Die Badlands 2
Patrouillenschiffe von Opek Nor waren auf der Grundlage seiner Empfehlung abgezogen worden, woraus folgte: Er trug die Verantwortung für die folgenschwere Zerstörung der Raumstation.
Für diesen Fehler sollte Seska bezahlen.
Gul Evek fragte sich einmal mehr, was ihn in diese verzwickte Lage gebracht hatte. Er war als Dichter und siegreicher Soldat bekannt. Er hatte das Herz der schönsten Frau im Cardassianischen Reich gewonnen, die ihm drei stramme Söhne geboren hat. Seine Karriere galt als legendär, und Lycoris stand im Zentrum des gesellschaftlichen Lebens auf Cardassia Prime, während er eine erfolgreiche militärische Kampagne nach der anderen durchführte. Über zwei Jahrzehnte lang war er einer der mächtigsten Männer des cardassianischen Militärs gewesen.
Doch während der letzten Jahre gingen immer mehr Dinge schief. Kurz vor der Friedensvereinbarung mit der Föderation kamen zwei seiner Söhne ums Leben, als Starfleet unweit des Rabrok-Nebels eine cardassianische Streitmacht besiegte.
Evek hatte sofort um Versetzung zur Entmilitarisierten Zone gebeten und dort mit Starfleet zusammengearbeitet, um Kolonisten umzusiedeln. Er war daran gewöhnt zu kämpfen, doch jetzt musste er lernen, Zivilisten aus ihrer Heimat zu vertreiben.
Kurze Zeit später schlossen sich jene Zivilisten zum Maquis zusammen und begannen damit, cardassianische Kolonien und Militärbasen zu zerstören. Eveks dritter Sohn – sein letztes noch lebendes Kind – fand bei einem Überfall des Maquis im Nonas-System den Tod. Später erfuhr er, dass das dabei eingesetzte Schiff Starfleet gehörte. Die Maquisarden behaupteten, es gestohlen zu haben, aber das hielt Evek für unwahrscheinlich. Er wusste, dass beide Seiten – sowohl die Föderation als auch Cardassia – ihren Kolonisten Waffen lieferten.
Das Maquis-Problem war immer größer geworden, doch Agenten wie Menet neigten nach wie vor dazu, es zu unterschätzen. Während der vergangenen Monate hatte Evek von den Gerüchten gehört, die bei seinen Kollegen im Zentralkommando kursierten. Das Obsidian-Kommando glaubte, dass die wirkliche Gefahr im Gamma-Quadranten lag, wo das Dominion herrschte. Man verwies auf die Reaktionen der Föderation und die inoffizielle, aber offensichtliche Evakuierung von Personen aus den Sektoren in der Nähe des bajoranischen Wurmlochs, das eine Verbindung zum Gamma-Quadranten darstellte.
Die meisten großen Kriegsschiffe waren vom Obsidian-Kommando ins Orias-System beordert worden, offenbar in Vorbereitung einer großen und geheimen militärischen Aktion.
Es war Gul Evek schwer genug gefallen, drei Schiffe und die Patrouilleneinheiten zu bekommen, um der Angriffsflotte des Maquis einen angemessenen Empfang zu bereiten. Auch dafür würde man ihn zur Rechenschaft ziehen. Von seiner Frau hatte er erfahren, dass das Obsidian-Kommando inzwischen einen großen Teil der militärischen Führung kontrollierte.
»Zwei Kriegsschiffe im Anflug«, meldete der Erste Offizier.
»Die Prakesch und die Kappet.«
»Stellen Sie eine Verbindung mit Gul Dukat her«, sagte Evek. Dukat schuldete ihm den einen oder anderen Gefallen.
Gul Dukats grimmiges Gesicht erschien auf dem Schirm.
Evek klappte das Kopfdisplay zur Seite, um nicht von den ständig eintreffenden Reparaturberichten abgelenkt zu werden.
»Hatten Sie Erfolg?«, fragte Dukat.
»Das Maquis-Schiff befindet sich im Bereich der Plasmastürme«, erwiderte Evek. »Sobald die Reparaturen beendet sind, werden wir es aufspüren.«
Gul Dukat war enttäuscht. Seine sanfter klingende Stimme bot einen Hinweis darauf, als er fragte: »Halten Sie das für klug? Man erwartet von Ihnen, dass Sie dem Zentralkommando Bericht erstatten.«
»Ich werde Bericht erstatten, sobald meine Mission vollendet ist«, betonte Evek. »Sie können Agent Menet und alle anderen Crewmitglieder an Bord nehmen, die ihre Pflichten aufgeben möchten.«
»Ich verstehe«, sagte Dukat langsam.
Evek war keineswegs sicher, dass Dukat auf seine Wünsche eingehen würde. Es mochte ihm zum Vorteil gereichen, den Mann nach Cardassia Prime zu bringen, der die Verantwortung für die Zerstörung von Opek Nor trug. Andererseits schadete es dem Militär, wenn es gerade jetzt zu einem Konflikt zwischen zwei der besten Raumschiff-Kommandanten kam.
Eins stand fest: Evek wollte auf keinen Fall die Vetar aufgeben. Er musterte Dukat aus zusammengekniffenen Augen und gab ihm stumm zu verstehen, dass er jeden Kompromiss ablehnte.
»Na schön«, sagte
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