bis er
beinahe durch Golden durch war, aber wir konnten ihn einfach nicht mehr im Auge behalten, als der
Verkehr zu dicht wurde.«
Galway seufzte. »Ja. Ich hatte gehofft, dass wir ihn dank des hohen Auflösungsvermögens der
Einzelaufnahmen verfolgen könnten. Wenn notwendig, manuell.«
»Sie haben bereits die höchste Auflösung gesehen, über die wir verfügen.« Der Oberst stieß
frustriert die Luft aus. »Vor dem Krieg besaßen wir Satelliten, die die Eier auf einem
Picknicktisch zählen konnten. Ich weiß nicht, warum die Ryqril sie nie ersetzt haben.«
»Weil Satellitenübertragungen immer angezapft werden können. Die Ryqril mögen es nicht, wenn
jemand die Möglichkeit hat, ihre Bewegungen zu überwachen. Und welche guten Neuigkeiten haben Sie
mir gebracht?«
»Gute Neuigkeiten sind heute Abend eine Seltenheit. Dieses kleine Juwel ist vor wenigen Minuten
hereingekommen. Die Ryqril haben ein kleines Raumschiff entdeckt, das sich in ein paar Millionen
Kilometern Entfernung herumtreibt.«
»Was?« Galway griff nach dem Bericht, den ihm Poirot reichte, und überflog ihn schnell. Der Größe
nach ein Erkundungsschiff, das möglicherweise die Novak zurückgelassen hatte. Mutmaßliche
Aufgabe: Beobachtung und/oder Bergung. »Werden Sie einen Korsaren hinausschicken, damit er es
überprüft?«, fragte er und reichte den Bericht zurück.
»Im Augenblick offenbar nicht. Das Schiff kann nicht näher kommen, ohne auf dem gesamten Planeten
Alarm auszulösen, und wenn die Ryqril etwas hinausschicken, vertreiben sie es.«
Denn in diesem Fall würde es einfach durch den Hyperraum verschwinden und an einer anderen Stelle
wieder Posten beziehen, womit es die Ryqril zwänge, Zeit mit der Suche nach ihm zu
vergeuden.
Galway sah die Logik ein, aber das hieß nicht, dass sie ihm gefiel. »Postern hat nichts von einem
Schiff erwähnt«, murmelte er. »Ich möchte nur wissen, wie viele Karten Caine noch im Ärmel
hat?«
»Ich wage nicht einmal zu raten«, meinte der Oberst.
»Ist noch nichts über etwaige Ortsansässige in der Nähe der Basis Aegis hereingekommen?«
»Nein - und wenn es bis jetzt nicht der Fall war, dann werden Sie die Information erst bekommen,
sobald die Tagschicht den Dienst antritt. Die Ermittlungsabteilung hat im Augenblick bestimmt
Wichtigeres zu tun.«
»Dann kann ich ja genauso gut für heute Abend Schluss machen«, sagte Galway.
»Das ist eine gute Idee. Hoffentlich haben Sie schönere Träume als die übrige Belegschaft.«
Poirot erhob sich und kehrte an seinen Arbeitsplatz zurück, und einige Augenblicke danach stemmte
sich Galway aus seinem Stuhl hoch. Er konnte im Augenblick überhaupt nichts unternehmen, und da
morgen Caines Ausflug analysiert werden musste, ganz zu schweigen von den über das geheimnisvolle
Schiff verfügbaren Informationen, würde es ganz schön hektisch zugehen.
Er blieb an der Tür stehen, weil sich ein merkwürdiger Gedanke nicht verdrängen ließ. Eine
mögliche Irreführung in Bezug auf Aegis, die effiziente Aktion gegen die Sicherheitskräfte, ein
scheinbar zufälliges Zusammentreffen, durch das der markierte Wagen abgestoßen wurde - das Ganze
kam ihm in wachsendem Maße bekannt vor. Unangenehm bekannt.
Doch so etwas trug Lathes Markenzeichen. Und Lathe war diesmal nicht hier. Konnte unmöglich hier
sein.
Andererseits konnte es nicht schaden, wenn er morgen Vormittag einige Stunden lang die Berichte
des Geheimdienstes aus den letzten Tagen durchblätterte. Nur um zu erfahren, ob jemand

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