Die Badlands 2
Und zu B’Elanna: »Wenn Sie mir für dreißig Sekunden volle Impulskraft geben können, bringe ich uns in die Badlands.«
»Phaser deaktiviert«, meldete Tuvok.
»Feuern Sie unsere letzten Photonentorpedos ab und geben Sie mir dann auch die Energie der Torpedosysteme.«
»Bestätigung«, sagte der Vulkanier mit deutlichem Respekt in der Stimme. »Photonentorpedos werden abgefeuert.«
B’Elanna spürte prickelnde Aufregung, als der Raider schneller wurde. Sie hatten nur noch diese eine Chance, und das war auch Tuvok klar geworden.
»Befinden sich Plasmastürme vor uns?«, fragte Chakotay.
»Einer«, erwiderte der Vulkanier. »Koordinaten eins sieben eins Komma null.«
»Dorthin fliegen wir«, teilte Chakotay der Crew mit.
Die Selva erzitterte einmal mehr, als er den Kurs änderte.
Hier im Randbereich machte sich bereits das ionisierte Plasmagas bemerkbar. B’Elanna bemerkte das geringe energetische Niveau bei den Trägheitsabsorbern, aber sie wagte es nicht, Energie vom Triebwerk abzuzweigen. Derzeit kam es vor allem auf Geschwindigkeit an.
»Die Dichte der Plasmawolken nimmt um vierzehn Prozent zu«, berichtete Tuvok. »Zwanzig… fünfundzwanzig…«
»Festhalten«, brachte Chakotay hervor und biss dann die Zähne zusammen, damit sie nicht klapperten. Die Vibrationen wurden immer heftiger.
B’Elanna wagte kaum mehr zu atmen, als die Selva durch wogendes Plasma flog. Zwischen dichteren, weiß und goldgelb glühenden Plasmaschichten kam es zu flackernden elektromagnetischen Entladungen. Sie kamen immer näher, angezogen von der elektromagnetischen Energie des Maquis-Schiffes.
Erneut änderte Chakotay den Kurs, um einem Entladungstrichter auszuweichen. Ionisiertes Gas umgab das kleine Schiff, und es ließ sich kaum mehr feststellen, wohin sie flogen.
»Das cardassianische Schiff setzt die Geschwindigkeit nicht herab«, sagte Tuvok. »Es folgt uns auch weiterhin.«
»Gul Evek scheint heute besonders tollkühn zu sein«, kommentierte Chakotay überrascht.
B’Elanna hielt es für angebracht, den Trägheitsabsorbern mehr Energie zur Verfügung zu stellen – damit erhöhte sie den Manövrierspielraum der Selva und gab Chakotay die Möglichkeit, die Flugrichtung abrupt zu ändern. Er warf ihr einen dankbaren Blick zu. Zwar fanden die Vibrationen kein Ende, aber wenigstens fühlte es sich jetzt nicht mehr so an, als rollte die Selva über unebenes Gelände.
Chakotay wich einem weiteren Entladungstrichter aus und steuerte das Schiff dann einer dichteren Plasmaschicht entgegen. Die Vetar versuchte, ihnen zu folgen, aber der Entladungstrichter erwies sich dabei als Hindernis und zwang die Cardassianer zu einem Ausweichmanöver. Anschließend wollten sie zum ursprünglichen Verfolgungskurs zurückkehren
– ein Fehler, wie sich unmittelbar darauf zeigte. Der Entladungstrichter schwang herum, strich über die Schilde des Kriegsschiffs…
Es kam zu einer Explosion, und die Vetar begann zu trudeln.
B’Elanna atmete erleichtert auf – von den Cardassianern drohte derzeit keine Gefahr mehr. Sie sah zum Bildschirm an der Wand und beobachtete, wie die Vetar versuchte, den Rand der Badlands zu erreichen.
»Es wird ein Notruf auf allen cardassianischen Frequenzen gesendet«, meldete Tuvok.
»Wie dumm von Evek, mit einem so großen Schiff in die Badlands zu fliegen«, sagte B’Elanna voller Schadenfreude.
»Es ist in jedem Fall gefährlich, in die Badlands zu fliegen, ganz gleich mit welchem Schiff«, gab Chakotay zu bedenken.
Die Halbklingonin sah ihn an und lächelte kurz, konzentrierte ihre Aufmerksamkeit dann wieder auf das Problem, das Triebwerk mit genug Treibstoff zu versorgen. Um die unterbrochene Leitung zu reparieren, musste sie die Wand öffnen. Sie beschloss, damit zu warten, bis sie wieder zu Hause waren. Zu Hause. Eine Vorstellung, die sie mit der Basis im Terikof-Gürtel verband. Seltsam, dass sie inzwischen auf diese Weise fühlte… Und sie kehrten mit einem Sieg heim.
»Können Sie einen Kurs durch die Plasmawolken berechnen, Mr. Tuvok?«, fragte Chakotay.
»In diesem Bereich gibt es viele Plasmastürme«, erwiderte der Vulkanier. »Die Berechnung eines Kurses ist durchaus möglich, aber ich fürchte, es kommt nur eine indirekte Route in Frage.«
»Wir haben es nicht eilig.« Chakotay stand auf und streckte sich – sie alle saßen seit Stunden an den Konsolen. B’Elanna blieb auch weiterhin sitzen und kontrollierte die Arbeit der Reparaturgruppen.
Chakotay klopfte ihr auf die
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