Die Badlands 2
Dukat schließlich. »Übermitteln Sie mir Ihren Bericht. Ich nehme Ihre Leute an Bord und kehre anschließend zurück, um das Zentralkommando zu informieren.«
»Sagen Sie Lycoris…«, begann Evek, beendete den Satz aber nicht. »Schon gut.«
Dukat nickte und hob eine Hand. Evek begriff, dass es die letzte Geste der Freundschaft zwischen ihnen sein würde. Die Art und Weise, in der Dukat ihn ansah, wies bereits darauf hin, dass seine militärische Karriere zu Ende war. Nur wenn er das Maquis-Schiff aufbrachte und Seska gefangen nahm, hatte er noch eine geringe Chance, den Zorn des Zentralkommandos von sich abzulenken.
»Gul Evek Ende«, sagte er und unterbrach die Kom-Verbindung. Er hätte nie gedacht, dass er sich einmal auf eine alte Freundschaft berufen musste, um seine Freiheit zu bewahren.
»Treffen Sie Vorbereitungen für den Transfer des Personals«, wies er den Ersten Offizier Belak an.
»Aye, Sir.«
Evek betrachtete das Display, als es ihm die Namen der Besatzungsmitglieder zeigte, die die Vetar verlassen wollten.
Fast alle neuen Offiziere und jene Personen, die sich Menet oder dem Obsidian-Kommando verpflichtet fühlten, lehnten es ab, an Bord des Schiffes zu bleiben. Zufrieden stellte Evek fest, dass weder die Führungsoffiziere noch seine besten Techniker um Versetzung baten.
Eigentlich überraschte ihn das nicht. Er hatte es immer verstanden, die Mitglieder seiner Crew zu belohnen; unter seiner Führung war es ihnen viele Jahre lang gut gegangen.
Der Dienst an Bord der Vetar hatte einst als Höhepunkt einer militärischen Laufbahn gegolten.
Der Erste Offizier salutierte zackig und reichte Evek die vollständige Liste. »Dadurch haben wir mehr Platz, um besser zu arbeiten«, kommentierte Belak.
Evek lächelte und fühlte sich zum ersten Mal seit dem Empfang von Seskas Nachricht ermutigt. Seine Crew war loyal. Warum auch nicht? Überall im Cardassianischen Reich kannte man Belaks Namen, was er den Gedichten des Kommandanten verdankte. Dadurch hatte er eine gewisse Art von Unsterblichkeit gewonnen. Warum sollten Belak, Nextrom, Salim oder einer der anderen entscheiden, Evek jetzt zu verlassen? Sie hatten oft genug erlebt, wie er Unmögliches fertig brachte und entgegen allen Erwartungen den Sieg errang.
Gul Evek straffte die Schultern, lehnte sich im Kommandosessel zurück und entwickelte Pläne, während alle Besatzungsmitglieder, die es wünschten, das Schiff verließen.
Schließlich wendete die Prakesch und beschleunigte, ohne dass sich Gul Dukat noch einmal mit dem Kommandanten der Vetar in Verbindung setzte.
»Sorgen Sie dafür, dass die Reparaturarbeiten fortgesetzt werden«, wandte sich Evek an Belak. »Nehmen Sie Kurs auf das Terikof-System, sobald uns Impulskraft zur Verfügung steht. Irgendwann muss das Maquis-Schiff den Bereich der Plasmastürme verlassen und zu seinem Stützpunkt zurückkehren.«
»Aye, Sir«, bestätigte Belak.
Gul Evek erhob sich, ballte die Faust und schlug damit auf die flache Hand. »Wir werden die Basis des Maquis finden und zerstören. Nicht ein einziger Rebell soll überleben.«
VI.
Janeway schritt langsam über die Brücke der Voyager. Endlich war alles in Ordnung. Die letzten Besatzungsmitglieder hatten DS9 verlassen und befanden sich an Bord. Alle Berichte waren bestätigt worden, und das bedeutete für Janeway: Sie konnte sich an die Arbeit machen.
Sie ging an ihren Führungsoffizieren vorbei, an ihrem Stellvertreter Lieutenant Commander Cavit, der betazoidischen Pilotin Lieutenant Stadi und dem jungen Fähnrich Kim.
Fähnrich Rollins nahm Tuvoks Platz an der Sicherheitsstation ein.
Seit drei Wochen hatte Janeway nichts mehr von Tuvok gehört, und ihre Besorgnis wuchs. Er stellte für sie weit mehr dar, als nur ein Offizier unter ihrem Kommando. Nach jahrelanger Zusammenarbeit war Tuvok zu einem Freund geworden, dem sie unbegrenztes Vertrauen schenkte. Während der letzten Tage hatte sich Janeway immer wieder über Verzögerungen geärgert, die sie daran hinderten, mit der Voyager in Richtung Badlands aufzubrechen, um nach Tuvok und dem Maquis-Schiff Selva zu suchen.
Es wird Zeit, dachte sie und nickte dem Ersten Offizier Cavit zu.
»Lieutenant Stadi …«, sagte Cavit. »Programmieren Sie den Kurs und bitten Sie um Starterlaubnis.«
»Kurs programmiert«, bestätigte die Betazoidin.
»Starterlaubnis wurde erteilt.«
Cavit wandte sich dann an Kim, der die Kontrollen der Funktionsstation bediente. »Manövrierdüsen
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