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Die Bärenkralle: Thriller (German Edition)

Die Bärenkralle: Thriller (German Edition)

Titel: Die Bärenkralle: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torkil Damhaug
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seinen Teller.
    »Das kann ich nicht beurteilen. Das muss die Polizei herausfinden.«
    »Du hast recht. Ich werde mit ihnen reden. Aber erst morgen.«
    »Hast du den Verstand verloren?«
    Er löffelte schweigend seine Suppe, hatte seit gestern Nachmittag nichts in den Magen bekommen. Als er fertig war, sagte er:
    »Gleich morgen früh werde ich mit ihnen reden. Aber ich muss zuerst etwas erledigen, heute Abend.«
    Rita schüttelte energisch den Kopf. Dann sagte sie:
    »Glaubst du etwa, ich hätte nicht bemerkt, wie sie sich an dich rangeschmissen hat, diese Studentin? Vom ersten Tag an!«
    »Es geht nicht um sie.«
    Aber davon wollte Rita nichts wissen.
    »Solche jungen Dinger machen mich einfach wütend!«
    Axel schob den Teller zur Seite.
    »Drei Menschen wurden ermordet, Rita. Und irgendwas habe ich damit zu tun. Lass uns Miriam da raushalten. Kannst du mir ein Paar Socken leihen? Und eine Taschenlampe?«

44
    V iken klickte sich rasch durch die Internetausgabe der Tageszeitungen. Sie hatten zwar nicht verlauten lassen, dass sie von einem Serienmörder ausgingen, doch die Medien schienen diesbezüglich keinen Zweifel mehr zu hegen. VG bezeichnete den Täter nur noch als »Bestie«, nachdem sie ihre Leserschaft von einem auf den anderen Tag darüber aufgeklärt hatten, dass ein Bär als Killer nicht in Frage kam. In der jüngsten Hausmitteilung hatte Agnes Finckenhagen angeordnet, dass sämtliche Medienkontakte über ihren Schreibtisch gingen und dem Polizeidirektor zur Kontrolle vorgelegt werden mussten. Viken war das nur recht. So hatte die Dezernatsleiterin alle Hände voll zu tun und funkte nicht bei den Ermittlungen dazwischen. Außerdem hatte sie längst keinen Überblick mehr über die Details, und Viken hatte schon genug Vorgesetzte erlebt, die den Kopf verloren, wenn es hoch herging. Er selbst wurde immer ruhiger, je mehr Adrenalin durch die Korridore gepumpt wurde. Vielleicht die wichtigste Eigenschaft für unsereinen, dachte er und öffnete eine Datei, um sich Nina Jebsens Befragung des Zeitungsausträgers anzusehen.
    Das Telefon klingelte. Er meldete sich mit einem Grunzen und erkannte die Stimme der Blondine vom Empfang, die er im Stillen auf den Namen Barbie getauft hatte. Nein, er empfing keine Leute, die mir nichts, dir nichts bei ihm vor der Tür standen. Auch nicht, wenn sie meinten, wichtige Informationen für ihn zu haben. Nein, auch nicht, wenn sie sich weigerten, mit jemand anders zu sprechen als mit ihm. Sie mussten sich wie alle anderen an die Zentrale wenden. Und er hatte verdammt noch mal keine Lust, das ständig wiederholen zu müssen.
    Er hielt kurz inne, als ihm ihre wogende Uniformbluse in den Sinn kam. Da hörte er im Hintergrund eine andere Frauenstimme. Er meinte einen bekannten Namen aufgeschnappt zu haben.
    »Was hat die Frau gerade gesagt?«, wollte er von Barbie wissen.
    »Ach, sind Sie immer noch dran? Ich dachte, Sie hätten schon aufgelegt.«
    »Ich habe gefragt, was die Frau gerade gesagt hat.«
    »Sie sagte … Entschuldigung, was sagten Sie gerade? Herr Viken? Die Frau sagt, Sie müssten unbedingt etwas erfahren, bevor es zu spät ist. Es geht um irgendeinen Arzt namens Glenne.«

    Viken nahm die Besucherin am Lift in Empfang. Sie war relativ groß, hatte rötliche Haare und eine frauliche Figur. Sie trug ein schwarzes Kostüm mit dezenten grauen Streifen. Der Rock reichte ihr bis zu den Knien, ihre Stiefeletten hatten hohe, schmale Absätze. Ihrer Kleidung nach zu urteilen wohnte sie definitiv nicht in Tøyen oder Grønland. Sie reichte ihm ihre behandschuhte Hand mit einer Geste, als sollte er sie küssen. Er begnügte sich damit, sie kurz zu drücken, und stellte sich vor. »Solveig Lundwall«, entgegnete sie mit auffallend melodiöser Stimme.
    Er führte sie zu seinem Büro.
    »Sie wollten mich persönlich sprechen?«, begann er.
    Sie zog die Handschuhe aus und strich sie auf ihren Knien glatt.
    »Ich habe gelesen, dass Sie sich in der Zeitung zu diesen … schrecklichen Vorfällen geäußert haben. Und in den Fernsehnachrichten habe ich Sie auch gesehen. Sie sind ein Mensch, zu dem man sofort Vertrauen fasst.«
    »Tja …«, entgegnete Viken und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Ich habe es als meine Aufgabe betrachtet, die Bevölkerung zu beruhigen.« Er hatte schon immer eine Schwäche für rothaarige Frauen gehabt. »Sie wollten mir etwas über einen Arzt …?«
    »Dr. Glenne!«, unterbrach sie ihn. »Ich habe lange gewartet, doch jetzt kann ich mein

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