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Die Bärenkralle: Thriller (German Edition)

Die Bärenkralle: Thriller (German Edition)

Titel: Die Bärenkralle: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torkil Damhaug
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wurde?«
    »Dieses Bein wurde abgesägt«, konstatierte Norbakk.
    »Das hat Dr. Plåterud auch gesagt. Wir haben es also mit einem Täter zu tun, der die Körper seiner Opfer immer mehr verunstaltet. Ein Verhalten, das bei solchen Verbrechen typisch ist.«
    Viken klickte weiter, hielt bei dem Foto eines Armes inne und zoomte es heran. Man erkannte eine Tätowierung in Gestalt eines muskulösen nackten Mannes.
    »Ich muss die anwesenden Frauen bitten, sich kurz umzudrehen«, sagte er, nachdem er sich rasch überlegt hatte, wie weit er unter diesen Umständen mit seinen Scherzen gehen konnte. »Hierbei handelt es sich übrigens um die Tätowierung, die die Nachbarin wiedererkannt hat.«
    Er zoomte das Bild noch näher heran.
    »Was ist das?«, fragte er und zeigte auf vier kleine Punkte unterhalb der Schulter.
    Als er das Bild noch mehr vergrößerte, erkannte man unter jedem Punkt eine kleine Schwellung.
    »Einstiche«, stellte Norbakk fest.
    »Ohne Zweifel. Irgendwelche Erklärungen?«
    »Vielleicht war sie drogenabhängig«, schlug einer der neuen Mitarbeiter vor, ein ziemlich junger Kerl, der unter heftiger Akne litt. Er war zur Unterstützung der Ermittlungen aus Majorstua gekommen, schien aber kein großes Licht zu sein. Als Viken Verstärkung angefordert hatte, war es ihm um Qualität, nicht um Quantität gegangen. Wie er auf seinen Fußsohlen wippte, wirkte er wie ein Lehrer, der sich darauf freute, einen schlechten Schüler zurechtweisen zu können.
    »Angeblich ist sie seit Jahren clean«, erklärte er. »Außerdem befinden sich die Einstiche an der Außenseite des Armes, weit entfernt von den großen Adern. In ihrem Blut ist auch keiner der einschlägigen Stoffe nachgewiesen worden. Vielleicht erinnern Sie sich ja daran …«
    Er zeigte ein neues Foto.
    »… dass der rechte Oberarm von Cecilie Davidsen drei und ihr Oberschenkel fünf identische Stiche aufwies. Dasselbe bei Hilde Paulsen: vier Stiche im linken Oberarm, jeweils vier in den Oberschenkeln.«
    »Ein Betäubungsmittel?«, versuchte sich der Grünschnabel aus Majorstua.
    »Richtig«, bestätigte Viken wohlwollend. Er hatte gegen Nachwuchskräfte nichts einzuwenden, sofern sie einigermaßen trocken hinter den Ohren waren. »Dr. Plåterud hat bei allen drei Opfern dasselbe Betäubungsmittel gefunden.«
    »Ich wette, der Mörder hat bei allen dieselbe Methode benutzt«, schaltete sich Norbakk ein. »Die Opfer wurden zuerst betäubt, bevor er ihnen eine Überdosis spritzte.«
    »So ist es.«
    Viken zeigte ein weiteres Bild.
    »Wir haben auf dem blutverschmierten Boden einen Fußabdruck sichergestellt. Der Betreffende trug schwarze Baumwollsocken, Schuhgröße 47. Die Techniker untersuchen, ob es mit den Fasern eine besondere Bewandtnis hat.«
    »Wie viele schwarze Herrensocken gibt es in Oslo?«, fragte Sigge Helgarsson.
    »Das herauszufinden wäre genau die richtige Aufgabe für dich«, entgegnete Viken grinsend. »Dann wärst du jedenfalls für eine Weile beschäftigt. Übrigens wurden unter den Fingernägeln der Toten jede Menge Hautreste gefunden. Hoffen wir mal, dass sie sich nicht selbst gekratzt hat.«
    Er klickte zum nächsten Bild weiter:
    »Das ist die Tür, vor der sie gefunden wurde.«
    Er vergrößerte das Foto.
    »Fünf Kratzspuren verlaufen parallel nach unten fast bis zur Türschwelle.«
    Der Neuling aus Majorstua meldete sich zu Wort:
    »Sieht aus wie von einer Bärentatze.«
    »Was meinst du, Arve? Könnten die Spuren von einer Bärentatze stammen?«
    »Ich denke schon. Aber das ist doch verrückt …«
    »Da gebe ich dir völlig recht«, sagte Viken bedächtig. »Das ist in der Tat verrückter als alles, was wir bisher erlebt haben.«
    Er schaltete den Computer aus.
    »Ich gehe jede Wette ein, dass diese Nachbarin, Miriam Gaizauskas, gestern Besuch hatte, auch wenn sie das abstreitet. Die sitzt doch nicht zu Hause und trinkt aus zwei verschiedenen Weingläsern, eins mit, eins ohne Lippenstiftspuren. Ich will alles wissen, was wir über sie herausfinden können.«
    »Hört sich nach einem Job für mich an«, sagte Arve Norbakk. »Solange ich nicht nach – welches Land war das noch gleich? – Litauen fahren muss«, fügte er mit breitem Lächeln hinzu.
    »Wie ist der Stand der Ermittlungen?«, wollte Jarle Frøen wissen.
    »Eins nach dem anderen, Herr Ermittlungsrichter«, sagte Viken gelassen. »Wir sind schon dabei. Fängst du an, Nina?«
    Nina warf einen Blick in ihre Unterlagen.
    »Ich habe gerade mit dem

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