Die Badlands 2
Ruhe zu finden. Er wusste nicht, wie lange sie es noch aushalten konnten. Die beiden Romulaner in der Zelle liefen vermutlich Gefahr, aus reiner Langeweile zu sterben, und niemand von ihnen wusste, was der Breen empfand. Tag für Tag saß er einfach nur da, ohne einen Ton von sich zu geben.
Bashir wusste noch immer nicht, warum er entführt worden war. Die Jem’Hadar hatten ihm einfach nur mitgeteilt: »Sie sind ein Feind des Dominion.« Vielleicht lag es einfach nur daran, dass er sich zur falschen Zeit am falschen Ort befunden hatte. Aber mit einer solchen Erklärung wollte sich Bashir nicht abfinden. Meezan IV stellte kein strategisches Ziel dar, und die Jem’Hadar legten zu großen Wert auf Effizienz, um dem Zufall Spielraum zu lassen.
Außerdem war er zu gründlich verhört worden. Die Jem’Hadar wussten alles über seine Routine an Bord von DS9, bis hin zu der Art und Weise, wie er die Pfeile in Quarks Kasino warf. Vor einer Woche dann hatten die Vernehmungen ein plötzliches Ende gefunden, was den Arzt sehr erleichterte.
Die Drogen, mit denen der Vorta ihm die Zunge löste, zeichneten sich durch sehr unangenehme Nebenwirkungen aus.
Er erinnerte sich daran, über alle Einzelheiten seines Lebens gesprochen zu haben, ob man ihn danach fragte oder nicht. Die ganze Zeit über war er bestrebt gewesen, das Geheimnis des Senders zu wahren, an dem Tain arbeitete.
Eins stand für ihn fest: Captain Sisko würde bestimmt nicht auf den Gedanken kommen, im Gamma-Quadranten, tief im stellaren Territorium des Dominion, nach ihm zu suchen.
Wenn der Sender nicht funktionierte, musste Bashir damit rechnen, noch ziemlich viel Zeit im Internierungslager zu verbringen.
IV.
Dax war froh, dass sich so viele Besatzungsmitglieder bereit erklärt hatten, an der Mission teilzunehmen und mit der Defiant nach der artifiziellen Quantensingularität zu suchen.
Einige der Wissenschaftler freuten sich über die gute Gelegenheit, neue Erkenntnisse zu gewinnen. Die meisten wollten vor allem mitkommen, um Odo zu helfen.
Es war typisch für den Constable, dass er nicht wusste, wie er darauf reagieren sollte. Er wirkte verlegen, als ihm seine Freunde viel Glück wünschten, bevor sie DS9 verließen.
Jetzt stand er hinter Siskos Sessel und wahrte einen gewissen Abstand, um die Brückenoffiziere nicht bei ihrer Arbeit zu stören. Aber sein Interesse zeigte sich deutlich daran, dass er immer wieder auf Anzeigen und Displays blickte.
»Wir erreichen den Badlands-Sektor«, meldete Dax, die an der Navigationsstation saß.
»Ist das Tetryonen-Sensornetz vorbereitet?«, erkundigte sich Sisko.
»Ja, Captain«, bestätigte Dax und nahm eine Kurskorrektur vor.
Zusammen mit O’Brien hatte sie ein Sensornetz entwickelt, das die Defiant in der Nähe der Badlands durchs All ziehen konnte. Es erstreckte sich kugelförmig um das Schiff und reichte zwei Millionen Kilometer weit in den Weltraum.
Eine solche Methode wurde zum ersten Mal verwendet.
Es handelte sich um einen typischen Fall von bürokratischer Geheimhaltung, die sich negativ auf die Wissenschaft auswirkte. Bereits vor zwei Jahren hatte Captain Janeway vermutet, dass eine artifizielle Quantensingularität die Badlands umkreiste. Einige Monate später fand die Crew von DS9 heraus, wie man Tetryonen-Emissionen messen konnte, die vom Triebwerk eines getarnten romulanischen Schiffes stammten.
Aber da es bei jener Entdeckung um die romulanische Tarn-Technik ging, wurden nur die Personen davon unterrichtet, die unbedingt Bescheid wissen mussten. Keins der wissenschaftlichen Schiffe, die nach der AQS bei den Badlands gesucht hatten, erfuhr von der Existenz einer derartigen Sensortechnik.
Dann hatten die Klingonen das Cardassianische Reich angegriffen, was dem Maquis Gelegenheit gab, den Badlands-Sektor zu kontrollieren. Seitdem waren keine wissenschaftlichen Schiffe mehr zum Raumbereich mit den Plasmastürmen geschickt worden.
Dax freute sich über die Mission. Sie probierte gern neue Dinge aus, und noch besser war es, wenn sie gleichzeitig einem Freund helfen konnte.
»Suchmuster eingegeben«, sagte Worf.
»Fahren Sie fort«, erwiderte Sisko.
»Erste Koordinaten empfangen«, bestätigte Dax. Sie sah zu Worf und lächelte, aber er besann sich jetzt ganz auf seine Rolle als Offizier und erwiderte das Lächeln nicht. Ein solches Verhalten war typisch für ihn, und Dax störte sich nicht daran.
Ihr genügte es, dass er ebenfalls an der Mission teilnahm.
Worf hatte sich sofort freiwillig
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