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Die Backlash-Mission

Titel: Die Backlash-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
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seit ich die alten Pochercodes zum letzten Mal gehört habe«, erwähnte Bernhard
nachdenklich. »Es weckt Erinnerungen. Glauben Sie, dass er allein damit fertig wird?«
»Wenn sie ihn nicht entdecken. Wenn sie ihn entdecken, müssen wir von dieser Seite aus aktiv
werden. Chong trägt einen Kopfhörer - bei der ersten verdächtigen Bewegung greifen wir an.«
»Aber töten Sie niemanden«, warnte Bernhard. »Wenn Sie jemanden umbringen, haben Sie die ganze
Stadt auf dem Hals.«
»Wir wollten vermeiden, dass es Tote gibt, sonst wären wir schon seit drei Minuten eine
Staubwolke«, erklärte Lathe geduldig.
»Ich wollte Sie nur daran erinnern«, knurrte Bernhard. »Es sieht so aus, als käme Kanai nicht
durch.«
Lathe konzentrierte sich wieder auf die beiden.
Chong hatte sich nicht gerührt, aber sein Gesichtsausdruck erinnerte an eine Gewitterwolke, und
seine rechte Hand hatte sich in seiner Jackentasche häuslich niedergelassen. »Die Verhandlungen
dürften kurz vor dem Abbruch stehen«, gab er zu. »Es gibt vermutlich keine Hintertür?«
»Wenn es eine gäbe, hätte ich sie vor drei Minuten erwähnt«, meinte Bernhard bissig. »Es gibt
nichts, was wir benutzen könnten. Auch keine Fenster.«
»Die perfekte Brandfalle«, stellte Skyler fest. »Können wir davon ausgehen, dass heute Abend
einige wichtige Leute anwesend sind? Leute, denen Nash und Co. ungern Verletzungen zufügen
würden?«
»Nash würde Chong auf kleinem Feuer schmoren lassen, wenn er jemanden außer uns trifft«,
antwortete Bernhard. »Aber er ist ein verdammt guter Schütze, und dieser Tisch ist solide am
Boden festgeschraubt. Bis wir unsere Beine herausgeschoben haben, kann er einen oder mehr von uns
erledigt haben.«
»Nur wenn er sieht, auf wen er schießt. Lathe?«
»Vermutlich unsere beste Chance«, stimmte Lathe zu. »Die Hauptschalter befinden sich rechts von
der Tür; die Notbeleuchtung hoch oben an der Wand hinter Ihnen, Bernhard, und auf meiner Seite in
der Nähe der Rückwand.«
»Eine Notbeleuchtung befindet sich oberhalb der Hauptschalter«, ergänzte Skyler.
»Die kommt als Letzte dran - wenn es so weit ist, scheint sie Chong genau in die Augen.« Lathe
tippte auf seinen Pocher: Mordecai: Für raschen Durchbruch bereithalten. Kanai: Bis
drei zählen, dann Chong nach rechts ablenken.
Lathe zog zwei shuriken heraus, stemmte die Füße ein, und als Kanais linke Hand auf den
Vorraum zeigte, setzte er sich in Bewegung.
Sein erster Stern bohrte sich genau oberhalb der Lichtschalter in die Wand. Die kurzgeschlossenen
Leitungen sprühten Funken, und anstelle der gedämpften Beleuchtung im Raum traten die grellen
Scheinwerfer der Notbeleuchtung. Überraschte, zornige Rufe wurden laut, und Chongs Gebrüll
übertönte alles. Lathe verließ die Loge, warf sich auf den Boden, damit Skyler freies Schussfeld
hatte, richtete sich dann auf ein Knie auf und schleuderte den zweiten shuriken über die
Logen hinweg in den Sicherungskasten für die Notbeleuchtung. Aus dem Augenwinkel sah er, dass
Bernhard aus der Loge rannte; im nächsten Augenblick erloschen die Lichter auf seiner Seite, und
Glas klirrte. Noch während Lathe zur Tür herumwirbelte, traf Skylers letzter shuriken sein
Ziel, und der Raum versank in Dunkelheit.
Beinahe. Aus dem Vorraum fiel Licht durch die Türöffnung, sodass sich Chong deutlich vom
Hintergrund abhob. Möglicherweise versuchte Chongs zentrales Nervensystem noch, mit den
Ereignissen Schritt zu halten, doch dazu hatte er keine Zeit mehr.
Skylers Messer blitzte auf und prallte mit dem Griff gegen Chongs Stirn, woraufhin der Riese zu
Boden ging. Ein Mann erledigt, einer - oder mehr - noch übrig. Lathe sprintete durch den Raum,
wich dem Lichtfleck aus und drückte sich neben der Tür an die Wand.
Er hätte sich die Mühe sparen können. Briller lag in Fötushaltung auf dem Boden und war an den
Ereignissen vollkommen desinteressiert. Auf der anderen Seite des Raumes stieß Kanai, der einen shuriken wurfbereit in der Hand hielt, die Außentür auf und blickte hinaus. Lathe schob
sich um den Türrahmen in den Vorraum und sah sich nach der Garderobenfrau um.
Wenn sie tatsächlich auch als Verstärkung für die Rausschmeißer des Shandygaff arbeitete, dann
machte sie ihre Arbeit nicht sehr gut. Sie stand an ihrem Pult und hatte die leeren Hände beinahe
zimperlich gefaltet; ihr Ausdruck unter dem dicken Make-up verriet Interesse, aber kein bisschen
Angst oder Zorn.
Als Lathe hereinkam, sah sie ihn an

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